Eltmann hat eine "neue" Immobilie

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Der Bauausschuss Eltmann besichtigte am Montag die Bergkapelle Lembach, von der neuerdings bekannt ist, dass die Stadt die Eigentümerin ist und nicht die Kirche. Foto: Sabine Weinbeer
Der Bauausschuss Eltmann besichtigte am Montag die Bergkapelle Lembach, von der neuerdings bekannt ist, dass die Stadt die Eigentümerin ist und nicht die Kirche. Foto: Sabine Weinbeer
Die einheitlichen Holzkreuze sind das Besondere am Dippacher Friedhof. Dies soll auch an den Urnengräbern fortgeführt werden. Foto: Sabine Weinbeer
Die einheitlichen Holzkreuze sind das Besondere am Dippacher Friedhof. Dies soll auch an den Urnengräbern fortgeführt werden. Foto: Sabine Weinbeer
 
Erneuert werden soll der Verkehrsspiegel an der Limbacher Hauptstraße gegenüber dem Pfarrzentrum - bis dahin wird er aber auch neu eingestellt, denn derzeit erfüllt er seinen Zweck nicht wirklich gut. Foto: Sabine Weinbeer
Erneuert werden soll der Verkehrsspiegel an der Limbacher Hauptstraße gegenüber dem Pfarrzentrum - bis dahin wird er aber auch neu eingestellt, denn derzeit erfüllt er seinen Zweck nicht wirklich gut. Foto: Sabine Weinbeer
 
Um die Übersichtlichkeit, aber auch die neuen solarbetriebenen Lampen ging es am Fuß- und Radweg zwischen der Siedlung Hutwiese und dem Festplatz am Main. Foto: Sabine Weinbeer
Um die Übersichtlichkeit, aber auch die neuen solarbetriebenen Lampen ging es am Fuß- und Radweg zwischen der Siedlung Hutwiese und dem Festplatz am Main.  Foto: Sabine Weinbeer
 

Für die Sanierung der Bergkapelle in Lembach ist die Stadt zuständig, wie sich jetzt herausstellte.

Unverhofft ist die Stadt Eltmann zu neuem Eigentum gekommen. Obwohl es sich dabei um ein schmuckes Gebäude handelt, ist die Freude eher verhalten. Es handelt sich dabei um die Bergkapelle in Lembach, an der Sanierungsarbeiten für geschätzte 7000 Euro anstehen. Der Bauausschuss machte sich am Montag vor Ort ein Bild von seiner "neuen" Immobilie.

Um die Lembacher Bergkapelle hat sich schon immer die Kirchenstiftung Lembach gekümmert, bei verschiedenen Sanierungen in der Vergangenheit hat das Erzbistum Bamberg einen hohen Anteil der Kosten getragen, die Stadt ihren obligatorischen zehnprozentigen Zuschuss geleistet. Nun wurde die Kirchenverwaltung wieder aktiv. Die Eingangstür muss dringend erneuert werden, weil Feuchtigkeitsschäden im Inneren der Kapelle drohen.
Außerdem hat an der Außenseite ein landwirtschaftliches Fahrzeug einen Schaden an der Fassade verursacht. Die Versicherung wird diesen Schaden übernehmen, die Kirchenverwaltung nahm dies zum Anlass, gleich einen kompletten neuen Außenanstrich vorzusehen. Als dann der Antrag zum Domberg ging, kam von dort der Hinweis, dass die Kapelle Eigentum der Stadt Eltmann sei. Das sei nachgewiesen, erklärte Bürgermeister Michael Ziegler am Montag den Bauausschuss-Mitgliedern.


1885 an die Gemeinde verkauft

Laut Staatsarchiv hat am 3. März 1885 ein Nikolaus Reinhard die Kapelle an die Gemeinde Lembach verkauft und als Rechtsnachfolgerin gehört das kleine Gotteshaus jetzt der Stadt Eltmann. Diese wird die geplante Sanierung in die Wege leiten, wie der Bauausschuss beschloss. Mit 1400 Euro wird sich die Kirchenstiftung Lembach beteiligen, etwa 900 Euro kommen von der Kulturstiftung - und die Stadt wird die sonst von ihr geleisteten zehn Prozent Kostenanteil beim Erzbistum Bamberg beantragen.

In Limbach hatte der Ausschuss zwei Anlaufstellen. Unstrittig war, dass der Verkehrsspiegel an der Ausfahrt des Pfarrzentrums erneuert werden soll, da er "blind" wird. Einen zweiten Spiegel hatte Stadträtin Isabella Friedrich für die Einmündung des Fuß- und Radweges vom Festplatz her in die "Hutwiese" beantragt. Der Weg macht dort eine 90-Grad-Biegung, viele Radfahrer schneiden diese Kurve und es kam schon zu Zusammenstößen mit Fußgängern. Die Ausschussmitglieder waren sich einig, dass anstelle eines Spiegels hier zwei entsprechende Verkehrszeichen und im Kurvenbereich eine Linie zur Fahrbahntrennung angebracht werden sollen.


