Friedhofskapelle ist jetzt barrierefrei zugänglich

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Für Rollstuhlfahrer wie Matthias Kaspar, hier mit Vater Rudi, ist das wiedereröffnete Portal der Marienkapelle ein Segen.
Für Rollstuhlfahrer wie Matthias Kaspar, hier mit Vater Rudi, ist das wiedereröffnete Portal der Marienkapelle ein Segen.
Voll besetzt war die Marienkapelle beim Gottesdienst an Allerheiligen.
Voll besetzt war die Marienkapelle beim Gottesdienst an Allerheiligen.
 
 
 
Pater Theiler weihte die neue Pforte.
Pater Theiler weihte die neue Pforte.
 

Der Friedhof als Pforte zum Himmel. Dieses Bild hatten vielen Gläubige beim Gottesdienst mit Gräbersegnung an Allerheiligen vor dem geistigen Auge. Zu Beginn der Messe wurde das wiedereröffnete Westportal der Eberner Marienkapelle von Pater Rudolf Theiler geweiht.

Somit steht für Rollstuhl- und Rollatoren-Fahrer nun ein barrierefreier Zugang zur Friedhofskapelle zur Verfügung. Damit ging ein Wunsch in Erfüllung, der laut Kirchenpfleger Rainer Schor bereits vor zwei Jahren in der Kirchenverwaltung angesprochen und seinem Vorgänger Albert Kuhn angegangen worden war.

Nun haben Stadt und Kirchenverwaltung das Projekt gemeinsam umgesetzt und neben der Eingangstür, die 1948 unter Pfarrer Haller zugemauert worden war, den gesamten Vorplatz neu gestaltet. Entstanden ist ein "Platz des Friedens" mit neuem Zugang von der Verteilerspange her mit einem Schöpfbrunnen und einem Kriegerdenkmal, dessen Zaun erneuert wurde.

Pfarrer Rudolf Theiler bezeichnete den Friedhof als Ort der Trauer und des Abschiednehmens. "Aber wir Christen leben in der Hoffnung, dass sich mit dem Tod die Tür zum ewigen Leben öffnet", zog er einen Vergleich zur baulichen Maßnahme.

Bürgermeister Robert Herrmann ging auf die Geschichte des Friedhofes ein, der ab 1804 belegt wurde, aber wo schon ein Beinhaus gestanden haben muss. 1804 sei die erste Friedhofsmauer errichtet worden, 1878/79 erfolgte eine Erweiterung. Die Kreuzwegstationen wurden 1883 von Pfarrer Höhl geweiht.

Weitere Vergrößerungen folgten, das Leichenhaus wurde 1954 gebaut. Der Bürgermeister: "Es erfolgten also schon öfters Veränderungen rund um die Marienkapelle, die 1518 im gotischen Stil erbaut und später barockisiert wurde und nun über eine aufwendige Rokokoausstattung verfügt."

Die Marienkapelle hatte drei Portale, von denen lange Jahre nur das südliche genutzt wurde. Vor einigen Jahrzehnten sei das nördliche geöffnet worden. "Wie bei vielen alten Baudenkmalen wuchs auch bei der Marienkapelle das Gelände rings um das Gebäude in die Höhe, sodass man von außen kommend, zwei Stufen nach unten steigen muss. Dieser Umstand entsprach nicht mehr den Anforderungen an öffentlich zugängliche Gebäude, die barrierefrei erreichbar sein sollen", stellte der Bürgermeister fest. Deshalb sei es ein Glücksfall, dass Kirchen-verwaltung und die Stadt das dritte Portal im Westgiebel wieder öffnen durften. "Nun kann der Sakralraum wieder barrierefrei erreicht werden."

Die Stadt investierte 25.000 Euro für das Pflastern des Weges und des Vorfeldes, das Öffnen der Friedhofsmauer, das Schöpfbecken und den Zaun am Kriegerdenkmal. Hinzu kämen 5000 Euro für eine neue Lautsprecheranlage. Die Kosten für den Einbau der Türe übernahm die Kirchengemeinde in Höhe von 5500 Euro, wozu es Zuschüsse der Julius-Pfründer-Stiftung und der unterfränkischen Denkmalstiftung gab, wie Kirchenpfleger Rainer Schor ergänzte.