Im Parlament
Großen Eindruck hinterlassen hat der Besuch im Parlament, denn "die sitzen da auf engstem Raum und schreien sich regelrecht an", berichtete Tomas, während Felix dem Innenleben der Tower-Bridge nachspürte. Was beide überraschte: Die Busse in London werden von der Deutschen Bahn betrieben!
Lena Kuhn, Katharina Frank, Antonia Karch und Viktoria Majewski machen kaufmännische Ausbildungen und waren auch in England entsprechend eingesetzt, und zwar an der Universität mit ihrer sehr internationalen Studentenschaft. Auch bei den Gasteltern wohnten weitere Mädchen, etwa aus Japan und Australien.
"Die verschiedenen Akzente und auch die Dialekte der Engländer haben uns anfangs schon vor Herausforderungen gestellt", berichtete Lena. Aber wenn man sich als Austauschschüler zu erkennen gab, hätten alle gerne langsamer und deutlicher gesprochen.
Sehr positiv sei jedes Feedback auf eine erledigte Aufgabe gewesen, "auch wenn man nur eine Excel-Liste ausgewertet hat".
"Dass wir bei der Fränkischen um 7.15 Uhr beginnen, konnten die gar nicht verstehen: Dort geht es um 9 Uhr los", berichtete Viktoria, "und nachmittags wurde spontan gesungen im ganzen Büro". Auch die After-Work-Treffen im Pub unterschieden den englischen vom deutschen Arbeitsalltag. Die Kollegen hätten auch viele private Einblicke gewährt und die Gasteltern nahmen sich ebenfalls viel Zeit für Gespräche.
Bereicherung für alle Azubis
"Wir sind selbstständiger geworden, sicherer im Sprachgebrauch, haben neue Freunde gefunden und viele Erfahrungen gemacht." Dazu zählte Antonia den gecancelten Abflug ebenso wie das Zusammenleben auf engstem Raum zu dritt.
"Sie kommen erwachsener zurück." Diese Erfahrung hat auch Tamara Müller von der "Fränkischen" in Königsberg gemacht. Ihre Firma stellte fast ein Drittel der Teilnehmer, denn diese internationalen Kontakte seien bereichernd für alle Auszubildenden, gleich in welchem Beruf.
Roland Bitsch dankte den Ausbildungsbetrieben, die fast alle ihre Azubis für die kompletten drei Wochen freistellten.
Schulleiterin Heidrun Görtler ist stolz auf das Engagement der unterstützenden Lehrkräfte und den Mut der Schüler, sich auf dieses Abenteuer einzulassen.
Die Heinrich-Thein-Berufsschule möchte auch künftigen Azubi-Generationen den Austausch über Erasmus ermöglichen, und zwar idealerweise in einem englischsprachigen Land. Ob es EU-Fördermittel für Großbritannien nach dem Brexit noch geben wird, das will Roland Bitsch noch eruieren. Der derzeitige Erasmus-Förderzeitraum läuft bis 2020.