Echo-Verleihung findet Widerhall

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Sophia und Eva von den Kraisdorfern bei ihrem gekonnten "Lemon Tree". Foto: Günther Geiling
Sophia und Eva von den Kraisdorfern bei ihrem gekonnten "Lemon Tree". Foto: Günther Geiling
Der langjährige Dirigent der "Blasmusik Kraisdorf" Gerhard Eller führte den Stab für seine Musiker. Foto: Günther Geiling
Der langjährige Dirigent der "Blasmusik Kraisdorf" Gerhard Eller führte den Stab für seine Musiker.  Foto: Günther Geiling
 
Mit der "Dirigentennadel in Gold" wurde Klaus Schad für seine 30-jährige Tätigkeit ausgezeichnet. Vorsitzender Roland Gehring (links) und NBMB-Ehrenvorsitzender Gerhard Leisentritt (rechts) sprachen die Laudatio. Foto: Günther Geiling
Mit der "Dirigentennadel in Gold" wurde Klaus Schad für seine 30-jährige Tätigkeit ausgezeichnet. Vorsitzender Roland Gehring (links) und NBMB-Ehrenvorsitzender Gerhard Leisentritt (rechts) sprachen die Laudatio.  Foto: Günther Geiling
 
Die "Haßbergkapelle Kirchlauter" mit ihrem Dirigenten Klaus Schad. Foto: Günther Geiling
Die "Haßbergkapelle Kirchlauter" mit ihrem Dirigenten Klaus Schad.  Foto: Günther Geiling
 
Die Trompeter und jungen Damen auf dem Flügelhorn bei ihrem Solo. Foto: Günther Geiling
Die Trompeter und jungen Damen auf dem Flügelhorn bei ihrem Solo.  Foto: Günther Geiling
 

Die "Haßbergkapelle Kirchlauter" stimmte mit einem bunten Strauß voller Melodien aufs Frühjahr ein. Mit von der Partie war die "Blasmusik Kraisdorf".

Mit ihrem "Frühjahrskonzert" pflegt die "Haßbergkapelle Kirchlauter" nun schon eine mehr als 35-jährige Tradition und hat zu solchen Konzerten auch viele Blasorchester im Umkreis motiviert. Zusammen mit der "Blasmusik Kraisdorf" sorgte sie im "Oskar-Kandler-Zentrum" am Wochenende in Kirchlauter wieder für einen musikalischen Frühlingsauftakt, der einen bunten Melodienreigen unterschiedlichster Musikrichtungen präsentierte und die Zuhörer öfter zu Zugaben veranlasste.
Ausgerechnet mit "Blasmusik in Moll" eröffnete die "Blasmusik Kraisdorf" unter ihrem Dirigenten Gerhard Eller das Konzert und bot schon bei den ersten Takten des Stückes von Hans-Jürgen Buchner, alias Haindling, einen tollen Klang, der durch das weiche Flügelhorn noch einmal gefühlvoll betonte wurde. Mit dem Marsch "in vino veritas", der zunehmend auch in Franken gerne gespielt wird, förderte man auch die alte Weisheit "im Wein liegt Wahrheit" zutage, vielleicht aber auch den Blick auf das gute Gemeinschaftsgefühl von Musikern nach ihren Proben.


Gesangseinlagen

Diese gute Stimmung wird ja immer wieder auch gefördert durch Arrangement mit Gesangseinlagen und da kann die "Blasmusik Kraisdorf" wirklich aus einem Fundus von tollen Stimmen in ihrem Klangkörper schöpfen. Mit der Polka "Hinter der Garage fängt sie mich zu küssen an. Sie hat herrliche Gefühle, die ich nicht beschreiben kann" ging es schon so richtig los. Julian Schneidawind und Elmar Schneidawind schoben dann die "Böhmische Liebe" nach und es folgte das Duett "Bergwerk" von Rainhard Fendrich mit dem eindrucksvollen Text "weilst a Herz hast wie a Bergwerk, steh i auf die" oder man hörte noch das "Weiberregiment" bei dem Marsch "dodal verhundsd". Dabei moderierten die Musiker ihr Programm auch mit witzigen Einlagen und ließen auch immer wieder hinter die Kulissen ihrer Probenabende oder Auftritte gucken.

