Eltmann will neue Ampel - oder keine

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Seit 2007 ist die Ampelanlage an der Bamberger Straße in Eltmann abgeschaltet. Mittlerweile ist sie nicht mehr funktionstüchtig und für die Stadt wie die Bürger ein Ärgernis, wie in der Bürgerversammlung am Dienstag deutlich wurde. Foto: Sabine Weinbeer
Seit 2007 ist die Ampelanlage an der Bamberger Straße in Eltmann abgeschaltet. Mittlerweile ist sie nicht mehr funktionstüchtig und für die Stadt wie die Bürger ein Ärgernis, wie in der Bürgerversammlung am Dienstag deutlich wurde. Foto: Sabine Weinbeer
Das Füttern von Schwänen oder Enten am Mainufer kann auch Ratten anziehen, warnte Bürgermeister Ziegler in der Bürgerversammlung. Foto: Sabine Weinbeer
Das Füttern von Schwänen oder Enten am Mainufer kann auch Ratten anziehen, warnte Bürgermeister Ziegler in der Bürgerversammlung.  Foto: Sabine Weinbeer
 

Die Anlage an der Bamberger Straße halten viele Einwohner für einen Schandfleck. Sonst sind sie mit ihrer Heimatstadt aber offenbar recht zufrieden.

Zufrieden sind die Eltmanner offenbar mit Bürgermeister und Stadtrat, nur wenige Diskussionsbeiträge gab es bei der Bürgerversammlung in der Stadthalle. Ein Ärgernis für viele Bürger wie auch Bürgermeister Michael Ziegler ist jedoch die abgeschaltete Ampelanlage an der Bundesstraße.

Der Bürgermeister informierte zunächst wie schon am Montag in Limbach über die Rahmendaten der Stadt. Er zeigte auf, wie sich die Einnahmen der Stadt entwickeln und wie der Stadtrat bemüht ist, bei den Investitionen auch die Stadtteile zu berücksichtigen.

In Eltmann selbst seien seit Jahren die Schulen ein Schwerpunkt. Gemeinsam mit dem Kreis werde die Stadt nun in den nächsten zwei bis drei Jahren noch die Georg-Schäfer-Sporthalle sanieren, wofür gut zwei Millionen Euro veranschlagt seien.
Dann jedoch sei der gesamte "Schulberg" mit Grund-, Mittel- und Realschule sowie Mensa modernst ausgestattet und die Gebäude auch alle energetisch saniert.

Problematisch ist Ziegler zufolge nach wie vor die Parkplatzsituation rund um das Schulzentrum. Weil es teilweise zu chaotischen Zuständen mit eingeparkten Bussen kam, werden jetzt Ordner und Polizei für die Regelung gerade auch vor der Grundschule eingesetzt, erklärte der Bürgermeister. Gleichzeitig appellierte er an die Eltern, ihren Kindern durchaus ein paar Meter Fußweg zur Schule zuzutrauen. Schließlich gebe es auch ehrenamtliche Schülerlotsen, die den Kindern zur Seite stehen.


Parken auf Tennisplätzen?

Wegen der Parkplatzsituation habe sich der Stadtrat auch entschieden, das beschlossene Multifunktions-Sportfeld nicht auf dem früheren Tennisplatz am Freibad, sondern auf dem Freibadgelände zu installieren. Zum einen müssten die dortigen Freisportanlagen ohnehin erneuert werden, was die Einplanung des neuen Feldes gut ermögliche, zum anderen wird derzeit geprüft, ob auf den Tennisplätzen Parkplätze möglich sind.

Kontinuierlich saniere die Stadt weiter die Spielplätze in Eltmann und den Stadtteilen, so der Bürgermeister. Aus der Versammlung wurde er gebeten, dabei auch an das Spielgärtchen an der Promenade zu denken. Der dort eingesetzte Fallschutzkies sei sehr verschmutzt und wohl nicht die richtige Entscheidung gewesen, so Gabi Haus.

Helga Schmidt sprach auch die Ampel an der Bamberger Straße an "die seit gefühlten 20 Jahren außer Betrieb ist". Warum, sei schwer verständlich, weil es dort auch körperlich fitten Menschen nur schwer gelingt, die Straße zu überqueren.

"Die Ampel stört uns auch", erklärte dazu Bürgermeister Michael Ziegler. Sie sei defekt und deshalb auch nicht mehr in Betrieb zu nehmen. Er habe deshalb vor wenigen Tagen das Straßenbauamt aufgefordert, bis zum Jahresende eine Entscheidung mitzuteilen, damit dort entweder eine neue Ampelanlage errichtet, oder zumindest die alte demontiert wird. "So wie sie da steht, ist das jedenfalls eine Schande", so der Bürgermeister.

Eine umfassende Sanierung der beiden großen Becken im Freibad kündigte der Bürgermeister im Laufe der nächsten Jahre an. Das Freibad sei der Stadt wichtig, immerhin werde ein jährliches Defizit von rund 200 000 Euro gerne in Kauf genommen, um allen Altersklassen eine gesunde sportliche Betätigung zu ermöglichen. Und die vielen "Dauerschwimmer" zeigten, dass das auch gewürdigt wird. Die Becken von 1938 seien aber jetzt endgültig am Ende ihrer Lebensdauer angekommen. Über das neue Konzept müsse der Stadtrat aber erst beraten.

In Sachen Schwimmbad fragte Gabi Haus nach einem Sonnensegel für das Kinderplanschbecken. Das sei nicht so einfach anzubringen und müsse bei Wind auch immer schnell eingezogen werden, so Ziegler. Deshalb versuche man derzeit, sich mit mehr Sonnenschirmen am Becken zu behelfen.

Eine Wasserentnahmestelle im unteren Bereich des Friedhofs wurde angesprochen, sie ist jedoch bereits beschlossen und wird demnächst installiert. Ebenso hat der Bürgermeister bereits veranlasst, dass an der Kriegergedächtniskapelle neue Ruhebänke aufgestellt werden.

Wenn der Philosophenweg jetzt besser ausgeleuchtet werden soll, würde sich auch eine Verschönerung des Bachlaufes anbieten, meinte Irmgard Friedrich. Da der Bach ohnehin ausgebaggert werden muss, könnte man auch über eine Umgestaltung nachdenken, erklärte dazu Ziegler. Der Bauausschuss werde sich damit beschäftigen.


Vorsicht beim Füttern

Ein außergewöhnliches Thema sprach der Bürgermeister selbst an: das Füttern der Enten am Mainufer. Das sei sicher eine schöne Beschäftigung für Senioren und Kinder. Doch bat er dringend darum, keine Brot-Abfälle einfach an die Mainlände zu kippen, denn nicht nur Enten, sondern auch Ratten würden dadurch ernährt, was ein Bild belegt, das ein Eltmanner an die Stadt geschickt hat.