Eine hitzige Diskussion in Steinsfeld

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Sind die Glas- und Weißblechcontainer neben dem Spielplatz (im Hintergrund) in Steinsfeld ein Schandfleck? Der Bauausschuss jedenfalls hat beschlossen, die Container zu versetzen und dafür einen Platz hinter der Schule zu asphaltieren, was zu teilweise heftigen Diskussionen bei der Bürgerversammlung führte.Ulrike Langer
Sind die Glas- und Weißblechcontainer neben dem Spielplatz (im Hintergrund) in Steinsfeld ein Schandfleck? Der Bauausschuss jedenfalls hat beschlossen, die Container zu versetzen und dafür einen Platz hinter der Schule zu asphaltieren, was zu teilweise heftigen Diskussionen bei der Bürgerversammlung führte.Ulrike Langer

Rund 35 der 294 Einwohner von Steinsfeld waren zur Bürgerversammlung ins Sportheim gekommen, wo sie verschiedene Themen teils recht emotional diskutierten.

Bei der Bürgerversammlung im Steinsfelder Sportheim wollte Matthias Thein Einzelheiten über die Renovierung der Kirche wissen. Dazu erläuterte Bürgermeister Holger Baunacher (JL), dass die Gemeinde zwar nicht Eigentümer des Gebäudes sei. Doch laut einem jahrhundertealten Vertrag habe die Gemeinde aber die gesamte Baulast. "Der Gemeinderat hat dann beschlossen: Wenn wir die Kirche sanieren, dann g'scheit!"

Erschwerend sei für die Gemeinde nicht nur die hohe Summe, die sie investieren müsse, sondern auch die Tatsache, dass sie alle Kosten vorfinanzieren müsse. Die Arbeiten für die Außensanierung seien ausgeschrieben worden. Der Baubeginn sei für April 2019 vorgesehen.

Debatte um Container-Standort

Zwar hat der Bauausschuss des Gemeinderates Wonfurt entschieden, die Glas- und Weißblech-Container, die derzeit auf dem Parkplatz neben dem Spielplatz stehen, auf den Platz hinter der Schule zu versetzen. Roland Werner wollte aber wissen, warum man sie nicht auf den Skaterplatz am Sportheim aufstelle, da dort schon ein asphaltierter Platz vorhanden sei.

Für Baunacher ist dieser Platz zu weit weg von der Bebauung. "Wir haben auf Anfrage mehrerer Bürger etliche Standorte geprüft und nun den Bereich hinter der Schule gewählt", sagte er. Die Asphaltarbeiten habe man bereits ausgeschrieben. Wann aber eine Firma Zeit hat, einen so kleinen Platz herzurichten, könne er noch nicht sagen. Dass Baunacher die Kosten auf 600 bis 700 Euro schätzte, löste einen kleinen Tumult aus. Thomas Heilmann echauffierte sich, weil er der Meinung war, dass man die Bürger hätte fragen müssen, ob sie eine Versetzung überhaupt wollten: "Das ist ja wie in einer Diktatur!"

Gemeinderat Wolfgang Thein erwiderte, dass der jetzige Platz "ein Schandfleck" sei und der ausgesuchte Platz eine gute Lösung biete. Baunacher ergänzte: "Ein von den Bürgern gewähltes Gremium hat den Beschluss nach einer Ortseinsicht gefasst. Punkt! Dass wir in einer Bürgerversammlung einen Beschluss aufheben, wird nicht passieren."

Für Thomas Heilmann stellt das im Verfall begriffene Gebäude unterhalb der Kirche einen größeren Schandfleck dar. "Die Gemeinde hätte vor Jahren die Chance gehabt, es zu erwerben, abzubrechen und die gefährliche Einfahrt auf die Steinsfelder Straße zu verbessern. Aber es war ihr wohl zu teuer", sagte er.

Wolfgang Thein meinte: "Des is a Sünd, dass ein Steinsfelder Bürger das Gebäude erworben hat und jetzt verfallen lässt."

Baunacher betonte, dass die Gemeinde die Forderungen des Verkäufers erst als zu hoch abgelehnt habe. Ein höheres Angebot sei später abgelehnt worden.

Nicht ganz zufrieden war Marcel Werner damit, dass die Gemeinde Wonfurt die Turnhalle mangels Fördermöglichkeiten wohl auf eigene Rechnung sanieren lassen möchte. Er sprach an, dass die Steinsfelder Fußballer im Winter in der Turnhalle trainieren wollten, aber nur einen Termin spät am Abend - "zu einer unmöglichen Zeit" - bekommen hätten. "Wenn die Gemeinde für einen einzigen Verein die Turnhalle saniert, zahlt der dann die Kosten ab?" fragte er. Baunacher antwortete, dass die Nutzer natürlich ihren Teil beitragen müssten.

Auf Nachfrage von Marcel Werner gab er an, dass der Bustransfer von Steinsfeld und Dampfach zum Kindergarten in Wonfurt in der ersten oder zweiten Oktoberwoche starten werde. Er werde aber wieder eingestellt, wenn im Monatsdurchschnitt nicht mindestens vier Kinder den Bus nutzten.

Von Markus Heilmann gefragt, bestätigte der Bürgermeister, dass die Gemeinde eines der zwei Grundstücke südlich des Käppeleswegs erworben habe, um dort eventuell Bauplätze auszuweisen. Andererseits könnten laut gültigem Bebauungsplan noch zwölf Bauplätze im Baugebiet "Schelmshecke" leicht erschlossen werden.

Kanalfinanzierung noch unklar

Das Thema Kanalsanierung spielte ebenfalls eine Rolle. Baunacher konnte aber noch nicht mitteilen, in welcher Höhe Beiträge fällig werden könnten: "Wir müssen über viele Jahre hinweg planen und können erst nach der Schadensermittlung festlegen, was wir wann sanieren und ob wir einen Teil der Kosten auch über Beiträge finanzieren müssen." Zunächst werde die Steinsfelder Straße befahren. Dann werde es eine eigene Bürgerversammlung dazu geben. ul