Die Aufnahme der Migranten in der einstigen Eberner Kaserne erfolgt in frühestens drei Monaten. Bis dahin soll noch eine Informationsveranstaltung erfolgen.
Das einstige Offiziersheim- und Feldwebelwohnheim der Kaserne (Gebäude 2) wird in den nächsten drei bis fünf Monaten für die Aufnahme von bis zu 66 Aslybewerbern hergerichtet. Diesen einstimmigen Beschluss fasste der Eberner Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag. Die Stadt wendet für Modernisierungs- und Verbesserungsmaßnahmen bis zu 150.000 Euro auf und vermietet das Gebäude längerfristig an den Freistaat Bayern bzw. die Regierung von Unterfranken, die für die Belegungen zuständig ist.
Anders als vor rund einem Jahr, als es um die Vermietung des letzten freien Kompaniegebäudes in der Süd-Ost-Ecke des Areals in Richtung Heubach ging, appellierte Bürgermeister Robert Herrmann (CSU) diesmal an die soziale Verantwortung der Verantwortlichen: "Der Stadtrat war sich schon bei der nichtöffentlichen Sitzung im Dezember im Grundsatz einig, dass man die Not der Flüchtlinge lindern will und sich dieses großen Problems schwer entziehen kann."
Belegung in mehreren Stufen Nach mehreren Ortsterminen mit Vertretern des Staatsbetriebs Immobilien Freistaat Bayern, Regierung, staatlichem Bauamt, des Landratsamtes und der Feuerwehr wurde das Gebäude als geeignet eingestuft, "auch wenn es noch einiger Anpassungen bedarf", so der Bürgermeister. Es habe sich auch schon ein Unterstützerkreis gebildet, der dafür plädiere, dass das Haus nicht auf einen Schlag belegt werden solle, sondern Stockwerk für Stockwerk. Ein Vorschlag, für den auch Thomas Limpert (parteilos) plädierte.
Das Asylbewerber-Wohnheim erhalte keinen eigenen Hausmeister, sondern werde von einem Stützpunkt in Eltmann betreut, der für alle Gemeinschaftsunterkünfte zuständig ist. "Es ist aber jeden Tag jemand vor Ort."
Geld zur Eigenversorgung Weiter verwies der Bürgermeister darauf, dass die Flüchtlinge keine Essenspakete mehr erhalten, sondern ein Verpflegungsgeld auf die Hand bekommen, um sich damit in Geschäften am Ort einzudecken. Lediglich für Neuankömmlinge werde ein zubereitetes Essen angeboten, was Catering-Betriebe in der Nachbarschaft übernehmen könnten.
In der Nachbarschaft gibt es aber noch Vorbehalte, wie unsere Redaktion erfuhr. So hat eine Familie bereits einen Beschwerdebrief verschickt, wie der Bürgermeister zugab. Hinter vorgehaltener Hand melden auch andere Firmeneigentümer Bedenken an, wollen aber nicht genannt werden. "Sonst wird man gleich als rechtsradikal abgestempelt", raunte ein Gesprächspartner.
Awo-Leiter Toni Michels indes zeigte sich offen, warnte aber vor zu vielen Bewohnern, die "da zusammengepfercht werden könnten". Laut Josef Müller von der Liegenschaftsverwaltung der Stadt haben die Vertreter der Regierung zugesichert, dass die Maximalzahl von 72 Plätzen auf keinen Fall ausgereizt werde, da Kapazitäten, etwa bei Krankheitsfällen, freigehalten werden müssen.
Leben in leer stehendem Haus Bürgermeister Hermann: "Es gibt Verunsicherungen und auch Ängste im Umfeld des Gebäudes, aber alle unsere Erkundigungen in anderen Städten haben ergeben, dass es bisher keinerlei Probleme gegeben hat."
Herrmanns Appell: "Da kommen Leute, die aus einer großen persönlichen Not, diesen Weg eingeschlagen haben. Für Ebern wäre es fatal, wenn aus Ängsten heraus der Mut zur Aufnahme nicht aufgebracht würde. Wir als Stadt tun gut daran, die Zweifler zu überzeugen, dass keine Gefahr ausgeht." Außerdem sei es für ein Gebäude, das seit zehn Jahren leer steht, gut, wenn dort wieder Leben einkehrt.
