Haßfurter SPD-Vertreter wenden sich gegen Stephan Schneider

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Günther Werner, Stephan Schneider und Georg Hiernickel (von links) am vergangenen Wochenende in Haßfurt bei der Bürgermeisterwahl. Während Stephan Schneider als Kandidat der SPD aus dem Rennen fiel, kommt es zwischen Günther Werner von der Wählergemeinschaft Haßfurt und Georg Hiernickel von der CSu in Haßfurt zur Stichwahl. Foto: Jochen Bopp
Günther Werner, Stephan Schneider und Georg Hiernickel (von links) am vergangenen Wochenende in Haßfurt bei der Bürgermeisterwahl. Während Stephan Schneider als Kandidat der SPD aus dem Rennen fiel, kommt es zwischen Günther Werner von der Wählergemeinschaft Haßfurt und Georg Hiernickel von der CSu in Haßfurt zur Stichwahl. Foto: Jochen Bopp

Die Empfehlung des gescheiterten SPD-Bürgermeisterkandidaten Stephan Schneider, jetzt bei der Stichwahl am kommenden Wochenende den CSU-Bürgermeisterkandidaten Georg Hiernickel zu wählen, kommt bei namhaften Vertretern der SPD Haßfurt gar nicht gut an. Sie sehen darin im Wesentlichen einen Alleingang Schneiders und bekunden in einer Pressemitteilung zu dem Thema Sympathie für den Kandidaten der Wählergemeinschaft Haßfurt, Günther Werner.

Es hatte nach einem Paukenschlag im Bürgermeister-Wahlkampf in Haßfurt geklungen: Am Freitag noch ging die Kunde in der Kreisstadt, der SPD-Ortsverein unterstütze den CSU-Kandidaten für die Stichwahl am Sonntag, 30. März. Das hatte der Ortsvorsitzende der Sozialdemokraten, Stephan Schneider, am Freitag auf Anfrage bedstätigt.

Seinen Worten nach halte die Haßfurter SPD den CSU-Bewerber ums Bürgermeisteramt, Georg Hiernickel, für den "vertrauensvolleren Partner" und "teamfähigeren Bürgermeister".

Hiernickel tritt am 30. März in der Stichwahl gegen Günther Werner (Wählergemeinschaft) an. Werner hatte im ersten Wahlgang einen klaren Vorsprung vor Georg Hiernickel und noch mehr vor Stephan Schneider, der damit aus dem Rennen ums Bürgermeisteramt ausgeschieden war.

Werner hatte für seine jetzige Kandidatur die SPD verlassen und war zu den Freien Wählern gewechselt.

Am Wochenende gaben die derzeitigen Stadträte der SPD, Roswitha Krauser, Christl Krapf, Alexander Dürrbeck und Werner Holzinger eine Presserklärung heraus, in der sie für Klarheit sorgen:

Darin heißt es im Wortlaut:

"Die Pressemitteilung von Stephan Schneider, in der eine Wahlempfehlung für Georg Hiernickel ausgesprochen wird, halten wir für grundsätzlich falsch und sehen sie als Einzelmeinung oder die einer Minderheit und wenden uns entschieden dagegen.

Stephan Schneider hat diesbezüglich keine Meinungsbildung in den Ortsvereinen durchgeführt und spricht schon gar nicht im Auftrag der amtierenden Stadtratsfraktion.

Die Stadtratsfraktion der SPD hat beim Werben um Stimmen deutlich ihre unterschiedlichen Denkansätze und Programmpunkte gegenüber der Mehrheitsfraktion herausgestellt und für ihre Ideen engagiert geworben. Dabei ist sie in der Vergangenheit häufig auch heftig kritisiert worden. Jetzt plötzlich sollen die Inhalte alle über Bord geworfen werden.

Dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn die Wähler die Glaubwürdigkeit anzweifeln und aus dem Stimmzettel einen Denkzettel machen. Die aktuellen Ergebnisse zweigen das hinreichend.

Auf unserer Hompage klagen wir noch, dass Günther Werner einen Großteil der Programmpunke in sein "Amtsblatt" übernommen hat. Wir sollten darüber froh sein und deswegen mit ihm die Zusammenarbeit suchen. Persönliche Eitelkeiten oder Missverständnisse aus der Vergangenheit dürfen dabei zurückgestellt werden. Die SPD in Haßfurt stand von Erich Heß, Hans Sandner und Werner Holzinger immer zu ihren Inhalten und hat Postenschacherei abgelehnt.

Viele Kandidaten/innen der SPD-Liste haben sich ungeheuer engagiert und Stimmen gezogen, andere, die außerordentlich schlecht gewählt wurden, beschließen nun im stillen Kämmerlein, welche Wahlempfehlung zur Stichwahl erfolgen soll. Das ist schon ein eigenartiges Verständnis der innerparteilichen Demokratie. Wir denken, dass die Verfechter einer derartigen Wahlempfehlung über die Folgen nicht hinreichend nachgedacht haben." So weit die Presseerklärung der Haßfurter SPD.