Genügend Groschen für die Grundschüler

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Der Pausenhof bietet Platz, bald auch neue Sitzplätze: Der Schulverband genehmigte zusätzliche Sitzmöglichkeiten. Fotos: Ralf Kestel
Der Pausenhof bietet Platz, bald auch neue Sitzplätze: Der Schulverband genehmigte zusätzliche Sitzmöglichkeiten. Fotos: Ralf Kestel
Am Donnerstag wurde das Gerüst für den Rohbau-Arbeiten am ersten Stockwerk aufgestellt.
Am Donnerstag wurde das Gerüst für den Rohbau-Arbeiten am ersten Stockwerk aufgestellt.
 
 

Die Ausbildung der Kleinsten aus Ebern und Rentweinsdorf lassen sich beide Gemeinden viel Geld kosten.

Die Grundrechnungsarten werden in der Grundschule beherrscht - zumindest in der Führungsetage. "Die Finanzlage des Schulverbandes ist geordnet. Schulden liegen keine vor", urteilte Stefanie Söllner aus der Kämmerei der Verwaltungsgemeinschaft (VG), als sie am Mittwochabend den beiden Rektorinnen sowie den Verbandsräten aus Ebern und Rentweinsdorf den Haushalt für das laufende Jahr vorlegte.

Keine Schulden und es stehen sogar noch beachtliche Rücklagen zur Verfügung bzw. auf der hohen Kante. 182 300 Euro waren es zu Beginn des Jahres, woraus nunmehr 20 000 Euro entnommen werden. Damit lassen sich alle Wünsche der Schulleitung erfüllen.

Das Geld für Anschaffungen und auch die Rücklagen stammt aus den beteiligten Gemeinden, da die Zuschüsse des Staates in allen Bereichen nicht ausreichen, wie Verbandsvorsitzender Jürgen Hennemann (SPD) aus Ebern einmal mehr beklagte.

Und sein Kollege aus Rentweinsdorf Willi Sendelbeck (SPD) mahnte - auch einmal mehr - an, dass "die Verbandsumlagen enorm ansteigen". Am Jahresende bleibt dann meist aber ein Überschuss übrig. So wurden 2015 fast 30 000 Euro auf die Rücklagen geschlagen.


"Sparwille erkennbar"

Aber: Es werden immer weniger Grundschüler, die Summen, die jede Gemeinde beisteuert, steigen kontinuierlich. Waren es im Jahr 1997 noch 681 Euro, wurde jetzt ein Satz von 1715 Euro berechnet und beschlossen.

Deswegen auch Sendelbecks Appell: "Wir tun, was wir können, für unsere Kinder, aber man muss auch Ausschau halten, wo gespart werden kann." Diesen "erkennbaren Sparwillen", attestierte er der Schulleitung, deren neue Leiterin , Gudrun Schnitzer, von einer "erfreulich komfortablen Haushaltsausstattung" sprach. "Beide Schulhäuser können sich sehen lassen. Ich habe da den Vergleich", sagte die Ex-Regensburgerin, die den Wunsch nachschob, dass "der Finanzrahmen bleibt wie bisher."

Erfüllt werden somit die Wünsche des Kollegiums nach mehr Tischen und Stühlen, da der Unterricht immer differenzierter werde, neue CD-Player und Bälle werden bestellt, ebenso die Sitzgelegenheiten im Pausenhof ergänzt oder eine Weichbodenmatte für die Rentweinsdorfer.

Neue Fachliteratur wird wegen eines neuen Lehrplanes für die Viertklässler notwendig. Weitere Klassenzimmer werden mit Beamer, Dokumenten-Kameras und Laptops ausgestattet. Kosmetische Verschönerungen an den Schulhäuser sind auch noch drin. Seit 2004 war für Investitionen immer ein Griff in Rücklagen möglich.
Die Stadt Ebern zahlt heuer für 215 Grundschüler insgesamt 369 000 Euro, Rentweinsdorf für 54 Schüler (einer mehr als im Vorjahr) 93 000 Euro.

Die Mehrkosten führte Stefanie Söllner u.a. auf die Transportkosten der Rentweinsdorfer Schüler zum Schwimmunterricht in Ebern zurück, die Miete für die Mittagsbetreuung in der Akademie, ein zusätzlicher Schulsozialarbeiter und einen höheren Anteil bei der Nutzung der Salesianer-Pausenhalle zurück.

"Da sind auch staatliche Aufgaben dabei", meinte Hennemann. Der Anteil bei den Lernmittel von zwölf Euro je Kind reiche bei weitem nicht aus. Auch bei der Schülerbeförderung lege der Schulverband stets drauf. "Auch die Mittagsbetreuung oder die Schülerlotsen-Ausbildung sind unserer Meinung nach eine staatliche Aufgabe", klagte der Vorsitzende. Für die Mittags- und Ganztagesbetreuung durch die Awo fallen immerhin so 38 000 Euro an.


Hallenbad abbezahlt

Die großen Investitionen - Hallenbad - seien abfinanziert, freute sich Stefanie Söllner seitens der Kämmerei. Das neue Betreuungsgebäudes mit Mensa werde an Stelle des einstigen Kujathhauses in Regie der Stadt Ebern gebaut, ergänzte Vorsitzender Hennemann als Bürgermeister. "Da liegen wir voll im Zeitplan und sind mit dem Rohbau schon im ersten Stock angekommen. Das Farbkonzept für die Innenbereiche werde demnächst mit allen Beteiligten abgestimmt, auch die Möbelauswahl. "Wir wollen eine lebendige Schule mit flexibler Möblierung und Gestaltung, damit ein differenzierter Unterricht der Ganztagesklassen und auch Mittagsbetreuung möglich wird."

Zuversichtlich sind Bürgermeister und Architekt, dass das Gebäude nach den Allerheiligen-Ferien genutzt werden kann (womit auch der Aufwand und die Kosten für die Akademie geringer würden).

Der Kostenrahmen von zwei Millionen Euro lässt sich nach Einschätzung des Bürgermeisters aufgrund der bisherigen Vergabesummen für diverse Gewerke "wohl halten". Er selbst hatte den Architekten in einer Stadtratssitzung mal vergattert, dass "es bei zwei Millionen bleiben muss".

1715 Euro zahlen die Gemeinden Rentweinsdorf und Ebern für jedes einzelne Grundschulkind in den gemeinsamen Haushalt für beide Schulhäuser samt Personal wie Hausmeister und Reinigungskräfte. Im Vorjahr waren es noch 1477 Euro gewesen.