Bei der "Zeiler Weihnacht" besingen Alt und Jung in der Kirche den Geist des großartigen Fests.
"Weihnachten ist, wenn wir andere lieben, ohne sie einzuengen, wenn wir andere wertschätzen, ohne sie zu bewerten, wenn wir anderen etwas schenken, ohne dafür etwas zu verlangen, wenn wir anderen helfen, ohne sie verändern zu wollen, wenn wir andere genauso behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen."
Bürgermeister Thomas Stadelmann sprach den Geist dieser Feiertage an und betonte: "Ich wünsche Ihnen und uns allen, dass es uns gelingt, dass Weihnachten nicht nur an Weihnachten ist, sondern das ganze Jahr über."
Musikschaffende aus der Stadt Das Weihnachtskonzert am vierten Adventssonntag in der Pfarrkirche St. Michael gibt es jedenfalls seit über 30 Jahren. Seitdem haben sich die Organisationen, Schulen und Vereine hier jedes Mal versammelt, um gemeinsamen zu singen und zu musizieren und ihren Nachwuchs vorzustellen.
Weniger zu sehen, doch sehr gut zu hören ist an der Orgel Christine Raab. Sie hatte die Zuhörer eingestimmt mit "Nun freut euch ihr Christen" von Boely. Teils mächtig in der Fuge, teils tänzerisch im "Concerto" von Dieter Blum wirkte das herrliche Kircheninstrument.
Die Bläser der Stadtkapelle Zeil standen im Altarraum, und ihr "Gloria in excelsis deo" begann mit einem Paukenschlag.
Fröhlich und lustig Die Zeiler Buben und Mädchen warteten sehnlichst auf ihren Auftritt und gingen es fröhlich an. Unter dem Dirigat von Monika Schraut sangen sie "Oh du fröhliche" in einer lebendigen Kinderfassung. Und auch ihr zweites Lied, "Es ist für uns eine Zeit angekommen", hatte diese Frische. Die perlenden Klänge der Harfe von Sarah Krines rundeten diesen ersten Block ab.
Nun durften die Besucher den beiden Zeiler Pfarrern, Hans- Christian Neiber (evangelisch) und Michael Erhart (katholisch), folgen. "Wenn nach Streit und Zwietracht Versöhnung eintritt," begann der eine, "... dann ist Weihnachten", vollendete der andere. In vielen Sätzen regten sie zum Nachdenken an.
Anmut und Melancholie vereinten sich im Klavierspiel von Michael Schorr ("Kiss the Rain"). Die Blockflöten-Kinder zeigten ein solides Können, das sie bei Ingrid Jäger und Robert Niklaus errungen haben.
Anja Jäger leitete gleich zwei Ensembles: Erst ihren Jugendchor "Kapala Red", der mit Elan und forscher Rhythmik englischsprachige Weihnachtslieder interpretierte - alles auswendig.
Zarte, tiefe Klänge Mit dem Männergesangverein "Sängerkranz" Zeil, der bald 150-jähriges Bestehen feiert, trat Anja Jäger ebenso auf. Aus 30 Männerkehlen erklangen Weihnachtslieder zart und getragen - besonders schön war Beethovens "Hymne an die Nacht".
So gut wie unsichtbar war das Zeiler Zupforchester. Von der Orgelempore herab aber wirbelten die lieblichen Saitentöne herunter wie Schneeflocken. Den Schlusspunkt setzte die Stadtkapelle Zeil unter Heimo Bierwirth mit rhythmischen Spirituals - nun kann Weihnachten für die Zeiler kommen. Vor dem Auseinandergehen sangen alle "Macht hoch die Tür".