Bei der Aktion des Zeiler Obst- und Gartenbauvereins lernten die Kinder das Eintopfen von Pflänzchen. Und, dass man Blumen essen kann.
Maja beißt auf ein ganz kleines Stück von dem grünen Blättchen. Vorsichtig. Dann kommt ein "Hmm!" Das kann man ja essen. Und es schmeckt auch noch gut. "Nach Zitrone!" stellt Lilli fest. Die beiden Mädchen haben sich am Freitagnachmittag erst ein bisschen zaghaft, dann aber mit Feuereifer an der Pflanzaktion des Zeiler Obst- und Gartenbauvereins im Caritasgarten in Zeil beteiligt.
Dort hatten einige Helfer um den Vorsitzenden Günter Schneider ein paar Bierbänke und Biertische aufgebaut. Kübel mit Erde zurechtgestellt und natürlich jede Menge Tontöpfe. Gärtner Eckehard Maurer hatte die Vorarbeit geleistet: Hunderte Tagetes zog er zu kräftigen Pflänzchen heran, so dass sie das Verpflanzen durch die Kinderhände ganz gut überstanden.
Über 500 Pflanzen Eine kräftige Dusche noch, und da sitzen nun die über 500 Pflanzen in den
Töpfen und warten auf ihren großen Auftritt am "Tag der offenen Gartentüre" am Sonntag, 22. Juni, auf dem Zeiler Marktplatz. Dann sind sie nämlich ein Geschenk für die Kinder, die an der Malaktion auf dem Marktplatz teilnehmen. Bis dahin dürfen sie sich im Garten der Familie Dölker noch ein bisschen entwickeln.
Am 22. Juni, stehen sie nämlich als orange-gelbes Empfangskomittee für die Buben und Mädchen bereit, die bei der Kinderaktion an diesem Tag mitmachen wollen. Natürlich bekommen die 54 Zeiler Kinder aus der Grundschul-Mittagsbetreuung und aus der Nachmittagsbetreuung der beiden kirchlichen Kindergärten auch einen Topf.
"Des ist die Christa, die schreibt euch auf!" hatte es am Freitag öfters mal für die Neuankömmlinge geheißen: Christa Dölker, Gattin des Zweiten Vorsitzenden Ulrich Dölker, notierte säuberlich alle Namen, damit die Kinder am Gartenaktionstag auch ganz sicher ihren Topf bekommen. Den können sie dann übrigens außerdem mit Farben bemalen.
Der Aktionstag jetzt im Caritasgarten war für die Aktiven beim Verein eine schöne Sache. Freilich spreißelten einige Buben lieber auf dem Rasen herum, als zu pflanzen, aber an einem Töpfchen erprobten sich alle einmal. Die sauberen Kinderhände machten Bekanntschaft mit der Erde.
Manchem gefiel das so gar nicht, bei anderen wiederum merkte man richtig, wie es ihnen Spaß machte, die Erde mit den Händen in die Töpfe zu "baggern".
Bis zum Schluss dabei Und für einige Mädchen war dieser Tag im Garten eine richtig feine Sache. Zum Beispiel für die neunjährige Jennifer, die gleich eine ganze Reihe von Töpfchen mit neuen Bewohnern versah, oder Maja und Lilli, die tatsächlich bis zum Schluss begeistert mitmachten.
Und sie erfuhren auch die Geschichte der Tagetes, die der Gärtnermeister erzählte: Denn die hatten die Menschen einst nur kultiviert, um sie zu essen. Bis man bemerkte, dass sie ja auch schöne Blühpflanzen sind und sich weiter züchten lassen.
Heute genießen die Menschen die Farbenpracht dieser Pflanze - und die meisten wissen gar nicht mehr, dass jede Tagetespflanze sich auch ganz wunderbar im Salat oder auf dem Butterbrot macht. Für Maja und Lilli war ganz klar: Am Ende schnappten sie sich noch ein paar übrig gebliebene Tagetes, um ihnen ein Plätzchen im heimischen Garten zu geben. Ab und zu werden sie bestimmt nach ihnen schauen. Auch wenn wohl Oma möglicherweise das Gießen übernehmen wird...