Feuerwehr: Da steht niemand auf dem Schlauch

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Die Übung war ein Höhepunkt des Gemeindefeuerwehrtages. Fotos: Helmut Will
Die Übung war ein Höhepunkt des Gemeindefeuerwehrtages. Fotos: Helmut Will
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Beim Gemeindefeuerwehrtag der Gemeinde Untermerzbach wurden fünf verdiente Feuerwehrleute mit dem Ehrenzeichen des Innenministeriums ausgezeichnet.

Wenn jemand im aktiven Dienst 25 Jahre oder 40 Jahre mitmacht, dann hat das großen Respekt verdient, sagten Landrat Wilhelm Schneider (CSU) und Bürgermeister Helmut Dietz (SPD).
Mit einem Gottesdienst, gehalten von Pfarrerin Sonja von Aschen und Michael Reubel, Feuerwehrseelsorger aus dem Landkreis Coburg, begann der Gemeindefeuerwehrtag. "Wir sehen heute hier Uniformen und Menschen die mit Herz und Seele ihren Feuerwehrdienst verrichten", sagte die Pfarrerin. Im Dialog mit Michael Reubel arbeitete sie heraus, was wichtig ist um helfen zu können und um gemeinsam etwas zu erreichen. "Viele sitzen hier, die immer wieder hier rufen, wenn sie gebraucht werden", sagte die Pfarrerin. Auch gehe es nicht ohne Obrigkeit um geordnete Einsätze durchzuführen. "Die Feuerwehren können darauf vertrauen, dass Gott sie nicht im Stich lässt", so die Geistliche.


Zusammenhalt

Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) sagte, dass Feiern, wie am Gemeindefeuerwehrtag den Zusammenhalt stärke und motiviere. Die acht Feuerwehren im Gemeindegebiet stünden für Sicherheit und ein aktives Gemeindeleben. Er freue sich, dass verdiente Wehrleute ausgezeichnet würden. Menschen seien aufeinander angewiesen und jeder habe seine Pflicht zu erfüllen. "Solidarität heißt der Tribut, den das Individuum an die Gesellschaft zu entrichten hat. Manchem wird das leider erst dann bewusst, wenn er die Solidarität anderer in der Stunde der Not braucht", sagte der Bürgermeister.
Im Dienst einer wichtigen Aufgabe, dem Schutz und der Sicherheit von Leib und Leben, Hab und Gut seien die Feuerwehren bereit Freizeit zu Opfern und ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Dafür gebühre Dank. Die Gemeinde wolle ihre Wehren nach Kräften unterstützen. "Mir ist nicht bange um die Zukunft unserer Feuerwehren, wenn auch hier die demografische Entwicklung Einzug gehalten hat", sagte Dietz. Reinhold Meixner, der 31 Jahre als Kommandant wirkte und nun Ehrenkommandant ist, wurde vom Bürgermeister unter Nennung seiner Erfolge in der aktiven Zeit gewürdigt und mit einem Präsent bedacht.


Überzeugung

"Sie tun ihren Dienst in der Feuerwehr, weil es Ihrer Überzeugung entspricht, sie tun es nicht nur für sich sondern auch für das Gemeinwohl", lobte Landrat Wilhelm Schneider. Solche Haltung könne nicht verordnet werden, sie müsse aus Überzeugung gelebt werden. "Diese Einstellung und Treue zur Feuerwehr ist jede Menge öffentlichen Lobes wert. Sie, liebe Feuerwehrleute, sind echte Vorbilder", sagte der Landrat.
Die 176 aktiven Mitglieder der Untermerzbacher Feuerwehren, darunter 14 Frauen, opferten sehr viele Stunden ihrer Freizeit, um sich weiter zu bilden und für den Ernstfall zu üben. Auch die Jugendarbeit werde nicht vernachlässigt und trage in der Gemeinde Früchte.


Ehrungen

Der Landrat zeichnete zusammen mit dem Bürgermeister und Kreisbrandinspektor Thomas Habermann die Wehrleute aus. Dies waren: Reinhold Storath, Gleusdorf, Franz Nick, Obermerzbach und Erwin Zang, Hemmendorf, für 40jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr. Seit 25 Jahren gehören der Wehr Manfred Heinert und Bernd Süppel, beide Gleusdorf, an.
Kreisbrandinspektor Thomas Habermann gratulierte den Geehrten und sagte, dass die Feuerwehr ein Ehrenamt ausübe mit dem sie jedermann Hilfe zukommen lasse. Elsbeth Müller, 2. Vorsitzende des Feuerwehrvereins Obermerzbach erinnerte daran, dass die beiden Kommandanten, Rainer Schramm und Manfred Grell, seit 25 Jahren an der Spitze der Wehr stehen. Für sie gab es ein Präsent. Kommandant Rainer Schramm dankte seiner Mannschaft und allen die zum Gelingen des Tages beitrugen.


Einsatzübung

Eine Feuerwehreinsatzübung darf beim Gemeindefeuerwehrtag nicht fehlen. Eine solche fand in Obermerzbach am "Michaelshof" statt, der zur Einrichtung des Sonnenhofes gehört. Teilgenommen haben an dieser Übung die Gemeindefeuerwehren aus Untermerzbach, die Werksfeuerwehr der Firma FTE in Ebern mit einer Drehleiter und die BRK-Bereitschaft Untermerzbach.

Der Schwerpunkt wurde, wie Ralph Morgenroth, federführender Kommandant und Kreisbrandmeister aus Untermerzbach sagte, auf den Einsatz von Atemschutz und die Personenrettung gelegt. Morgenroth moderierte den Einsatz, um diesen den Zuschauern vor Augen zu führen. "Angezapft" wurde für die Wasserversorgung der Dorfteich in Obermerzbach. Die Einsatzleitung lag in Händen des örtlichen Kommandanten Rainer Schramm.


Wasser Marsch!

Nach und nach rückten die Wehren aus den Ortschaften der Gemeinde Untermerzbach an. Sie wurden vom örtlichen Kommandanten, Rainer Schramm, in Empfang genommen, der sie in ihr Aufgabengebiet einwies. Es dauerte nicht lange, bis aus den ersten Strahlrohren das Wasser am Michelshof schoss. Relativ schnell zur Stelle waren auch Atemschutzträger, galt es doch aus dem Gebäude Personen zu retten. Auch mittels einer Leiter verschafften sich die Feuerwehrleute von außen Zugang ins Gebäude. Mit von der Partie war die BRK-Bereitschaft Untermerzbach unter Leitung von Leitendem Notarzt Dr. Ingo Schmidt-Hammer. Zu ihm wurden die Verletzten gebracht und er nahm sie unter seine Fittiche, stellte Diagnosen, leistete erste Hilfe und bestimmte, wohin die geretteten Personen gebracht wurden. Blicke zog die Feuerwehrleiter der Feuerwehr aus Ebern auf sich, die etwa 30 Meter ausgefahren wurde und hoch über den Dächern begann der "Mann im Korb" mit guter Übersicht mit der Brandbekämpfung. Zahlreiche Schaulustige, unter ihnen auch Bürgermeister Helmut Dietz, ließen den Einsatz der Feuerwehrübung auf sich wirken.