Hymnen auf Maria in Ebern und Haßfurt

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Der Kammerchor Ebern in Aktion. Bei seiner Vokalmusik spielt der Text die wichtigste Rolle.
Der Kammerchor Ebern in Aktion. Bei seiner Vokalmusik spielt der Text die wichtigste Rolle.
Seit mehr als 40 Jahren ist Ulrike Zeidler schon als Chorleiterin aktiv. Ihr Ziel ist, dass die Sänger eigenverantwortlich und selbstständig mit der Musik umgehen können. Am Wochenende wird sie in Ebern und Haßfurt mit dem Kammerchor der Musikschule Ebern auftreten. Foto: Johanna Eckert
Seit mehr als 40 Jahren ist Ulrike Zeidler schon als Chorleiterin aktiv. Ihr Ziel ist, dass die Sänger eigenverantwortlich und selbstständig mit der Musik umgehen können. Am Wochenende wird sie in Ebern und Haßfurt mit dem Kammerchor der Musikschule Ebern auftreten. Foto: Johanna Eckert
 

Der Kammerchor Ebern tritt in Ebern und Haßfurt auf. Dabei spielt der Text die wichtigste Rolle. Es geht um die Gottesmutter Maria - mit Liedern aus alter und neuer Zeit.

Ulrike Zeidler bittet die Sopransängerinnen zur letzten Intensivierungsstunde. Der Probenmarathon findet aber bald sein Ende. In vielen verschiedenen Sprachen wurde die musikalische Marienverehrung bis auf den letzten Ton exakt einstudiert. Nächstes Wochenende, 25. und 26. Oktober, lädt der Kammerchor der Musikschule Ebern zu seinen Konzerten in die Ritterkapelle nach Haßfurt und die Stadtpfarrkirche nach Ebern ein.

Seit 1998 leitet Ulrike Zeidler aus Ebern den Kammerchor. Damit ist sie in die Fußstapfen von Manfred Viering getreten, der vor zig Jahren diese Singgemeinschaft unter dem Dach der Musikschule initiiert hatte. Diese war damals noch eng mit dem Friedrich-Rückert-Gymnasium verknüpft, an dem Viering lehrte. Niemand kannte so recht die Strukturen. "Mittlerweile ist es vielen bekannt, dass der Kammerchor ein Teil der Musikschule in Ebern ist", sagt Ulrike Zeidler, die bei dieser Institution als Lehrkraft angestellt ist.


Deshalb zahlen die 22 Sänger zwischen 24 und 70 Jahren auch eine Jahresgebühr an die Bildungseinrichtung. "Viele nutzen dann aber auch gleichzeitig den Solo-Gesangsunterricht oder lernen noch ein anderes Instrument", ergänzt Ulrike Zeidler zur Erhebung dieser Gebühr, die sich definitiv auszahlt.

Im Marienmonat

Mit seinen Konzerten will der Kammerchor im Marienmonat Oktober die Mutter Gottes auch musikalisch in den Mittelpunkt stellen. Benjamin Britten und sein "A Hymn to the Virgin" geben dabei "die Fahrtrichtung" vor. Für das Programm ist Ulrike Zeidler allein verantwortlich und eigentlich hätte sie sich gefreut, wenn sie damit in der Kirche von Maria Limbach ein Konzert hätte geben können. Doch als sie die Ritterkapelle in Haßfurt als "Wallfahrtskirche zur Jungfrau Maria" entdeckte, wusste die staatlich geprüfte Singschullehrerin: "Na das passt ja, das muss da rein."

Wunderbarer Klangteppich

Palestrina, Rheinberger, Bárdos und Biebl stehen auf dem Programm. Bibeltexte, Gebetstexte und kunstvolle Poesie werden mit einem wunderbaren A-Cappella-Klangteppich zu hören sein. Das sei die "hohe Schule des Chorgesangs", betont Ulrike Zeidler, "im Kammerchor aber Tradition". Beim Gesang ohne Instrumentalbegleitung erweckt allein die Stimme die Musik zum Leben. Es gibt keine Instrumente, die den Gesang überdecken können. "Und dass so ein Chor klingt, das sei nicht selbstverständlich", weiß Ulrike Zeidler aus 40-jähriger Chorerfahrung.

Die Sänger sind aus dem Großraum Ebern und Bamberg. Im Kammerchor lernen sie weit mehr als das Singen."Ich sehe mich als Chorleiterin, nicht als Marionettenzieherin", sagt Ulrike Zeidler, "meine Aufgabe liegt eher darin, den Sängern die Musik nahe zu bringen." Ihr Ziel sei, dass die Chorsänger eigenverantwortlich und selbstständig mit der Musik umgehen können. "Wir arbeiten uns gemeinsam in die Literatur und die Eigenart der Stücke ein. Dass der Charakter des Werkes zum Ausdruck kommt, das müssen dann aber schon die Sänger mittragen."

Die große Herausforderung bei dem diesjährigen Programm ist die Mehrsprachigkeit der Mariengesänge. Italienische, englische, lateinische und galicische Mariengesänge stehen auf dem Programm. "Die Zugabe werden wir in russischer Sprache singen", verrät Ulrike Zeidler jetzt schon. Und dabei wird keine Musikepoche zu kurz kommen. Die spanischen, leidenschaftlichen Cantigas stammen aus dem 13. Jahrhundert und Simon Wawer aus der Eifel liefert dem Chor ein "Ave Maria" aus dem 20. Jahrhundert. "Dieses Stück hat es sogar auf die Liste der allgemeingültigen Chorwerke geschafft. Es ist mittlerweile Pflichtstück bei Chorwettbewerben", ergänzt Ulrike Zeidler. Mit dabei bei den Lobpreiskonzerten für Maria in Haßfurt und Ebern wird auch Manfred Eller sein, der schon seit über 20 Jahren die Konzerte des Kammerchors Ebern an der Orgel bereichert.

Konzert A Hymn to the Virgin- Mariengesänge aus alter und neuer Zeit:
Samstag, 25. Oktober, 20 Uhr in der Ritterkapelle Haßfurt;
Sonntag, 26. Oktober, 17 Uhr in der Kirche St. Laurentius Ebern

Stücke Chormusik a cappella und Orgelwerke: Italienische Laude, spanische Cantigas sowie Werke von Britten, Palestrina, Rheinberger, Bárdos, Biebl und anderen.

Akteure Kammerchor Ebern und Manfred Eller an der Orgel

Eintritt frei, Spenden erbeten