In Haßfurt geht Völkerverständigung durch den Magen

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Yeshi Nardos Bezawit aus Äthiopien lebt seit drei Jahren mit ihren kleinen Töchtern in Zeil. Sie nahm das Angebot des "interkulinarischen Feierabends", einem Projekt der evangelischen Freikirche "Vineyard Haßberge" im Mehrgenerationenhaus in Haßfurt, gerne an. Fotos: Ulrike Langer
Yeshi Nardos Bezawit aus Äthiopien lebt seit drei Jahren mit ihren kleinen Töchtern in Zeil. Sie nahm das Angebot des "interkulinarischen Feierabends", einem Projekt der evangelischen Freikirche "Vineyard Haßberge" im Mehrgenerationenhaus in Haßfurt, gerne an. Fotos: Ulrike Langer
Die Gäste des "interkulinarischen Feierabends", einem Projekt der evangelischen Freikirche "Vineyard Haßberge" im Mehrgenerationenhaus in Haßfurt, ließen sich die angebotenen Eintöpfe schmecken. Im Bild Corina Baishya mit zwei ihrer drei Kinder.
Die Gäste des "interkulinarischen Feierabends", einem Projekt der evangelischen Freikirche "Vineyard Haßberge" im Mehrgenerationenhaus in Haßfurt, ließen sich die angebotenen Eintöpfe schmecken. Im Bild Corina Baishya mit zwei ihrer drei Kinder.
 
Sonja Lechner, Tanja Klarmann, Uta Eisermann, Markus Lechner und Siegfried Klarmann (von links) von der "Vineyard Haßberge", einer evangelischen Freikirche, laden wieder am 30. Januar zum "interkulinarischen Feierabend" im Mehrgenerationenhaus in Haßfurt ein.
Sonja Lechner, Tanja Klarmann, Uta Eisermann, Markus Lechner und Siegfried Klarmann (von links) von der "Vineyard Haßberge", einer evangelischen Freikirche, laden wieder am 30. Januar zum "interkulinarischen Feierabend" im Mehrgenerationenhaus in Haßfurt ein.
 
Der "interkulinarische Feierabend" ist ein Projekt der evangelischen Freikirche "Vineyard Haßberge" im Mehrgenerationenhaus (MGH) in Haßfurt. Unser Bild zeigt (vorne von links) Tanja und Siegfried Klarmann von "Vineyard", Yeshi Nardos Bezawit mit ihren beiden Töchtern sowie Diethmar Morawski, der sich im Mehrgenerationenhaus engagiert.
Der "interkulinarische Feierabend" ist ein Projekt der evangelischen Freikirche "Vineyard Haßberge" im Mehrgenerationenhaus (MGH) in Haßfurt. Unser Bild zeigt (vorne von links) Tanja und Siegfried Klarmann von "Vineyard", Yeshi Nardos Bezawit mit ihren beiden Töchtern sowie Diethmar Morawski, der sich im Mehrgenerationenhaus engagiert.
 

Beim "interkulinarischer Start ins Wochenende" treffen sich Menschen verschiedener Ethnien am Kochtopf und beim gemeinsamen Essen. Organisator ist die "Vineyard"-Gemeinde und Ort das Mehrgenerationenhaus in Haßfurt.

Seit Mai letzten Jahres ist das Mehrgenerationenhaus Haßfurt um ein ganz besonderes soziales und kulinarisches Angebot reicher. Unter dem Motto "Feierabend - ein interkulinarischer Start ins Wochenende" kochen Mitglieder der "Vineyard Haßberge", einer evangelischen Freikirche, für Gäste aus den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppen und pflegen das gemeinsame Gespräche und die Integration.

