Nach einigen wüsten Spekulationen darf nun die Unterstellmöglichkeit für landwirtschaftliches Gerät am südlichen Ortseingang errichtet werden. Allerdings fordern Landratsamt und Gemeinde eine Holzverkleidung. Somit wird aus dem Übersee-Container optisch eine "Holzkiste".
Der "Kapitän" hat die Wogen geglättet, der Hochsee-Container kann im Hafen der nahen Lauter "anlegen" und in Nachbarschaft zu einer bestehenden Holzlege "andocken". Der Gemeinderat segnete in seiner Sitzung am Montagabend im Gemeindezentrum das Aufstellen des Containers mit einigen Auflagen ab. Noch im Dezember hatte sich das Gremium wegen der störenden Optik an der Südzufahrt von Kirchlauter einhellig dagegen ausgesprochen, was "im Nachgang für allerhand Aufregung", so Bürgermeister Jochen Steppert (CSU), sorgte.
Jetzt aber ging Steppert "wesentlich entspannter" und "mit einem besseren Gefühl" an das Thema heran.
Dazu betätigte er sich zunächst als "Scheibenwischer", da er den Overhead-Projektor einem Frühjahrsputz unterzog, um seinem Gremium bei den Plänen den richtigen Durchblick zu verschaffen.
Dann krempelte er im eiskalten Sitzungszimmer die ohnedies kurzen Ärmel hoch und legte los und die Ergebnisse diverser Besprechungen vor.
So eine Stellungnahme des Amtes für Landwirtschaft und Forsten, wonach der Antragsteller über einen landwirtschaftlichen Betrieb verfüge und den Container dafür nutzen wolle, landwirtschaftliches Gerät unterzustellen. Somit handele es sich um ein privilegiertes Bauvorhaben. "Wir müssen das als Tatsache hinnehmen, da die landwirtschaftliche Nutzung nachgewiesen ist", so Steppert, der einen Übersee-Container so mitten in der Landschaft noch immer nicht akzeptabel fand.
Verkleidet und versteckt In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt habe er und die Antragsteller-Familie nach Lösungsmöglichkeiten gesucht - und gefunden: Der Übersee-Container wird mit Holz verkleidet und Ausgleichspflanzungen vorgenommen: "Dann ist es
kein Übersee-Container mehr und die Landschaft wird nicht verschandelt."
Uwe Derra (Freie Wähler) regte noch an, auch "ein Dach drüber zu ziehen". Heinz Stretz (CSU) tadelte, dass die VG-Bauverwaltung den Sachverhalt besser hätte vorbereiten sollen. "Dann hätten wir uns keine blutige Nasen geholt."
Neuigkeiten hatte Bürgermeister Steppert zum noch ausstehenden Ausbau der Staatsstraße zwischen Breitbrunn und Gleisenau parat, der aufgrund fehlender Mittel zunächst in ungewisse Zukunft verschoben schien. "Da gab es einige Missverständnisse, jetzt kam von Staatssekretär Gerhard Eck schon die mündliche Zusage, dass mit den Arbeiten noch heuer begonnen wird", so Steppert.
Reinhold Stöhr (SPD) hakte nach, ob damit auch der Ausbau der Ortsdurchfahrt Kirchlauter gemeint sei?
Doch der Bürgermeister hegt da wenig Hoffnung, "auch wenn deren Zustand nicht besser ist". Steppert: "Die ist weit
weniger befahren, und wenn man sich das ganze Gezerre im Vorfeld so anschaut, glaube ich nicht, dass da kurzfristig etwas passiert."
Weiter teilte Bürgermeister Steppert mit, dass eine erneute Teilnahme von Kirchlauter am Dorfwettbewerb geplant sei. Dies wolle er aber nicht im Alleingang entscheiden, sondern vorher erst noch eine Besprechung ansetzen. "Wir sollten Kirchlauter wieder ins Rennen schicken, weil sich in der vergangenen drei Jahren viel zum Besseren gewendet hat", meinte der Bürgermeister Dazu zählte er Sanierung der Kirchenaußenfassade wie Straßenausbauten oder die Kindertagesstätte.