Höhere Gebühren angemahnt

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Die Technik der Kläranlage in Junkersdorf liefert noch nicht die gewünschte Ausreinigung. Deshalb muss der Abwasserzweckverband "Mittlerer Weisachgrund" nochmals in die Kläranlage investieren. Archivfoto: Helmut Will
Die Technik der Kläranlage in Junkersdorf liefert noch nicht die gewünschte Ausreinigung. Deshalb muss der Abwasserzweckverband "Mittlerer Weisachgrund" nochmals in die Kläranlage investieren.  Archivfoto: Helmut Will
Klärwärter Kurt Schleicher wird eventuell noch öfter an den Stellrädern der Kläranlage drehen müssen, bis diese zufriedenstellend funktioniert. Archivfoto: Helmut Will
Klärwärter Kurt Schleicher wird eventuell noch öfter an den Stellrädern der Kläranlage drehen müssen, bis diese zufriedenstellend funktioniert.  Archivfoto: Helmut Will
 

Dem Verband "Mittlerer Weisachgrund" fließt immer weniger Schmutzwasser zu und das zehrt finanziell an der Substanz. Die Haushaltslage ist angespannt.

Im öffentlichen Teil der Sitzung des Abwasserzweckverbandes "Mittlerer Weisachgrund" unter Leitung des Vorsitzenden, Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) aus Maroldsweisach, im Schützenhaus Junkersdorf, stand allein die Beratung und Beschlussfassung zum Haushaltsplan 2017. Die Zahlen dazu trug der Kämmerer der Marktgemeinde Maroldsweisach, Arno Welz, vor.
Der Vermögens- und Verwaltungshaushalt des Zweckverbandes umfasst 159 775 Euro. In seinem Bericht gab Welz Auskunft über die wichtigsten Ein- und Ausgabeposten, einen Rückblick über das zurückliegende Jahr und einen Ausblick, wie sich das kommende Haushaltsjahr entwickeln könnte.
In diesem Jahr sei man spät mit dem Haushalt dran, aber die letzten Zahlen wären erst jetzt eingegangen, erklärte Welz. "Die wesentlichen Einnahmen des Abwasserzweckverbandes für das Jahr 2017 ergeben sich aus der Benutzungsgebühr im Verwaltungshaushalt in Höhe von 60 000 Euro und den Anschlussbeiträgen im Vermögenshaushalt von 5000 Euro", erläuterte Arno Welz.


Eindringliche Mahnung

Auch in diesem Jahr sei eine Zuführung vom Vermögens- in den Verwaltungshaushalt in Höhe von 10 425 Euro erforderlich gewesen. Deshalb, so machte Arno Welz eindringlich deutlich, wäre nach der Abrechnung der Umbaumaßnahme in der Kläranlage eine Erhöhung der Kanalgebühren "umgehend vorzunehmen."
Bisher wurden die Kläranlage 706 000 Euro investiert worden. Laut Welz müssten noch Verbesserungsmaßnahmen an der Kläranlage in Junkersdorf abgeschlossen werden, so dass ein funktionierender Betrieb der Anlage gewährleistet werden könne.
"Hierfür haben wir für das Jahr 2017 nochmals 72 000 Euro eingeplant", sagte der Kämmerer. Zu den Ausgaben komme auch ein Anteil des Zweckverbandes für die Erneuerung der Altensteiner Straße in Junkers-dorf in Höhe von 3000 Euro.
3500 Euro an Restkosten fallen für die Erweiterungsmaßnahme im Gewerbegebiet Altenstein an. "Zur Finanzierung dieser Maßnahme wurde, wie im Haushaltsplan 2016 vorgesehen, ein Darlehen in Höhe von 130 000 Euro aufgenommen", so Welz. Dieses soll mit der letzten Beitragsrate im Jahr 2018 getilgt werden. Aufgrund der angespannten Finanzlage konnten Rücklagen nicht erwirtschaftet werden.
"Trotzdem", so Arno Welz, "kann die Kassen- und Finanzlage des Abwasserzweckverbandes als geordnet bezeichnet werden." Zur Sicherung der notwendigen Zahlungsfähigkeit ist im Rechnungsjahr 2017 ein Kassenkredit in Höhe von 10 000 Euro vorgesehen.


Regenwasser im WC?

Der bisher niedrigste Wasserverbrauch, es sind 38 656 Kubikmeter Wasser, sei in diesem Jahr zu verzeichnen gewesen, was sich ungünstig auf die Kostenentwicklung auswirke. In den Vorjahren waren es mehr, teils über 40 000 Kubikmeter. Welz betonte nochmals: "Wir müssen an der Gebührenschraube drehen, und ich meine, dass wir den Kubikmeterpreis um 35 Cent anheben sollten." Derzeit lebe man von der Substanz, bestätigte Welz auf einen entsprechenden Einwurf eines Mitglieds des Zweckverbandes.Verbandsmitglied Hans Wagner meinte einen Grund des Rückgangs des Wasserverbrauchs zu kennen. "Ich bin überzeugt, dass einige Regenwasser, z um Beispiel für die WC-Spülung nutzen, uns das aber nicht melden, so dass keine gesonderte Wasseruhr diese Menge messen kann." Es gab hier in der Runde zustimmendes Nicken. Das so produzierte Schmutzwasser wird jedoch ebenso in den Kanal geleitet und fließt der Kläranlage zu, ohne dass hierfür Gebühren entrichtet werden. Das mag zur "Misere" mit beitragen, war man sich im Gremium einig.
Arno Welz nannte noch die maßgeblichen Ausgaben und Einnahmen im Detail. Hier fallen beim Verwaltungshaushalt mit den Summen von 14 000 Euro besonders die Kosten für Untersuchungen, Strom und Betriebskosten auf und mit 13 500 Euro die Abwasserabgabe. Im Vermögenshaushalt stechen die Beträge von 72 000 Euro für Planungskosten und die Erweiterung der Kläranlage ins Auge.
Der Haushalt beläuft sich im Verwaltungshaushalt auf 70 525 Euro und im Vermögenshaushalt auf 89 250 Euro, so beträgt der Gesamthaushalt 159 775 Euro. Der Haushalt wurde vom Gremium zur Kenntnis genommen und beschlossen.