Die schwelenden Vorbehalte nahm Jürgen Hennemann (SPD) zum Anlass, eine Informationsveranstaltung anzuregen, um vorhandene Unsicherheiten auszuräumen. "Die Nachbarn müssen doch wissen, was auf sie zukommt, damit die Gemeinschaftsunterkunft kein Fremdkörper in der Stadt wird."
In Jesserndorf integriert Unklar war für Thomas Limpert, wie die Betreuung der Kinder in den Schulen gelingen soll, wenn das Personal nicht aufgestockt wird. Irene Jungnickl (SPD) verwies auf die gesamten, guten Erfahrungen des Unterstützerkreises, die den Familien in Jesserndorf schon lange helfen, ohne "es an die große Glocke zu hängen". Was der Stadtteilvertreter Otmar Schmitt (CSU) bestätigte: "Wir haben seit Mai zwei Familien in Jesserndorf und das geht ohne jegliche Probleme ab und die Kinder lernen schnell Deutsch."
Zu den Aslybewerbe-Unterkünften im Landkreis Bestehende Quartiere Eltmann 39
Dippach/Eltmann 10
Gädheim 16
Jesserndorf 16
Zeil 78
Geplante UnterkünfteEbern, Hofheim, Zeil
Herkunftsländer Äthiopien 30, Serbien 17, Russische Föderation 16, Iran 15, Irak 9, Syrien 7, Kuba 7, Pakistan 5, Kosovo 5, Pakistan 5, Vietnam 4, Bosnien-Herzegowina 4, Jugoslawien 4, Georgien 3, Mazedonien 3, Afghanistan 3, Armenien, Aserbaidschan, Deutschland, China, Jordanien, Kasachstan, Türkei, Ukraine, Weißrussland je 1, unklar 3.
Gesamtzahl 144 (Stand: 1. Dezember 2013)
Quelle Landratsamt Haßberge
Z.B. neue Beschäftigung für Sozialpädagogen, Dolmetscher, Rechtsanwälte zur Unterstützung von Einsprüchen und Klagen gegen das Land, Ärzte die sich über neue Privatpatienten freuen usw. usw.
Da steht an einem günstigen Standort ein Gebäude leer, die Leute brauchen Hilfe.
Die kommen ja nicht aus jux und tollerei mit Ihren Familien her.
Sollte eine Firma in der Kaserne pleite gehen, sind wahrscheinlich auch die Asylbewerber schuld.
Vielleicht auch noch am warmen Winter oder Regen.
Diese Phrasendrescherei will doch keiner mehr hören. Ist ja fast so als würde man ein Atomendlager dahinbauen wollen.
Pures Fremdschämen, mehr kann man zu diesen Kommentaren nicht mehr sagen.
Uns geht es allen viel zu gut.
Echt schade.
Armes Ebern.....
Das Landratsamt sollte aus Hassfurt abgezogen werden (Raumknappheit) und nach Ebern in die alte Kaserne verlagert werden. Hassfurt bekommt dafür ja ein neues Amtsgericht. Das sollte reichen. Im Gegenzug wird das alte Landratsamt in Hassfurt zu einem Asylbewerberheim umgebaut.
Bürgermeister Hermann: "Es gibt Verunsicherungen und auch Ängste im Umfeld des Gebäudes, aber alle unsere Erkundigungen in anderen Städten haben ergeben, dass es bisher keinerlei Probleme gegeben hat."
Es gibt "keinerlei Probleme", besonders dann, wenn man sie unter den Teppich kehrt. Im Kasernengelände wohnt ansonsten niemand. Gerade das könnte sich zum größten Problem entwickeln. Wenn dieses Projekt im Hau-Ruck-Verfahren durchgezogen wird, geht das auf Kosten der Qualität. Welche Vorsorge treffen Landratsamt und Stadt eigentlich, um die Sicherheit für alle (Asylbewerber und nächtliche Passanten) zu gewährleisten? Haben sich die Behörden überhaupt Gedanken gemacht, wie sie die rechte Szene fernhalten? Man darf hier an das gebeutelte Gräfenberg (Lkr. Forchheim) und an Wunsiedel erinnern, die diese Umtriebe nicht mehr los werden und unverschuldet einen gewaltigen Imageverlust hinnehmen müssen.
Deutschland???