Jetzt wird es langsam ernst: Der Bau einer neuen Brücke über den Main und die Bahn zwischen Obertheres und Untertheres steht kurz bevor.
Nächstes Jahr beginnen die Vorarbeiten für das rund 18 Millionen Euro teure Bauwerk und von 2020 bis 2023 soll die neue Brücke gebaut werden. Dies teilten der Abteilungsleiter Brückenbau beim Staatlichen Bauamt Schweinfurt, Joachim Dietz, und Projektleiter Tobias Härterich bei der Sitzung des Gemeinderates am Montagabend im Rathaus in Obertheres mit.
"Der Neubau ist notwendig, wenn der Main ausgebaut und dabei die Fahrrinne verbreitert und vertieft wird. Derzeit steht aber noch ein Pfeiler der 1964 gebauten Brücke im Wasser", erklärte Dietz. Der Zustand der jetzigen Brücke sei zwar noch ausreichend, allerdings müsste sie noch um eine Lastbaustufe erweitert werden. Aufgrund der Kosten habe man sich daher zu einem Neubau entschieden. Dietz gab auch an, dass derzeit rund 7000 Fahrzeuge die Brücke täglich passierten, darunter seien rund 540 Lkws.
Neun verschiedene Bauabschnitte
Das Vorhaben sieht neun verschiedene Bauabschnitte zwischen Frühjahr 2020 und Frühjahr 2023 vor. Dafür werden im kommenden Jahr die Vorarbeiten getroffen. Geplant ist, im Osten der jetzigen Brücke eine "Behelfsbrücke" in Bogenform mit einer Fahrbahnbreite von acht Metern und einem zusätzlichen Geh- und Radweg von drei Metern Breite zu errichten. Nach dem Rückbau der bestehenden Brücke und der Herstellung der Unterbauten an derselben Stelle wird diese Behelfsbrücke dann auf die neuen Unterbauten versetzt. Während dieses Querverschubs wird für etwa acht Wochen kein Verkehr über den Main möglich sein.
Wie Joachim Dietz mitteilte, sei man nun im Genehmigungsverfahren angelangt. "Wir sind optimistisch, was die Zeitplanung angeht, da die Absprachen mit der Deutschen Bahn bereits getroffen sind", betonte er. Daraufhin gab der Gemeinderat sein Einverständnis mit der Planung.
Fall mit Präzedenzcharakter
Größere Diskussionen führten die Gemeinderäte über den Antrag von Markus Lenhart, den Brunnschlagweg bei Horhausen instand zusetzen. "Der Weg hat die Grenze der Zumutbarkeit bei weitem überschritten", sagte der Landwirt. "Wir bekommen seit zwei Jahren keine Zeitung mehr, weil der Weg so schlecht ist, und auch die Fahrzeuge unserer Mitarbeiter leiden unter diesem Zustand."
Bürgermeister Matthias Schneider teilte mit, dass der gemeindliche Weg als öffentlicher Feld- und Waldweg gewidmet sei. Rund 400 Meter seien als Betonweg ausgebaut worden und rund 500 Meter seien lediglich geschottert. Bei einer Sanierung des Betonwegs, die mit mindestens 100 000 Euro zu Buche schlagen würde, müsste Markus Lenhart den größten Teil der Kosten übernehmen. Allerdings könne sich auch die Jagdgenossenschaft daran beteiligen. Einig war sich das Gremium, zunächst in Absprache mit Markus Lenhart Vorschläge für eine möglichst praktikable und günstige Sanierungsmöglichkeit zu suchen, die Kosten zu ermitteln und dann das Thema erneut zu behandeln, zumal der Fall einen Präzedenzcharakter hat.
Ein Arbeitskreis aus vier Gemeinderäten hatte sich mit der Frage befasst, welche Kriterien künftig bei der Verpachtung gemeindeeigener Flächen eine Rolle spielen sollten. Denn die "Soziale und Unabhängige Bürgergemeinschaft Theres" (SUBT) hatte beantragt, dass von der Gemeinde verpachtete Flächen zum Schutz der Natur künftig nur noch extensiv bewirtschaftet werden sollten und ein Kultur- und Landschaftsprogramm (KULAP) als Vorgabe dienen sollte.