Ein Kran verleiht dem Konzertflügel Flügel

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Die Sache hat doch einen Haken: Warten auf den Kranausleger.Fotos: Ronald Rinklef
Die Sache hat doch einen Haken: Warten auf den Kranausleger.Fotos: Ronald Rinklef
 
Das das Befestigen...
Das das Befestigen...
 
 
... und das vorsichtige Anheben.
... und das vorsichtige Anheben.
 
 
Nur durch den Einsatz dieses Schwerlastkrans war die Aktion überhaupt möglich.
Nur durch den Einsatz dieses Schwerlastkrans war die Aktion überhaupt möglich.
 
Da staunten sogar die Schulkinder auf demHeinweg.
Da staunten sogar die Schulkinder auf demHeinweg.
 
Vom Anlagenring aus ging's in einen Transporter und dann zum Schumacherhaus, wo das Instrument wieder zusammengebaut wurde.
Vom Anlagenring aus ging's in einen Transporter und dann zum Schumacherhaus, wo das Instrument wieder zusammengebaut wurde.
 
 
 
Chistian und Heunz Haußner testen zunächst einmal das Gewicht und hieven das Instrument auf Decken, damit der Parkettboden nicht zerkratzt wird.
Chistian und Heunz Haußner testen zunächst einmal das Gewicht und hieven das Instrument auf Decken, damit der Parkettboden nicht zerkratzt wird.
 
Sorgsam eingepackt mit Decken und Folien.
Sorgsam eingepackt mit Decken und Folien.
 
 
An der Seite wurde eine Metallschiene für den Hochkant-Transport angebracht.
An der Seite wurde eine Metallschiene für den Hochkant-Transport angebracht.
 
Heinz Haußner bei einem seiner vielen Kraftakte.
Heinz Haußner bei einem seiner vielen Kraftakte.
 
Auch die Lyra wurde abmontiert.
Auch die Lyra wurde abmontiert.
 
Der Flügel ,über' dem Grauturm.
Der Flügel ,über' dem Grauturm.
 
Und ab geht's in die Lüfte.
Und ab geht's in die Lüfte.
 
Mit einem Trageband wurde das Instrument in Seitenlage auf einen Mini-Wagen gesetzt.
Mit einem Trageband wurde das Instrument in Seitenlage auf einen Mini-Wagen gesetzt.
 
 
 
 
 

Einer logistischen Meisterleistung glich das Umsetzen eines Konzertflügels am Mittwoch in Ebern. Ein Spezialunternehmen aus Herzogenaurach hievte das acht Zentner schwere Instrument mit Hilfe eines Kranes von der Raiffeisenbank in Richtung Musikschule.

Dieses Geschenk hat Format - und Gewicht: Einen Konzertflügel hat Eberns VHS der Musikschule überlassen. Das gute Stück stand Jahrzehnte lang im Dachgeschoss der Raiffeisenbank, das nach dem Umbau vor 25 Jahren als Konzertsaal genutzt wurde.

Der letzte Schlussakkord ist längst verklungen. Das Dachgeschoss wurde zu großen Teilen für Büros benötigt. Die Zeit der Konzerte war vorbei. Über Jahre hinweg stand das rund 10 000 Euro teure Instrument stumm und unbeachtet in einer Ecke. Bis Karin Meyer-Jungclaussen, Klavierlehrerin an der Musikschule, auf die Idee kam, den Flügel in die neuen Räume im Schumacherhaus umzusiedeln.



Der Idee war gut, die Umsetzung schwierig. Denn durch zwischenzeitliche Umbauten - so den Einbau einer Sicherheitsschranke - war an einen Abtransport durchs Treppenhaus nicht mehr zu denken.
So holte sich die Musikschule fachmännischen Rat: Christian und Heinz Haußner, Eigentümer einer Spezialfirma aus Herzogenaurach, bewegen solche Instrumente mehrmals am Tag. Dies passiert mitunter auch für den Starpianisten Lang Lang oder renommierte Musikhäuser in Nürnberg und Bamberg, erzählt der Geschäftsführer mit hochrotem Kopf.

Zusammen mit einem Schwerlastkran eines Subunternehmers aus Dechsendorf rückten Vater und Sohn an, stemmten das acht Zentner Ungetüm, legten es auseinander und packten es sorgsam in Decken und Folien - wohltemperiertes Klavier - ein. "Tragen kann ich sie, spielen aber nicht", scherzte Seniorchef Heinz, als er sich an die Klaviatur setzte, damit Sohn Christian Lyra und Bein abschrauben konnte, ehe der Flügel in Seitenlage gebracht und so von einer Dachterrasse aus an den Haken genommen wurde. Erst Muskelkraft, dann die Hebelwirkung des Krans mit vielen PS.

"Ich bin beeindruckt, wie liebevoll sie mit unserem guten Stück umgehen", staunte Karin Meyer-Jungclaussen über die Experten, deren Einsatz rund 1500 Euro kostet, die von der Raiffeisenbank (mit 1000 Euro) und über Spenden finanziert wird.