Solar-Lampen besichtigt

Bei dieser Gelegenheit nahmen die Stadträte auch die Solar-Lampen in Augenschein, die den lange gehegten Wunsch der Limbacher nach Beleuchtung dieses Weges erfüllen. Von der Leistungsfähigkeit seien die Lampen ausgezeichnet, erklärte Bürgermeister Michael Ziegler, allerdings gebe es derzeit noch einen Programmierfehler, weshalb sie manchmal nicht leuchten. Das werde aber schnellstmöglich behoben.

Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat haben sich in Dippach auf Anregung der Stadt Gedanken gemacht, wie ihr Friedhof neu gestaltet werden könnte. Auslöser war die Frage, wie die lückenhafte Einfriedung ergänzt werden könnte. Die Idealvorstellung der Dippacher wäre ein Zaun mit einheitlicher Ligusterhecke, was zusammen geschätzte 17 000 Euro kosten würde. Die Ausschussmitglieder waren sich jedoch einig, dass dieser doppelte Aufwand nicht gerechtfertigt ist. Sie beschlossen, die Lücken im bestehenden Zaun zu schließen und dann Liguster zu pflanzen. Rechts vom Eingang, wo keine Hecke gepflanzt werden soll, wird der bestehende Maschendrahtzaun jedoch durch einen Doppel-Stabmattenzaun ersetzt.

Auch bezüglich Urnengräbern haben sich die beiden kirchlichen Gremien Gedanken gemacht. Sie schlugen vor, links vom Leichenhaus zunächst fünf Urnengräber mit späterer Grabpflege anzulegen. Für Menschen, die eine spätere Grabpflege vermeiden oder sogar ganz anonym bestattet werden möchten, soll rechts des Leichenhauses eine Fläche unter zwei "Friedbäumen" angelegt werden. Mitten in dieser Rasenfläche stünde ein Findling, auf dem Namens-Täfelchen angebracht werden könnten. Mit beiden Vorschlägen erklärte sich der Bauausschuss einverstanden, für die Umrandung der fünf Urnengräber links legten sie Muschelkalk fest.


Weiterhin nur Holzkreuze

Außerdem soll in der Friedhofssatzung festgeschrieben werden, dass der besondere Charakter des Dippacher Friedhofs erhalten bleibt. Hier stehen an allen Gräbern Holzkreuze, keine Grabsteine. Das soll - in kleinerer Dimension - auch an den Urnengräbern weitergeführt werden.

Angepackt werden kann jetzt die Sanierung des alten Feuerwehrgerätehauses in Dippach. Dort wurde vereinbart, dass die Stadt die Materialkosten übernimmt, die Dippacher die Sanierung in Eigenleistung umsetzen. Das Material wird voraussichtlich 6300 Euro kosten.

Schwerer taten sich die Räte mit dem Vorhaben, im Baugebiet Am Hahn ein weiteres Mehrfamilienhaus zu errichten. Zwei Bauwerberinnen wollten ursprünglich einen großen Komplex errichten, jetzt sind zwei Baukörper daraus geworden, um den zweiten mit sechs Wohneinheiten ging es am Montag. Von der massiven Bebauung ganz abgesehen, haben zahlreiche Bewohner der Siedlung große Bedenken wegen der hohen Wohndichte - und den dazugehörigen Fahrzeugen. Schon jetzt seien die Straßen dort überlastet, der Parkraum zu rar und es komme immer wieder zu gefährlichen Situationen, erläuterten einige Vertreter der Anwohner in der Sitzung. Zwar wurden für das neue Vorhaben drei Parkplätze mehr ausgewiesen, als nach Bebauungsplan vorgeschrieben wären, doch sehe man schon an vielen vorhandenen Parkplätzen, dass sie zu schmal dimensioniert seien. Rein baurechtlich hielt der neue Bauantrag alle Vorgaben ein. Dennoch verweigerte die Mehrheit des Bauausschusses dem Antrag die Zustimmung. Genehmigungsbehörde ist das Landratsamt.

Begrüßt, aber dennoch zurückgestellt wurde die Bauvoranfrage für den Neubaus eines Gastronomie- und Wohngebäudes in der Kleinhenzstraße 10, wo sich früher schon eine Pizzeria befand. Grundsätzlich freue sich die Stadt, wenn es eine weitere Gastronomie in der Innenstadt gibt, betonte Bürgermeister Ziegler, doch an der Dachgestaltung müsse noch etwas gearbeitet werden, damit sie der Gestaltungssatzung der Altstadt besser entspricht. Zunächst war ein Flachdach geplant.