Der aktuelle Zusammenstoß an der Einmündung zur B279 führt zu erneuten Vorstößen in Richtung Verkehrskreisel. Auch das Logistikzentrum sorgt für Unruhe. Der projektierte Sportheimbau der Fußballer hingegen war kein Thema.
Er stöhnte über eine Sisyphusarbeit: "Mein Vorgänger Rolf Feulner hat mir einmal gesagt, wenn man die Großprojekte hinter sich hat, hat man es geschafft. Aber das habe ich während meiner Amtszeit nicht erlebt, es kommen immer wieder neue Aufgaben hinzu." Dazu zählte Bürgermeister Robert Herrmann (CSU) bei der Bürgerversammlung im Gasthaus Hauck am Donnerstagabend vor rund 70 Zuhörern auch die Straßen, von denen "viele in einem miserablen Zustand sind". Und es kamen weitere Problemfälle hinzu.
Aktueller Anlass: Der schwere Unfall mit einem Motorradfahrer am Heubacher Kreuz vor einer Woche. "Wir nehmen diesen Vorfall zum Anlass, wieder beim staatlichen Bauamt vorstellig zu werden", verwies Herrmann auf eine entsprechende Anregung von Verkehrsreferent Harald Pascher (FDP), der schon am Vortag bei der Bauausschuss-Sitzung auf einen Schriftverkehr verwiesen hatte, der sich seit zehn Jahren hinzieht.
Kreisverkehr, Ampel oder andere Lösungen wünscht sich Pascher, um das Gefährdungspotenzial zu senken.
Und auch Bürgermeister Herrmann stellt sich hinter diese Forderung: "Das muss man irgendwie entschärfen." Für die Stadtratssitzung am Donnerstag will er eine entsprechende Resolution ausarbeiten. "Da steckt viel Statistik dahinter und wir sind nicht Herr des Verfahrens." Wenn eine Änderung an der Kreuzung komme, seien Bund, Landkreis und Stadt beteiligt.
Logik bei Logistikzentrum In diesem Zusammenhang steht auch der Ausbau der Straße Heubach-Sandhof. "Das Thema rollt auf uns zu." Deswegen seien auch schon einige Grundstücksstreifen getauscht worden, um einen Gehweg anzulegen, womit eine Verbesserung für Schulkinder, Radfahrer und Fußgänger erreicht werde.
Es wurden schon Ingenieurbüros wegen einer entsprechenden Planung angefragt.
Womit er bei einem anderen Reizthema angekommen war: "Das Logistikzentrum verbaut uns die ganze Sicht", schimpfte Gerhard Sperber, der sich auf den Rückhalt einer großen Mehrheit berief und den Bürgermeister mit einem großen Fragenkatalog konfrontierte.
Schuhschachtel für Laster? Der Bürgermeister verwies auf das vorhandene, rechtskräftige Gewerbegebiet und die Tatsache, dass "man ein Logistikzentrum nicht in einer Schuhschachtel unterbringen kann". Herrmann: "Ich halte die Entscheidung für richtig, weil diese Eberner Firma auch schon anderswo gesucht hatte."
Herbert Pfeufer regte wegen des - per Navi - befürchteten Schwerlastverkehrs über Heubach an, dass entsprechende Hinweisschilder an der B 279 angebracht werden.
Als weiteres örtliches Problem
sprach der Bürgermeister den Datenverkehr an. Weil Heubach über Kabel Deutschland angebunden sei, plane man mit dem neuen Förderprogramm der Staatsregierung für Firmen, für Eichelberg/Reutersbrunn sowie in Richtung Frickendorf eine leistungsfähige Datenleitung zu bekommen, an die auch Privatleute anschießen können. "Das ist höchst kompliziert und wie ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Verfahren."
Zur Situation im Dorf verwies der Bürgermeister auf das lebendige Vereinsleben rund um das Haus der Bäuerin. Die Einwohnerstatistik weise einen Rückgang um sechs Heubacher aus, was 1,9 Prozent entspreche. "Woanders sind es 14 Prozent."
Wie die Windräder auch habe sich die Getreide-Siloanlage eingespielt.
Probleme mit Korkboden Eine größere Wunschliste trug Thomas Limpert (CSU) als Ortsteilvertreter vor: Er will die Dorfrenaturierung
vorantreiben, den Friedhofszaun austauschen und das marode Leichenhaus sanieren. Im Haus der Bäuerin sei der Korkboden, auf dem die Garde übe, in einem schlechten Zustand. Dazu der Bürgermeister: "Einen Schwingboden werden wir da nicht reinbekommen."
Angesprochen wurden auch Probleme durch geneigte Grabsteine im Friedhof, weil viele Ruhestätten nah aneinander liegen. "Das kann es versicherungstechnische Probleme geben", warnte der Bürgermeister, um sich die Erwiderung einzuholen, dass "auch der Bauhof Fehler eingestehen müsse".
Der geplante Sportheimbau wurde mit keiner Silbe angesprochen.
An der Heubacher Kreuzung fährt halb Ebern rein und raus. Von beiden Seiten der Bundesstraße führen Rennstrecken an die 70 hm/h-Begrenzung heran. Die Kreuzung ist ein Gefahrenpunkt ersten Grades. Dass er entschärft werden muss, kann nicht ernsthaft bestritten werden.
Wenn es woanders ebenfalls Unfallschwerpunkte gibt, müssen auch diese entschärft werden.
Die Heubacher Kreuzung ist nach beiden Seiten sehr übersichtlich und mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von
70 kmh und einem Stoppschild versehen.
Wenn es hier einen Unfall gibt kann es nur Leichtsinn oder Blindheit sein.
Es gibt im Landkreis mit Sicherheit unübersichtlichere Kreuzungen wo man ernsthaft über einen Kreisel
nachdenken sollte.