Schüler der Wallburg-Realschule in Eltmann informierten sich über 25 Berufsfelder. Manche Schüler hatten ihren späteren Berufswunsch schon klar vor Augen.
Wie geht es nach der Realschule weiter? Für viele Jugendliche scheint die Notwendigkeit zur Beantwortung dieser Frage noch in weiter Entfernung. Nicht so an der Wallburg-Realschule in Eltmann, wo eine systematische Berufsorientierung von der 8. bis zur 10. Jahrgangsstufe mit vielen verschiedenen Bausteinen angeboten wird. In dieser Woche gab es für die Schüler der 9. Klassen in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit ein dreitägiges Berufswahlseminar.
Im Schulentwicklungsprogramm der Realschule Eltmann ist die Berufsorientierung fest verankert und der kompetenzorientierte Unterricht schließt Orientierungs- und Entscheidungshilfen für die Berufswahl der Schüler mit ein. Das beginnt schon in der 8. Jahrgangsstufe mit vielfältigen Workshops und Schnuppertagen, Informationstreffen zum "Girls-Day" und "Boys Day", einer Potenzialanalyse sowie Assessment-Centern oder auch Praxistagen. Im letzten Schuljahr fand außerdem noch ein Projekt mit dem Titel "Herzwerker" statt, das auf die Bedeutung der sozialen Berufe hinweisen sollte.
Erfahrene Berater
In der 9. Klasse wird es nun konkreter, und dabei kommt dem "Berufswahlseminar" eine besondere Bedeutung zu. Die Palette der 25 vorgestellten Berufssparten reichte von einer Karriere im Handwerk, industriellen Metall- und Elektroberufen über Industriekaufmann, Fachkraft für Lagerlogistik, IT-Berufe, Fremdsprachenberufe, Erzieher, Fachlehrer und die Gesundheitsberufe wie Alten-, Gesundheits- und Krankenpfleger, Physiotherapeut, Masseur bis hin zu Mediengestaltern, Fachlehrern, Bundeswehr oder Polizei. Den Schülern standen dabei erfahrene Fachleute und Berater aus der Industrie, dem Handwerk und Betrieben, Behörden und Organisationen zur Verfügung, die aus erster Hand informierten.
Aber schon bei der Auswahl der Vorträge für die verschiedenen Berufszweige zeigte sich ein Trend zu den "Weiße-Kragen-Berufen" in den Büros oder Behörden. Im Verhältnis zu den Ausbildungsstellen gab es hierfür einen großen Zulauf. An oberster Stelle stand aber das Interesse für eine Berufsausbildung bei der Polizei oder Bundespolizei, und ganz vorne lag auch der Klassiker Mediengestalter, wo die Zahl der Bewerber das Zehnfache der Ausbildungsstellen ausmachte. Und auch die kaufmännischen Berufe sind nach der Realschule weiterhin sehr gefragt.
Generelle Tipps für Berufswahl
Der Kreishandwerksmeister Hans-Georg Häfner ging auf die Vielfalt der Berufe ein. Es gebe für jeden etwas, und da sollte man durchaus ein bis drei Möglichkeiten hinterfragen. Er sagte auch ganz offen, was bei der Berufswahl schlecht sei: "Wenn sich jemand bewirbt für etwas, das er eigentlich gar nicht erlernen will." Drei Worte sollte man sich als junger Menschen für den Beruf und für das ganze Leben merken: "Das Ziel, wo ich hin will; außerdem Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit."
Manche Schüler hatten ihren späteren Berufswunsch schon klar vor Augen wie Laura. "Ich habe mich eigentlich für die Polizei entschieden, weil ich Menschen helfen will und in diesem Dienst auch meine sportliche Betätigung einbringen kann."
Auch bei Jacky steht seine Berufswahl schon fast fest: "Ich interessiere mit sehr für die Informationstechnik, die sicherlich in der Zukunft eine große Rolle spielt. Aber vielleicht zeigen mir die Vorträge in diesem Seminar doch noch Alternativen auf."