Michael Scholl, Sonja Wißmüller und Angelika Eirich erzeugten in der Eltmanner Sakramentskapelle neue musikalische Welten.
Warme Töne erfüllen die gotische Kapelle, ein Vibrieren setzt sich durch den Boden fort - fast alle Zuhörer genießen das Klangsteinkonzert mit geschlossenen Augen. Eine besondere Stunde bescherte die Gruppe "Mutterklang" ihrem Publikum in der Eltmanner Sakramentskapelle.
Erste Konzerte vor vier Jahren
Hier hat Bildhauer Michael Scholl vor vier Jahren erstmals seine Klangsteine singen lassen und noch immer ist dieser älteste Teil der Stadtpfarrkirche St. Michael und Johannes der Täufer für ihn einer der Räume, die seine besondere Musik ideal zur Geltung bringen.
Erst nach Ende des Konzerts bemerken die Zuhörer, dass es eigentlich kalt ist in der Kapelle. Die wurde zwar vorgeheizt, dann aber mussten die Gebläse abgestellt werden, denn sie würden die zarten Töne von "Mutterklang" stören.
Klangsteine - die hat Michael Scholl zwar nicht erfunden, aber für sich entdeckt und musikalisch weiterentwickelt. Zusammen mit Sonja Wißmüller und Angelika Eirich hat sich das Projekt "Mutterklang" entwickelt.
Percussion als unterstützendes Element
Zu den Klangsteinen gesellen sich Steinpercussion, Holztrommeln, verschiedene Flöten und die drei Stimmen in sanften Tönen mit sehr reduzierten Texten. So entführt "Mutterklang" die Zuhörer in ihre ganz eigenen Welten.
In den Regenwald, an einen plätschernden Bach oder auch in einen Sommerregen entfliehen die Gedanken. Einer der Steine klingt ein bisschen wie ein Digeridoo und lässt an Australien denken.
Auf leisen Sohlen wechseln die Künstler ihre Instrumente, nahtlos reihen sich die Stücke aneinander und so hat sich der Wunsch des abschließenden Gesangs schon erfüllt: "Da pacem domine".
Eine Stunde Frieden haben die Zuhörer gefunden und danken mit lang anhaltendem Beifall. Viele interessieren sich anschließend auch für die ausgefallenen Instrumente und die Künstler stehen gerne für Gespräche bereit, auch wenn sie mittlerweile sehr frieren, denn Klangsteine zum Klingen zu bringen, das bedeutet neben viel Gefühl für den Klang auch nasse Hände.
Das nächste Konzert kündigten "Mutterklang" bereits an, ebenfalls wieder in besonderem Rahmen: am 28. Mai in Mariaburghausen.