Der prominente Sprachkünstler Andreas Rebers beherrschte den Abend in der Haßfurter Stadthalle mit gesundem Menschenverstand, Männerwitz und virtuosem Akkordeonspiel. Seine Klanggebilde offenbarten hochmusikalische Präsenz.
"Kabarett ist wie Salat", sagt Rebers auf seiner Internetseite, "es muss frisch bleiben." Na, das Programm "Rebers muss man mögen" war an der ein oder anderen Stelle vielleicht ein bisschen welk.
Die Possen über Vegetarier, die "bunte Christbaumkugel" Claudia Roth oder die Multikulti-Nachbarin, die bei jeder Gelegenheit "Wir sind bunt!" kreischt, sind nicht mehr taufrisch. Dazu die üblichen Verdächtigen: die Weltverbesserer, die kleinen Hitler in jedem Deutschen, die als Hausmeister getarnten Ökofaschisten und natürlich die Witze über Priester. Also, was muss man mögen an diesem Rebers?
Gedanken und Worte Seine stringenten, geschliffenen Geschichten und Geschichtchen vielleicht? Leichtfüßig, verständlich, lustig, und der Gag sitzt da, wo er soll. Es ist professionelle und solide Arbeit, die der Typ in der Streifenjacke da vorne abliefert. Alles gut durchdacht. Das kann man schon mögen.
Den schillernden Chauvinisten und Macho, der sich der Füße scharrenden Weiberwelt erwehrt, gestählt durch eine bodenständige ponyfleischverzehrende Jugend in Schlesien, unbeeindruckbar in seinem brachialen Selbstbewusstsein und geradezu messianisch als Reverent Rebers. Der zerlegt den Glauben wie einen Ponyschenkel.
Und versöhnt mit Akkordeon und Synthesizer, mit schillernder Tonkunst und virtuosem Rapgesang. Diesen Rebers muss man lieben.