"Wir sind rund 20 Frauen und Männer, die sich einmal im Monat zu einem Frühstücksgottesdienst in der Stadthalle in Haßfurt treffen, der stets von 60 bis 80 Teilnehmern besucht wird", berichtete Uta Eisermann aus Wülflingen. "Uns sind der Glaube, das Lesen in der Bibel, das Gebet, aber auch das gemeinsame Singen und Musizieren und der Austausch miteinander sehr wichtig, so dass wir einmal im Monat auch in drei Hauskreisen in Eltmann, Haßfurt und Wonfurt zusammenkommen."

Aktiv
für die Gesellschaft

Dass sich die Mitglieder auch darüber hinaus für andere Menschen engagieren, begründete Markus Lechner aus Wonfurt mit dem Wunsch, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen.

Nach einem Tipp von Ina Horn aus Haßfurt besuchte die Gruppe das Mehrgenerationenhaus und besprach mit der Koordinatorin Gudrun Greger die Form des Engagements. "Weil wir gerne essen und gut kochen können, haben wir uns entschieden, einen kulinarischen Start ins Wochenende für Freunde, Bekannte, Menschen, die das MGH besuchen, neu Zugezogene oder Leute, die Anschluss suchen, anzubieten", so Markus Lechner, der gerne mit anderen Leuten ins Gespräch kommen möchte.

Mit Themenabenden begann's

Mit drei Themenabenden, bei denen fränkische Brotzeit, italienische Speisen sowie Flamm- und Zwiebelkuchen aufgetischt wurde, startete das Projekt. Beim vierten "Feierabend" gab es dann "Alles aus einem Topf", insbesondere sächsische Soljanka, vegetarischen Pichelsteiner, Linsensuppe mit Spätzle und Dörrfleisch sowie eine Lauch-Hackfleischsuppe.

Während die Mitglieder von "Vineyard" die Speisen normalerweise in der Küche des Mehrgenerationenhauses zubereiten und im Bistro-Café servieren, hatten sie dieses Mal die Eintöpfe von zuhause mitgebracht.
Die Besucher, eine bunte Mischung aus "Vineyard"-Mitgliedern und Gästen, zeigten sich begeistert. Unter ihnen war der 15-jährige Maysam aus Afghanistan, der ohne seine Familie nach Deutschland kam und nun als Pflegekind bei der Familie von Markus Lechner wohnt. Aber auch Yeshi Nardos Bezawit aus Äthiopien, die seit drei Jahren mit ihren kleinen Töchtern in Zeil lebt, war gekommen.

Diethmar Morawski, der sich im Mehrgenerationenhaus engagiert und Kontakt zu Yeshi und ihren Kindern hält, hatte sie eingeladen. "Ich finde es eine tolle Idee, beim interkulinarischen Feierabend Leute miteinander in Kontakt zu bringen", erzählte er, während sich Yeshi und ihre Kinder das gute Essen schmecken ließen.
Auch Abhijit Baishya aus Indien, der in Rumänien Medizin studiert hat und derzeit in einer Reha-Klinik in Bad Kissingen eine Facharztausbildung zum Orthopäden absolviert, genoss mit seiner rumänischen Frau Corina und den drei Kindern das schmackhafte Mahl. Er war 2010 nach Viereth gezogen und lebt seit 2011 in Haßfurt. "Hier ist es schön ruhig und man lernt schnell die Leute kennen", erzählte Abhijit Baishya, der neben seiner Muttersprache Assamese auch Hindi, Englisch, Rumänisch und Deutsch spricht. "Wir waren schon drei Mal beim interkulinarischen Feierabend dabei. Die Atmosphäre ist sehr schön und wir treffen hier immer wieder nette Menschen!"
Seine Frau arbeitet ehrenamtlich beim Dienstagsfrühstück im Mehrgenerationenhaus, kommt gerne mit ihrer Tochter und den beiden Söhnen zum Elterncafé und besucht einen Sprachkurs.

Nächster Termin

Der nächste "Feierabend - ein interkulinarischer Start ins Wochenende" findet am Freitag, 30. Januar, um 19 Uhr unter dem Motto "Mexikanische Küche" statt. Willkommen sind alle kontaktfreudigen Menschen.