Millionen an Euro hat die Stadt 2014 investiert. 2015 soll es damit weitergehen, die Kreisstadt zukunftsfähig zu machen. Erst einmal stehen das 550. Jubiläum der Ritterkapelle und die Einweihung des Dokumentationszentrums an.
Eingerahmt in die schöne Musik, die Schüler des Regiomontanus-Gymnasiums Haßfurt unter der Leitung von Petra Schlosser darboten, hielt Bürgermeister Günther Werner zum ersten Mal in der Stadthalle eine Jahresschlusssitzung des Stadtrats ab. Dabei zog er eine positive Bilanz.
"Rundum können wir mit dem Jahr 2014 sehr zufrieden sein", betonte er und fügte an: "Es muss immer das Ziel von uns allen sein, unsere Stadt zukunftsfähig zu machen und die erreichte Lebensqualität nicht nur zu bewahren, sondern möglichst zu steigern. Und wir brauchen uns nicht zu verstecken. In unserer Stadt hat sich in diesem Jahr eine Menge getan, an das wir in den kommenden Monaten und Jahren anknüpfen können."
Neuer Gerichtsbau Werner erinnerte an wichtige Ereignisse wie die Vorstellung des Neubaus des Amtsgerichtes Haßfurt, die Feier zum 500-jährigen Bestehen des Alten
Rathauses, die Eröffnung der Tourist-Info sowie die Einweihungen des Hochbehälters Uchenhofen/Sailershausen. Markante Hochbaumaßnahmen waren der Kindergartenneubau am Osterfeld (1,8 Millionen Euro), die Fertigstellung der Michaelskapelle als Dokumentationszentrum für die Ritterkapelle (490.000 Euro städtischer Anteil), die Sanierung der Aussegnungshalle im neuen Friedhof (75.000 Euro) und - unsichtbar - Investitionen in die Abwasserentsorgung (700.000 Euro). Den Platz vor der Stadthalle barrierefrei zu machen, das kostete 200.000 Euro, der Mehrgenerationen-Parcours in der Promenade 150.000 Euro. Für die Erschließung des Baugebietes "Osterfeld 2" sind 400.000 Euro angefallen. 40 der 91 Bauplätze seien dort bereits verkauft.
Insgesamt insvestierte die Stadt im Hoch- und Tiefbau 3,9 Millionen Euro.
100 Prozent erneuerbar Die Haushaltsentwicklung bezeichnete Werner als zufriedenstellend, weil sich die Einkommensteuer gut entwickelt, der Haushaltsansatz für die Gewerbesteuer aber wohl nur knapp erreicht wird. Ein großer Schritt sei die Beteiligung an der Windpark Sailershäuser Wald KG. "Damit werden wir nach Inbetriebnahme der Windräder im Herbst nächsten Jahres 100 Prozent unseres Strombedarfs aus in der Region erzeugten regenerativen Energien decken", teilte er mit.
Was passierte sonst noch? Die "Schnell im Netz Internet Haßfurt GmbH" baute die Systembetreuung und die EDV der Stadt Haßfurt aus und vermarktete Cloudlösungen. Die Städtischen Betriebe investierten 300.000 Euro in Wärmeversorgung, Tiefgarage, Freizeitzentrum.
Das Stadtwerk steckte 1,66 Millionen Euro in die Strom-Gas-Wasserversorgung.
2015 bietet einiges, auf das sich die Haßfurter freuen. Etwa die Bayern-Rundfahrt am 16. Mai; solch ein Profi-Radrennen lockt Publikum. Groß gefeiert wird auch die 550-Jahr-Feier der Ritterkapelle. Der Straßenbau wird die westliche Altstadt und die Obere Vorstadt prägen.
Werner hat Visionen: Die Anstrengungen müssten darauf gerichtet sein, neue Modelle des gesellschaftlichen Lebens zu entwickeln. "Viele haben den Eindruck, dass sich Politik weit über ihren Köpfen hinweg vollzieht. Hier gegenzusteuern scheint mir eine weitere vordringliche Aufgabe zu sein. Die Menschen müssen bei Veränderungen mitgenommen werden, Politik und auch das Engagement müssen wieder attraktiver werden."
An einem Strang ziehen Verwaltung und Stadtrat müssten über Parteigrenzen hinweg Entscheidungen
für Haßfurt treffen - dazu bat der Bürgermeister um Hilfe.
Der Zweite Bürgermeister Michael Schlegelmilch sagte, dass es wichtig sei, dass heuer neue und junge Stadträte gewählt, aber auch bisherige "alte Hasen" wiedergewählt worden seien. "Gemeinsam haben wir es geschafft, ein erfolgreiches Jahr für die Stadt hinter uns zu bringen, auch wenn unser Haushalt für 2015 keinen Grund zum Jubeln darstellt." Im neuen Gremium merke man den respektvollen Umgang miteinander. Dem Bürgermeister dankte er: "Du hast die ersten acht Monate super gemeistert, und ich freue mich auf eine weitere aktive Zusammenarbeit mit dir", so Schlegelmilch, der auch dem Dritten Bürgermeister Stepan Schneider dankte.
Für die Stadt eingesetzt Günther Werner ehrte langjährige Stadtratsmitglieder: Für 18 Jahre im Gremium wurden Elisabeth Hutzel, Herta Schneider, Berthold Albert
und Michael Schlegelmilch, für 20 Jahre Reiner Schuster und für 30 Jahre Karl-Heinz Eppelein ausgezeichnet mit Dankurkunden des bayerischen Innenministeriums.
Desweiteren übergab er 5000 Euro aus dem Überschuss des Benefizkonzertes des Heeresmusikkorps, aufgestockt durch die Stadt Haßfurt, an drei Organisationen für deren Jugendarbeit. 1500 Euro nahmen der Geschäftsführer des Roten Kreuzes im Kreis, Dieter Greger, und die BRK-Jugendbeauftragte Elena Krämer entgegen. 1500 Euro nahm der Ortsbeauftragte des Technischen Hilfswerkes (THW), Christian Günther, in Empfang, und 2000 Euro erhielten der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Haßfurt, Martin Volpert, sowie die Jugendwartin Sabine Jüngling für die Jugendarbeit.