Ludwig Schick feiert mit den Christen in dem Eltmanner Stadtteil das Jubiläum des Gotteshauses. Es ist ein kleines Juwel aus dem Rokoko. Überdies beherbergt es das Grab des Missionsbischofs und Sohn des Dorfes Georg Pflaum.
Das Kirchweihwochenende hat für Lembach, den Stadtteil von Eltmann, eine besondere Bedeutung, denn man feiert tatsächlich den Jahrestag der "Kirchweihe". Sie wurde 1765 geweiht, und somit steht das 250. Jubiläum an. Den Anlass würdigt der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, und er feiert mit der Kirchengemeinde den Festgottesdienst am 2. Oktober um 17 Uhr.
Karolingische Siedlung
Der Ortsname leitet sich von dem althochdeutschen Wort "leim" in der Bedeutung "Lehm, Schlamm" ("Schlammbach") ab. Der Struktur nach ordnen Heimatforscher die Siedlung als Ort der Karolingerzeit ein. Die erste urkundliche Nennung Lembachs erfolgte in einer Urkunde 1187.
Da geht es um einen Adeligen namens "Hermannus de Leimbach". Eine Urkunde von 1384 führt dann ein halbes Vogteirecht für Lembach auf: Bischof Lamprecht von Brunn bestätigt "Johanse zu frazz Tumherren zu Bamberg ... die Vogtei über daz dorff ze Lembach". Von 1388 datiert ein Beleg mit der Schreibweise Lembach, und in einer Würzburger Urkunde von 1395 ist ein "Cuntz von Lembach" genannt. 1493/94 wird Lembach als Teil des Kirchensprengels Trunstadt bezeichnet.
Der Pfarrei Priesendorf zugehörig
Lembach, das von 1756 bis 1783 Teil der Pfarrei Trunstadt war, gehört heute als Filiale zu der 1756 gegründeten Pfarrei Priesendorf (beides im Landkreis Bamberg gelegen) und seit 1828 ist es dem Erzbistum Bamberg zugeordnet. Bedeutendstes Bauwerk Lembachs ist die Rokokokirche von 1765.
Schon vor diesem Bau stand vermutlich an der Stelle der ehemaligen Gastwirtschaft eine Kapelle, die nach der Überlieferung dem Heiligen Michael geweiht war.
Auf ihre neue Kirche waren die Lembacher immer stolz. Sie besitzt eine reiche Rokokostuckierung mit Muschel- und Gitterwerk. Den Rokokoaltar schmückt ein um 1580 gemaltes Altarbild mit dem Motiv der schmerzhaften Muttergottes.
Eine Sehenswürdigkeit ist auch das Grab des bekanntesten Sohnes und Ehrenbürgers der Gemeinde, des Bischofs Georg Kilian Pflaum. Er war am 21. September 1913 in Lembach geboren worden, starb am 18. September 1971 und wurde in seiner Heimatkirche bestattet.
Er war Missionar in China (1939-1948) und Südamerika. Dort erhielt er 1954 die Bischofsweihe und wirkte lange als Missionsbischof des apostolischen Vikariats von Nuflo de Chavet in Bolivien.
Die Westfassade mit ihrem Schweifgiebel ist ein Blickpunkt für den Eingang in die Kirche.
Gerade im letzten Jahrhundert gab es immer wieder Sanierungs- und Renovierungsarbeiten an der Kirche: 1919 wirkte sich ein Blitzeinschlag zerstörerisch aus, 1939 erfolgte der Anbau der Sakristei. Die 16 Kirchenbänke wurden 1951 angeschafft und drei Jahre später wurde ein neuer Tabernakel aufgestellt. Nach dem Einbau neuer Kirchenfenster 1956 erfolgte 1962 bis 1965 die Innenrenovierung, 1966 die Außenrenovierung. Die Dachsanierung stand 1974 an. Feuchtigkeitsschäden führten dazu, dass schon 1981 bis 1984 erneut innen und 1991 außen renoviert werden musste. Der Glockenturm wurde 2001 hergerichtet.
Die Lembacher haben angepackt
Zum 250. Jubiläum waren die Lembacher nicht untätig.
Sie richteten mit viel Eigenleistung das Umfeld der Kirche, den Friedhof, her: Die Friedhofsmauer, die das Kirchengrundstück umgibt, war in die Jahre gekommen und teilweise baufällig. So riss man Teile ab und baute sie neu auf, wobei die Mauer insgesamt auch neu gestaltet wurde. Auch der Kirchensockel bekam einen neuen Anstrich.
Geld dafür gaben die Jagdgenossen, der Vogelschutzverein sowie die Feuerwehr sowie Erzdiözese Bamberg und Stadt Eltmann.
Jetzt ziert die Außenfassade zum Gedenken an den Kirchenstifter auch ein Schild mit der Inschrift "Kath. Filialkirche St. Georg, gestiftet 1764 vom Bamberger Domdechanten und Probst des Kollegialstiftes St. Stephan Joseph Eustach Anton Maria von und zu Werdenstein". Es ist eine Stiftung der Geschwister von "Schmitts Erben", die dem Ort seit Jahren verbunden sind.