Der Hallenbad-Neubau kostet nach aktuellen Schätzungen 6,47 Millionen Euro. Davon übernimmt die Stadt 15 Prozent der Gesamtkosten, um eine öffentliche Nutzung sicherzustellen. Dies bezieht sich auf Umkleiden, Kassenautomaten und Plantschbecken. Der Rest wird aus einem staatlichen Zuschuss in Höhe von 1,32 Millionen Euro sowie den Summen finanziert, die auf Schulen für den Schwimmunterricht umgelegt werden.
Das sind drei Millionen Euro für den Landkreis (für Gymnasium und Realschule), 650.000 Euro für den Schulverband Hauptschule (dem auch Untermerzbach, Burgpreppach, Rentweinsdorf und Königsberg angehören) sowie 565.000 Euro für den Grundschulverband, der sich aus Ebern und Rentweinsdorf zusammensetzt.
Neue Zahlen und Erkenntnisse Mit diesen Zahlen wurden die Mitglieder der betroffenen Gemeinden sowie die Mitglieder der Schulverbände bei einer kurzfristig einberufenen, gemeinsamen Sitzung am Mittwochabend in der Mittelschule konfrontiert.
Die neue Kostenschätzung basiert auf aktuellen Zahlen der Fachplaner sowie einigen neuen Erkenntnissen, teilte Dipl.-Ing. Hans Gruber von der zuständigen Planungs-Arbeitsgemeinschaft von Büros aus Abensberg und Haßfurt mit.
So mussten zusätzliche Flächen für die Lufttechnik über dem Eingangsbereich vorgesehen werden.
Schwieriger Untergrund Als schwierig erweise sich auch die Gründung auf der Wiese entlang der Coburger Straße. "Für die notwendigen Betonpfosten fallen bis zu 400.000 Euro an Zusatzkosten an", erläuterte Gruber. 75 Pfähle hat Thomas Limpert (CSU) gezählt und fühlte sich an Venedig erinnert. Gruber gab ihm Recht: "Das sind aber keine Holzpfähle, aber im Grundsatz ist es so, halt mit Beton." Gruber weiter: "Das ist jetzt eine Kostenschärfe nach Feinberechnungen und nicht mehr nach dem Flächenprinzip."
Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) aus Untermerzbach, ein ausgewiesener Baufachmann, erkannte, dass der Grundriss größer geworden ist.
Gruber stimmte zu: "Etwas größer gegenüber dem Plan im Auswahlverfahren, weil sich mehr Platzbedarf ergeben hat." Dennoch unterstrich er, dass die Planung "komprimiert und so einfach, wie's nur geht, ausgelegt ist." Als Beispiel führte er die Holzbinder für die Decke an, die die Konstruktion tragen, aber auch die Akustik verbessern.
Weichen muss das Kunstrasen-Minispielfeld (in Richtung Pavillon) und der Pavillon (in Richtung einstigem Pfadfinderheim), teilte Bürgermeister Robert Herrmann (CSU) mit. Die Idee, das DFB-Fußballfeld an die städtische Turnhalle zu verlegen, habe man fallen lassen, um die Nachbarn nicht mit Schallschutzproblemen zu belasten.
"Da drücken uns schon die Kosten, die Preise waren doch bekannt", wunderte sich Bürgermeister Dietz, während seine Kollegen aus Burgpreppach, Denninger, und Königsberg, Stubenrauch, zunächst einmal die genaue Zahlenaufschlüssung geschickt
bekommen wollen. Aus Rentweinsdorf war nur Helmut Zier (CSU) vertreten.
Irene Jungnickl (SPD) fragte, ob der Eberner Stadtrat nicht erst noch einmal zustimmen müsse? Herrmann erinnerte als Vorsitzender daran, dass sich der Stadtrat bereits auf die öffentliche Nutzung und die damit verbundenen ergänzenden Investitionen festgelegt habe. "Wir hatten auch mit weniger gerechnet. Das wird eine gewaltige Anstrengung, die aber den Bürgern im gesamten östlichen Landkreis zu Gute kommt. Es wäre doch schade, wenn etwas neu gebaut wird und dann nicht öffentlich zugänglich wäre."
Die Arbeiten zum Neubau sollen im Winter ausgeschrieben werden. Der Zeitplan sei mit dem Hochbau im Landratsamt bereits abgestimmt, sagte Bürgermeister Herrmann.
Soll das so weitergehen? Jede Woche eine Million teurer?
Da haben die repräsentativen "Demokraten" ihr nächstes Gesellenstück abgeliefert: Zuerst das Grundstück ausgesucht und zuletzt festgestellt, dass der Untergrund morastig ist. Hatte man denn nicht jüngst beim Abriss des alten Hallenbades ominöse Betonfundamente entdeckt, deren Existenz sich keiner erklären konnte? Das erinnert an den Einmarsch der Russen in Ostpreußen, die dort anno dunnemals ominöse gelbe Rohre aus dem Boden gezogen hatten und sich deren Funktion partout nicht erklären konnten. Als die Drainagen dann gezogen waren, versumpften die Äcker.
Der Landkreis hat sich wieder einmal einen Lorbeerkranz verdient! Bravo!
Der Landrat scheint während seines Urlaubs in Las Vegas den Jackpot geknackt zu haben. Bürgermeister und Stadtrat müssen es jetzt halt in der Spielbank Bad Kissingen versuchen. Treffpunkt: Samstag, 18:00 Uhr am Realschulparkplatz.
Als 12.09.2003 die Schulschwimmhalle "Die Welle" in Haßfurt eröffnet worden war, entstanden insgesamt 3.682.310 Euro an Baukosten. Dabei hat "Die Welle" noch zwei Schwimmbahnen mehr, sechs statt vier.
Im Verhältnis 3,6 Mio. Euro in Haßfurt zu 6,5 Mio. Euro in Ebern: fast 3 Mio. Euro teurer bei kleinerem Becken in Ebern. War die Inflation von 2003 zu 2013 so groß? Die nächste Kosten-Überraschung dürfte dann das Ergebnis der Bauarbeiten-Ausschreibung bringen. Da hatte sich die Stadt also auf etwas festgelegt, ohne die genauen Endkosten zu kennen, die am Ende tatsächlich auf sie zukommen. Für jeden Privatunternehmer könnte eine solche ungewisse Geschäftspolitik im schlimmsten Fall die Insolvenz bedeuten. Kaum vorstellbar: ein Stadtratsbeschluss zur öffentlichen Hallenbadnutzung soll automatisch auch ein Beschluss zu einer Kostenabsegnung in heute noch unbekannter Höhe sein?
Natürlich bin ich auch für eine öffentliche Hallenbadnutzung, aber der Boden, auf dem sich die Stadt bewegt, scheint elastisch zu sein.