Eltmanns Stadtrat beschloss eine Inventarisierung, die viele Daten liefert, damit die Stadt ihr Areal gezielter bewirtschaften kann
Die Stadt
Eltmann plant eine Waldinventarisierung. Über die Details und die Kosten wurde der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstagabend im Rathaus durch Stadtförster Christian Barsch, unterstützt von Forstoberrat Hans Stark, informiert.
Die letzte Forsteinrichtung wurde im Eltmanner Stadtwald 1996 erstellt. Nach 20 Jahren ist sie erneut fällig, da sie gesetzlich vorgeschrieben ist für Bürgerschaftswälder. Der Staat übernimmt dabei 50 Prozent der Kosten. Um die Bewirtschaftung gut im Blick zu haben und zu reagieren, empfahl Hans Stark die Inventur alle zehn Jahre, gerade auch, weil der Wald schneller wächst. Hans Stark erklärte, dass sich die Vegetationszeit in den vergangenen Jahren um Wochen verlängert habe.
Dazu kämen hohe Stickstoffeinträge über Luft und Boden, die den Wald förmlich düngen und ebenfalls zu mehr Zuwachs beitragen, erläuterte er.
Der "Wald-Tüv" kann unterschiedlich umfangreich und damit auch teuer werden. Die verschiedenen Verfahren zeigten die Forstfachleute auf. Stark empfahl die permanente Stichproben-Inventur, die wertvolle Daten zum Waldzustand, vor allem auch über Entwicklungen liefert, und damit zeigt, ob ein Wald nachhaltig bewirtschaftet wird und welche Folgen bestimmte Maßnahmen haben.
Der Stadtrat, Herr über rund 1000 Hektar Wald, beschloss, eine solche Waldinventur durchführen zu lassen. Zunächst sollen aber die Zuschussanträge gestellt werden. Immerhin bleibt trotz der hohen Förderung ein Betrag von schätzungsweise 40 000 Euro bei der Stadt.
Die Datenerhebung, sprich die Vermessung der Bäume, wird etwa ein Jahr in Anspruch nehmen.
Aus dem Archiv
Seinen jährlichen Bericht hatte der Stadtarchivar Thomas Schindler im Rathaus eingereicht. Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) gab den Bericht dem Stadtrat zur Kenntnis und betonte, dass Schindler ein echter Glücksgriff für die Stadt sei. Er liefere hervorragende Arbeit mit hoher Sachkenntnis. Schindler ist einen Tag pro Woche für das Stadtarchiv tätig. "Mittlerweile sind vor allem die schwierigen Fälle übrig geblieben", erklärt Schindler in seinem Bericht. Er meint damit Archivbände, deren Papier empfindlich ist, die stark verschmutzt oder gar von Schimmel befallen sind.
Kreisheimatpfleger Christian Blenk und Willi Lediger sind regelmäßige Gäste im Archiv, da sie zur Heimatgeschichte forschen.
Doch auch Professor Reinhard Kulick aus Mainz nutzte das Archiv im vergangenen Jahr. Er forscht zur Steinindustrie und hielt auch auf Einladung des Historischen Vereins Kreis Haßberge einen viel beachteten Vortrag dazu in Eltmann. Erschienen ist mittlerweile die Doktorarbeit "Obstlandschaften 1500 bis 1800 - Historische Geographie des Konsums, Anbaus und Handels von Obst in der Frühen Neuzeit" von Jochen Alexander Hofmann, der dazu auch in Eltmann intensiv recherchierte.
Weitere Themen
Dass für Eltmann eine Verkehrsuntersuchung stattfinden soll, hat der Stadtrat schon vor längerer Zeit auf Vorschlag des Stadtentwicklungs- und Kulturausschusses beschlossen. In der Sitzung am Dienstag wurde ein Büro beauftragt, das in anderen Städten schon zur Zufriedenheit gearbeitet hat, wie Bürgermeister Michael Ziegler darlegte.
Der Marktplatz und das Freibad sollen "Hot Spots" werden.
Es soll dort also freies W-Lan zur Verfügung stehen. Allerdings wird die Stadt dazu nicht mit einer privaten Initiative zusammenarbeiten, sondern die staatliche Variante bevorzugen. Just am Tag der Stadtratssitzung war das Schreiben von Minister Markus Söder eingetroffen, in dem er über das Programm "Bayern W-Lan" informiert. Zwei Hotspots je Gemeinde, ausgehend von öffentlichen Gebäuden, finanziert der Freistaat, dazu werden die staatlichen Behörden in ihrem Umfeld künftig ebenfalls freies W-Lan zur Verfügung stellen. So soll das Netz an Hotspots im Laufe der nächsten Jahre deutlich ausgebaut werden. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern gibt es diesbezüglich in Deutschland einen erheblichen Nachholbedarf.