Haßfurter Berufsschüler lernen mit modernster Technologie

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Auch Kreiskämmerer Marcus Fröhlich mit seinen zwei Metern Köpermaß passt in den Mini. An der Dauerleihgabe für die Berufsschule lernen die Auszubildenden modernste Technik kennen. Fotos: Sabine Weinbeer
Auch Kreiskämmerer Marcus Fröhlich mit seinen zwei Metern Köpermaß passt in den Mini. An der Dauerleihgabe für die Berufsschule lernen die Auszubildenden modernste Technik kennen.  Fotos: Sabine Weinbeer
Schulleiterin Heidrun Görtler testete den neuen Sattelschlepper. 440 PS und jede Menge Technik hat der Laster, der jetzt den Auszubildenden an der Heinrich-Thein-Berufsschule in Haßfurt zur Verfügung steht.
Schulleiterin Heidrun Görtler testete den neuen Sattelschlepper. 440 PS und jede Menge Technik hat der Laster, der jetzt den Auszubildenden an der Heinrich-Thein-Berufsschule in Haßfurt zur Verfügung steht.
 

Die Haßfurter Berufsschule hat ein neues Auto und einen neuen Lastwagen für die Ausbildung bekommen. 254 Lehrlinge bereiten sich in der Kreisstadt auf ihr Berufsleben vor.

Sehr schick sehen sie aus, die beiden neuen Lehrfahrzeuge der Berufsschule Haßfurt. Doch für den fachpraktischen Unterricht der angehenden Mechatroniker für Autos und Nutzfahrzeuge kommt es auf die berühmten "inneren Werte" an. Und die in Form modernster Technik haben sowohl der Pkw Mini als auch der MAN-Sattelzug, die die Schule dieser Tage offiziell in Empfang nahm.


"Alles drin"

Regelrechte Quantensprünge macht die technische Entwicklung in Personenwagen ebenso wie in Lastwagen. Das betonten Fachlehrkräfte wie die Vertreter der beiden Fahrzeughersteller. Beim neuen Übungs-Pkw stand die moderne Lichttechnik im Fokus, aber auch an sonstiger technischer Ausstattung "ist alles drin", so BMW-Bezirksleiter Norbert Pogorzelski.
Dass der Mini, den BMW komplett kostenfrei für die Ausbildung an der Haßfurter Heinrich-Thein-Berufsschule zur Verfügung stellt, die Australien-Ausstattung hat und damit Rechtslenker ist, spielt für die Nutzung in der Schule keine Rolle.

Schulleiterin Heidrun Görtler versprach, den Bezirksleiter beim Wort zu nehmen. Der ermutigte die Schule nämlich, auch ein e-Fahrzeug als Dauerleihgabe bei BMW zu beantragen. Auf diesem Sektor sieht er ganz klar die Zukunft der Mobilität, "und natürlich müssen unsere Mitarbeiter im Service dazu modernst ausgebildet sein."
Zehn und fünf Jahre alt sind die bisherigen zwei Zugmaschinen, an denen die Nutzfahrzeuge-Mechatroniker ausgebildet werden.

Haßfurt ist das Zentrum für alle fränkischen Azubis, "und der Ruf dieses dritten Ausbildungsjahres hier ist hervorragend", erklärte Bernd Johann von der MAN-Niederlassung in Sennfeld, der selbst auch Ausbilder ist. In zehn Jahren sei die Technik eines Lkw komplett veraltet, erklärte er.

Die Fachlehrer der Berufsschule machten das sichtbar: Der Schaltplan des zehn Jahre alten Sattelschleppers passte noch auf ein DIN-A-3-Blatt, fünf Jahre später brauchte es schon vier solcher Blätter, "und bei dem Neuen werden wir sehen", so Christoph Lindner. Vor allem die Sicherheitseinrichtungen wie Spurhalteassistent, aber auch die Entwicklung sparsamer Motoren fordere von den Mechatronikern, sich ständig weiterzubilden, und natürlich müsse gerade der Lehrplan in der Ausbildung Schritt halten.


Was bringt die Zukunft?

Fachlehrer Harald Burkard blickte acht bis zehn Jahre voraus: "Wenn wir dann den nächsten Sattelschlepper für die Schule vorstellen, dann gehe ich vermutlich in die Halle, sage dem Lkw, dass er sich vorne am Rolltor aufstellen soll - und bis ich nach vorne gelaufen bin, steht er dort." Nicht nur die neueste Technik, sondern auch die Tatsache, dass die Schüler jetzt an zwei Lkw üben können, bedeute einen Mehrwert für die Ausbildung, sagte er.

Den Lkw finanzierte der Landkreis als Sachaufwandsträger, für den sich stellvertretender Landrat Oskar Ebert bei MAN für den Nachlass bedankte. Auch wenn die Anschaffung im Kreishaushalt fünfstellig zu Buche schlägt, sei sie unumstritten, denn "Investitionen in die Ausbildung tragen beste Rendite", so Ebert.

Der Kreis bemühe sich stets, die Rahmenbedingungen für die Ausbildung weiter zu optimieren. Das habe schon mit dem Umzug der Kfz-Abteilung in den F-Bau vor 20 Jahren begonnen und bei der anstehenden Generalsanierung des Berufsschulzentrums sei das das wesentliche Anliegen.

Mit 254 Schülern ist die Kfz-Abteilung eine der größten an der Heinrich-Thein-Schule, vor allem aber eben eine sehr innovative. Auch das neue Ausbildungsprogramm "Abi und Auto" findet dort regen Anklang.