Zehn Schüler des Wahlfaches "Marionettenspiel" an der Wallburg-Realschule Eltmann begeisterten zum Abschluss des Schuljahres ihr Publikum.
Sind Marionetten altmodisch und ein Überbleibsel aus einer anderen Zeit, das - wenn überhaupt - nur noch Kinder begeistert? In der Wallburg-Realschule
Eltmann sieht das ganz anders aus, denn jedes Jahr interessieren sich Buben und Mädchen für das Wahlfach "Marionettenspiel" und schließen das Schuljahr mit einer Aufführung ab, die immer wieder alle Gäste begeistert.
Ein Marionettenspiel, das faszinieren will, ist harte Arbeit für die Spieler. Die zehn Schüler aus dem Wahlfach "Marionettenspiel" wissen davon ein Lied zu singen. Man muss erst einmal das Stück kennen, und dann geht es an die Arbeit, um die Marionetten oder Puppen für ihre Rollen herzustellen.
Das Baumaterial war früher in der Regel Holz, wobei für die Köpfe häufig Lindenholz verwendet wurde, da es leicht zu bearbeiten ist und in trockenem Zustand weniger reißt. Heute werden - je nach Thema - verschiedene Materialien wie Weichschaum, Papier- oder Holzmaschee und vieles andere mehr verwendet. Da dauert es schon seine Zeit, bis die Gliederpuppe fertig ist und dazu auch noch ihr passendes Kleid erhalten hat.
Noch schwieriger ist es allerdings, der Puppe oder Marionette Leben einzuhauchen und sie lebendig werden zu lassen. Dies geschieht mit Hilfe von Fäden und dem Fadenkreuz, und bei der Vorführung ist es manchmal die größte Angst der Spieler, dass ihre Fäden reißen könnten. Im Unterschied zu einer Handpuppe kann nämlich eine Marionette ihren ganzen Körper bewegen, der Marionettenspieler kann also auch die Füße der Marionette steuern.
Bis es aber so weit ist, vergehen viele Stunden im Wahlfach an der Schule unter der Leitung von Constanze Büller, die seit vielen Jahren ihre Schüler in der Marionettenspielgruppe begeistert. In diesem Jahr waren zehn Marionettenspieler beteiligt. Hinzu kamen aber auch etwa 50 Chorklassenkinder der Klassen 5a und 5 b unter der Leitung von Sebastian Franz, die die ausgesprochen abwechslungsreichen und originellen Lieder interpretiert haben. Sie gaben mit "Ohrwürmern" dem Spiel noch einen ganz besonderen Akzent.
Frenetischen Beifall erhalten
Die Zuschauer nahmen das Stück auf jeden Fall mit viel Freude auf und staunten über die Fertigkeiten der Marionettenspieler. Diese bekamen dafür auch frenetischen Beifall.
"Am meisten begeistert sind die Schüler, wenn sie bei der Aufführung sehen, wie fasziniert gerade die kleinen Zuschauer sind, und dass sie diesen mit ihrem Spiel eine wirkliche Freude bereiten", betonte Lehrerin Constanze Büller. Am schwierigsten sei es, die Marionetten lebendig zu spielen, ohne dass sich die Fäden verheddern. Zudem müssten Spieler und Sprecher zu einem Team werden und im aufeinander eingespielt sein. Das war der Fall, und damit wurde das Stück zum Höhepunkt und Abschluss im Wahlfach "Marionettenspiel".
Besetzt waren die Rollen Burgfräulein Bö (gebaut und gespielt von Lisa Bayer), sprechender Staubsauger (Hannes Körpert), Ritter Rost (Laura Altenhöfer), Koks, der Hausdrache (Daniel Bernhard), Zauberspiegel (Laura Altenhöfer und Eva Geuß), Diener Heinrich Peinlich Reinlich (Hannes Körpert), Dieter Mies, der Werwolf (Hannes Körpert), Schrottfried Prinz von und zu Protz (Emma-Katharina Lang), Erster Rabe (Fiona Trunk), Zweiter Rabe (Chantal Hladik), Dritter Rabe (Jule Hömer), Kehrlinde, Freifrau von und zu Scheuermann (Eva Geus) und "Feuerstuhl", Pferd von Ritter Rost (Alina Roß).