Seit Montag fährt die Nahverkehrsbahn von Bamberg aus wieder bis zur Endstation in Ebern. Am Übergang nahe der Hetschingsmühle war ein Problem bei der Höhenlage von Schiene und Überwegmatten festgestellt worden.
Jetzt haben sie wieder das passende Niveau, die richtige Höhenlage, die gummierten Platten, auf denen die Trasse der Gemeindeverbindungsstraße von Ebern nach Lind die Bahnstrecke Breitengüßbach-Ebern quert.
Die wird im Oktober 120 Jahre alt, wurde aber vor vier Jahren aber erst komplett neu gebaut. Jetzt tauchte aber ein Fehler am Übergang nahe der Hetschingsmühle auf, der den Zugverkehr bis Ebern komplett lahm legte. Fast eine Woche lang war für die Agilis-Triebwägen in Treinfeld Endstation. Behelfsweise war ein Pendelverkehr mit Bussen zwischen Ebern und Rentweinsdorf eingerichtet worden.
Seit Montag verkehren die Züge wieder fahrplanmäßig, bestätigten ein Sprecher der DB Netz AG aus München sowie Stefanie Schaller aus der Agilis-Zentrale in Regensburg. Die Straße indes blieb noch gesperrt.
Wie ein Bahnsprecher erklärte, war bei einer routinemäßigen Testfahrt mit einem Messzug ein Fehler der Höhenlage von Gleisen und Überweg festgestellt worden.
"Um den Schaden zu beheben, musste der Straßenbelag des Bahnübergangs ausgebaut werden und das Gleis wieder in die richtige Höhenlage 'gestopft' werden. Dabei wird der Schotter aufgerüttelt und das Gleis in die richtige Lage angehoben bzw. abgesenkt. Diese Arbeiten wurden am Sonntag gegen 16 Uhr beendet", hieß es aus München.
Dass das Problem mit den Hitzegraden in den vergangenen Wochen zusammenhängt, bestätigte der Sprecher nicht. "Die Schienen können sehr hohe Temperaturschwankungen aushalten. Die Schienentemperatur bewegt sich dabei zwischen minus 20 C und plus 60 Grad Celius. Auch höhere Schienentemperaturen werden noch ausgehalten. Bei einer Gleislänge von über 61 000 Kilometern kann es in seltenen Fällen zu Auswirkungen (sogenannte Gleislagefehler) kommen, dies ist aber die Ausnahme." So kam es zwischen den Bahnhöfen Bad Windsheim und Steinach in der vergangenen Woche zu Behinderungen im Schienenverkehr. Dort tauchte auf Grund der extremen Hitze ein Gleislagefehler auf, der am Freitag wieder behoben wurde.
Erleichterung vor Sandkerwa
Trotz der Malaisen während der letzten Tagen für Bahnreisende war es dennoch ein glücklicher Umstand, dass die Fehler während der Ferien entdeckt bzw. behoben wurden.
Erleichterung über die Wiederaufnahme des Schienenverkehrs herrscht auch bei vielen Bamberg-Freunden aus Ebern, die ab Donnerstag mit dem Zug zur Sandkerwa in die Domstadt (und zurück) fahren wollten. Erfahrungsgemäß werden am Sandkerwa-Wochenende die größten Fahrgastzahlen erreicht.
Weitere Verbesserungen
Erst vor wenigen Tagen hat die Bahn im Bereich des Bahnüberganges Hetschingsmühle einen zweiteiligen Funkmast aufgerichtet, um den Telefonverkehr mit dem Fahrdienstleiter in Breitengüßbach zu verbessern.
Ab Oktober soll zudem der Bahnübergang mit einem automatischen Warnblinklicht ausgerüstet werden, wodurch der Lokführer seinen Zug nicht mehr abbremsen muss wie dies bislang noch der Fall ist. Auch lästigen die Hupsignale gehören dann der Vergangenheit an.