Firmenpleite stoppt Kanalsanierung in Ebern

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Vor der eben eingebauten Fluchttür der neuen Halle (links) tut sich ein Abgrund auf. Foto: Ralf Kestel
Vor der eben eingebauten Fluchttür der neuen Halle (links) tut sich ein Abgrund auf. Foto: Ralf Kestel
Am Bahndamm laufen die Rodungsarbeiten.
Am Bahndamm laufen die Rodungsarbeiten.
 
Die Fußgängerüberwege zum Bahnhaltepunkt werden ähnlich wie in der Neubrückentorstraße gepflastert
Die Fußgängerüberwege zum Bahnhaltepunkt werden ähnlich wie in der Neubrückentorstraße gepflastert
 
 
Der neue Parkplatz an der ERinfahrt von Heubach her nimmt Konturen an.
Der neue Parkplatz an der ERinfahrt von Heubach her nimmt Konturen an.
 
 
Details der Gestaltung der Straße am Bahnhaltepunkt mussten durchgesprochen werden.
Details der Gestaltung der Straße am Bahnhaltepunkt mussten durchgesprochen werden.
 
 

Der zweite Fluchtweg der Frauengrundhalle ist fertig. Genutzt werden kann er aber nicht. Kaum hatte die Baufirma, die den Auftrag zur Kanalsanierung erhalten hatte, die Baustelle eingerichtet, rückte der Chef an und schickte seine Mitarbeiter zurück nach Thüringen.

Dort hatte er Insolvenz angemeldet. Über dieses Dilemma informierte Bürgermeister Robert Herrmann (CSU) bei einem Ortstermin des Bauausschusses am Mittwochabend. Die Firma ließ die Stadt sprichwörtlich im Regen stehen. "Wie geht's weiter?", fragte das Stadtoberhaupt in die Runde. "So kann's nicht bleiben." Deswegen einigten sich die Räte darauf, die Kanalleitungen von einer anderen Firma ersetzen zu lassen, um das Loch wieder auffüllen zu können.

"Bislang wurden rund 10.000 Euro verbaut", erklärte Stefan Hofmann vom Bauamt. Die Stadt habe noch nichts bezahlt, aber "der Insolvenzverwalter wird sich sicher noch melden", waren sich alle in der Runde einig.

Mehrkosten fallen an

Keiner gab sich der Illusion hin, dass keine Mehrkosten anfallen werden.
"Die Nachfolgefirmen lagen bei der Ausschreibung weit höher und haben auch keine Kapazitäten frei, als Nachfolger einzusteigen", hatte der Bürgermeister in Erfahrung gebracht. Bei geschätzten Gesamtkosten von 500.000 Euro lautete das Angebot auf 480.000 Euro.

"Also müssen wir erneut ausschreiben, was mindestens zu einer Verzögerung von einem halben Jahr führt. Das müssen wir hinnehmen", seufzte Herrmann.

Deswegen sei auch schon Kontakt mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), die nach langen und zähen Verhandlungen einwilligte, die Hälfte der Kosten zu übernehmen, aufgenommen worden. "Diese Zusage gilt bis 2018. Dann muss aber alles fertig sein", sagte Stefan Hofmann.

"Wir haben ein enges Zeitfenster, um die 50-Prozent-Beteiligung des Bundes zu erhalten", schwante dem Bürgermeister, der sich ob der Mehrkosten von einem anderen Projekt - zumindest vorab - verabschiedete. "Den Bühnenanbau müssen wir zurückstellen, weil auch die Hallenbadbeteiligung mehr als 4,50 Euro teurer wird." Fortgesetzt wird aber die Sanierung im Innenbereich. Etwa durch Einbau einer Akustikdecke. "Das wird mit dem Architekten abgestimmt, da auch etliche Nutzeranfragen vorliegen."