Das Haßfurter Krankenhaus feierte 60-jähriges Bestehen und weihte das erweiterte Bettenhaus ein. Die Gesundheitsministerin zollte der Einrichtung Respekt.
Freude über den Abschluss der Bauarbeiten, über die neuen Möglichkeiten und vor allem auch über die besseren Zukunftsaussichten - all das schwang mit, als am Freitag im Beisein der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml das 60-jährige Bestehen des Kreiskrankenhauses Haßfurt gefeiert und quasi als Geburtstagsgeschenk das sanierte und erweiterte Bettenhaus eingeweiht werden konnte.
11,5 Millionen Euro investierten Freistaat und Landkreis in den vergangenen Jahren zunächst in die energetische Sanierung, dann in den Innenumbau und die Erweiterung des Bettenhauses und schließlich in den Anbau der Akutgeriatrie. Dass diese zukunftsweisende Einrichtung während der laufenden Baumaßnahme am Bettenhaus möglich gemacht wurde, dafür dankte Landrat Wilhelm Schneider ganz besonders der Regierung von Unterfranken. Dort sei erkannt worden, dass die Akutgeriatrie, in der besonders auf die Bedürfnisse hochbetagter Patienten mit mehreren Erkrankungen eingegangen werden kann, ein wesentliches Element für Krankenhäuser der Grundversorgung ist.
Mitarbeiter mehrfach gewürdigt
Die Gebäude jedoch seien nur die Hülle, die Seele seien die Mitarbeiter. Ihnen galt im Laufe des Festakts mehrfach der Dank des Landrats und anderer Redner, denn ihnen sei der gute Ruf des Hauses ganz wesentlich zu verdanken, betonte auch Haßfurts Bürgermeister Günter Werner.
Der Landrat erklärte, dass er mit dem gesamten Kreistag intensiv darum bemüht sei, die Haßberg-Kliniken zukunftsgerichtet aufzustellen und damit die stationäre und die fachärztliche Versorgung der Menschen im Landkreis zu sichern. Die Entscheidung, Hofheim zu schließen, sei schmerzhaft, aber richtig gewesen, betonte er.
Impulse aus dem Landkreis Haßberge
Besser sehe es für die Geburtshilfe aus, da der Freistaat jetzt ein entsprechendes Förderprogramm auflegen will. Der Impuls für dieses Programm, das Entbindungsstationen in der Fläche stützen will, sei unzweifelhaft aus dem Landkreis Haßberge gekommen, betonte Huml, die das strikte Nachhaken von Steffen Vogel betonte. Gleichzeitig schmiedete Günter Werner eine Allianz von 60 Bürgermeistern, die ebenfalls für bedrohte Geburtsstationen kämpften.
Huml zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft, etwa mit dem Alterstraumazentrum. Da sei man im ländlichen Raum oft schneller und kreativer, als "in den satten Räumen, wo sowieso alles da ist".
67 Millionen Euro sind geflossen
Dem Freistaat lägen die kleinen Krankenhäuser am Herzen, betonte die Gesundheitsministerin. Seit 1980 seien 67 Millionen Euro an Fördermitteln für die Krankenhäuser im Landkreis Haßberge geflossen. Und auch im Koalitionsvertrag der Bundesregierung stehe viel Wichtiges und Richtiges für die Krankenhäuser in der Fläche, denn "die Politik muss es den Krankenhäusern ermöglichen, schwarze Zahlen zu schreiben". Das hörten der Landrat und die Verwaltungsratsmitglieder gerne, denn genau mit diesem Problem schlagen sie sich seit Jahren herum. Huml dankte diesbezüglich auch der anwesenden Bundestagsabgeordneten Sabine Dittmar für den parteiübergreifenden Einsatz in der Gesundheitspolitik.