Eine Nachwuchskraft rückt in die CSU-Führung auf

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Die CSU-Führung rund um Steinert und Rauneck: Otmar Schmitt, Heinz Fausten, Norbert Schuhmann, Dieter Schmitt, Daniel Schmitt, Berthold Reitwießner, Hubert Ankenbrand und Günter Huppmann (im Bild von links).
Die CSU-Führung rund um Steinert und Rauneck: Otmar Schmitt, Heinz Fausten, Norbert Schuhmann, Dieter Schmitt, Daniel Schmitt, Berthold Reitwießner, Hubert Ankenbrand und Günter Huppmann (im Bild von links).
Handschlag: Norbert Schuhmann und Daniel Schmitt (rechts). Foto: Kestel
Handschlag: Norbert Schuhmann und Daniel Schmitt (rechts). Foto: Kestel
 
Vorsitzender Norbert Schuhmann.
Vorsitzender Norbert Schuhmann.
 
Kaum eingetreten, schon aufgenommen und wahlberechtigt: Daniel Schmitt.
Kaum eingetreten, schon aufgenommen und wahlberechtigt: Daniel Schmitt.
 

Der Kreis war überschaubar: 13 von 39 Mitgliedern des CSU-Ortsverbandes Jesserndorf und Umgebung waren ins "Dorf der Dörfer" gekommen. In der Bischwinder Schule standen Neuwahlen auf dem Programm. Dabei machten Personal und Programm zunächst Probleme. Auch die Bürgermeister-Kandidatur war ein Thema.

Fast machte es den Anschein, ihn hätte jemand bestellt: Kaum hatte der Schlaks den Gastraum betreten, stand er schon Mittelpunkt. Er kam im rechten Moment. Bei der Suche nach einem weiteren Stellvertreter für den Vorsitzenden hatte bei der Versammlung des CSU-Ortsverbandes eben der letzte der 13 Parteimitglieder, die bei einer Gesamtmitgliederzahl von 39 in die alte Schule gekommen waren, abgesagt. "Der nächste, der reinkommt, wird verhaftet", scherzte die Wahlleiterin, Eberns Ortsvorsitzende Gabriele Rögner.

Da öffnete sich die Tür und der 25-jährige Daniel Schmitt trat ein. Eigentlich wollte sich der Bischwinder wegen des Sieges im Dörferwettbewerb kundig machen, weil er die Woche über zur Ausbildung in Würzburg weilte, wo der gelernte Koch zum Lebensmittelkontrolleur umschult. Schon fand er sich in einer Favoritenrolle wieder.
"Der Daniel ist ein guter Mann", wusste Albert Schmitt, der zuvor mehrfach angesprochen worden war, aus beruflichen Gründen aber abgewunken hatte.

Dass Daniel Schmitt noch gar kein CSU-Mitglied war, blieb eine Marginalie. Rasch lag ein Aufnahmeformular auf
dem Tisch, ausgefüllt und unterschrieben war's noch schneller - der Kandidatur stand nichts mehr im Wege. Nach der Ausbildung zum Koch in der Haßfurter Haßbergklinik sowie Stationen in vielen Gasthäusern im gesamten deutschsprachigen Raum folgte der nächste Aufstieg: Daniel Schmitt fungiert nun an der Seite von Otmar Schmitt (Jesserndorf) als Stellvertreter des Vorsitzenden Norbert Schuhmann, der ohne Gegenstimme im Amt bestätigt worden war.

Willi Pecht zieht sich zurück

Der bisherige Stellvertreter Willi Pecht (Bramberg) hatte eine erneute Kandidatur kategorisch abgelehnt und auch anklingen lassen, dass er auch als Bramberger Ortssprecher nicht mehr antreten will.

Komplettiert wird der Ortsvorstand durch Schatzmeister Berthold Reitwießner (Albersdorf) und Schriftführer Hubert Ankenbrand (Bramberg), womit fast jedes Dorf des Ortsverbandes in der Führungsmannschaft vertreten ist. Die Beisitzer fanden sich dann schnell: Heinz Fausten, Günter Huppmann, Rudi Meißner und Dieter Schmitt.

Als Delegierte zu den nächsten Wahlversammlungen fahren Heinz Fausten, Günter Huppmann, Daniel Schmitt und Hubert Ankenbrand. Der Vorsitzende Norbert Schumann sowie sein Stellvertreter Otmar Schmitt blieben bei dieser Abstimmung auf der Strecke. Davon unbeeindruckt, freute sich Schuhmann über "neues Blut im Ortsverband" und auch die Eberner Kollegin fand "Jesserndorf wieder gut aufgestellt".

Gleich einen Trend machte Albert Schmitt aus: "Jetzt haben wir einen jungen Menschen in die Politik reingebracht. Das ist einer der wichtigsten Schritte der letzten Jahre. Früher war Bischwind eine schwarze Hochburg und jetzt sind wir Dorf der Dörfer. Da ist es gut, wenn einer der Jungen zur CSU kommt. Dann ist mir um die Zukunft nicht bange."

Ein "Nein" mit Abstrichen

Womit ein Stichwort gefallen war: Auch Gabriele Rögner nahm zu Nachfolgeregelungen Stellung. Beim Thema Bürgermeister-Kandidatur blieb es aber bei vagen Aussagen: "Ich strebe dieses Amt nicht an, bin aber auch bereit, wenn es auf meine Person hinausläuft. Das muss aber nicht zwangsläufig so kommen", erklärte die Frau, die die Bewerbungsfrist "bis nach dem Fasching ausgeschrieben" hatte. Jetzt lautet die Floskel anders: "Wir müssen abgreifen, welches Potenzial wir an Personal haben und danach hinter dem ausgewählten Kandidaten stehen."

Es folgte ein Bericht, der durchaus auch als Wahlprogramm aufgefasst werden konnte: Oberstes Gebot sei es, trotz flauer Kassen die Lebensqualität zu verbessern, so Rögner. Ihre Stichwörter dazu im Schnelldurchlauf: Freibad, Hallenbad, seniorengerechtes Wohnen Gestaltung des Anlagenringes und Sanierung der Ortsstraße.

In seinem Jahresbericht hatte Vorsitzender Schuhmann einen chronologischen Abriss gegeben, dabei auch den Altstadtfest-Shuttle angesprochen  "Jetzt sind wir nur noch drei Fahrer und hatten zuletzt besonders bei den Rückfahrten bis 4 Uhr in der Früh kaum eine Verschnaufpause." Aus dem Kassenbericht von Berthold Reitwießner wurde deutlich, dass die Transferfahrten einen der größeren Einnahmeposten ausmachen.