Eine tolle Gesangsdarbietung boten auch Sophia und Eva im Duett mit ihrem "Lemon Tree", dem Chart-Erfolg, der es sogar auf Platz 1 der deutschen Hitparade schaffte. Mit ihrer hohen Sopranstimme setzten dann noch Anna Bühler beim "you raise me up", das auch gerne als Hochzeitslied gesungen wird einen besonderen gesanglichen Akzent. Entsprechend dem Text "du baust mich auf" verursachte sie bei den höchsten Tönen bei manchem Zuhörer Gänsehautgefühle und kam deswegen um eine Zugabe auch nicht herum. Ganz aktuelle in Anlehnung an die "Echo-Vergabe" präsentierte man dann das Lied des Künstlers des Jahres aus dem Album des Jahres den Hit "Hinterm Horizont", den Joachim Bernhard mit seiner Tochter Nadine gekonnt zum Besten gaben.


Ehrung für Klaus Schad

Der Vorsitzender der Haßbergkapelle, Roland Gehring, überraschte dann zum Auftakt des 2. Teils mit einer Laudation für Klaus Schad, den Dirigenten der Haßbergkapelle und dankte ihm für seine langjährige Tätigkeit als Dirigent. 30 Jahre stehe er nun vor einem Blasorchester, 10 Jahre bei der Pfarrweisacher Blasmusik und nun schon seit 20 Jahren in Kirchlauter und dies zur Freude vieler aktiver Musik, vieler junger Musik, die eine Ausbildung bei ihm bekamen und auch vieler Zuhörer, die nur auf diese Weise live solche Abende erleben könnten. Musizieren wäre nämlich ohne einen Dirigenten unmöglich.

Wenn man ein Synonym für Dirigieren suche, stoße man auf die Begriffe "leiten und führen". Bei Klaus Schade treffe das den Nagel auf den Kopf. "Du hast die Haßbergkapelle geleitet und geführt. Mit deinem Wirken hast du uns geprägt wie es vor dir nun unsere Ehrendirigent Luitpold Schlereth getan hat." In diesem Zusammenhang lobt er dessen Musikalität, seinen Perfektionismus, aber auch seine ruhige Art und seine Geduld. "Dabei denke ich immer wieder an deine Erklärungsversuche, uns mit blumigen Worten beizubringen, wie du dir vorstellst, welche Stimmung der Komponist mit seinem Werk rüberbringen will." Klaus Schad habe ein besonderes Gespür bei der Auswahl der Stücke und damit habe er die Kapelle in den vergangenen Jahren vorangebracht. Das hat uns in den vergangenen Jahren. Alle Musiker hofften, dass er noch lange vor der Kapelle stehe.


Hervorrangend im Motivieren

NBMB-Ehrenkreisvorsitzender Gerhard Leisentritt bestätigte, dass Klaus Schad es hervorragend verstehe, seine Musiker zu motivieren und neue Akzente zu setzen. Seit 30 Jahren dirigiere er auch als Berufsmusiker Laienorchester und das könne nicht genug gelobt werden. Dafür überreichte er ihm eine Urkunde und die Dirigentennadel in Gold.


"Ein Irrtum"

Dabei stellte er auch heraus, dass das Leben ohne Musik ein Irrtum wäre. Musik sie auch die erste Muttersprache alle Nationen und das werde gerade in der jetzigen Zeit sichtbar. Im Kreisverband seien derzeit 52 Orchester aktiv mit einem hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen und dies stimmte optimistisch für die Zukunft. Die Musikvereine seien soziokulturell tätig und vernetzten Menschen verschiedener Generationen miteinander. "Ohne die tüchtigen Musikvereine wäre unsere fränkische Heimat um einiges ärmer." Sorgen bereiteten allerdings auch die zurückgehenden Möglichkeiten zu Auftritten und ebenso gut ausgebildete Dirigenten wie Klaus Schade einer sei.

Mit dem Marsch "Bahn frei" zeigte seine "Haßbergkapelle" dann aber gleich ein anspruchsvolles Konzertstück, das auch gerne in der Oberstufe gespielt wird und mit seiner kraftvoll intonierten Musik auch auf das Publikum wirkte.´Mit dem Stück "zwei treue Augen" folgte der einzige Walzer von Alexander Pfluger, den Moderator Manfred Weingold als "Helene Fischer der Blasmusik" bezeichnete. Nach einer weiteren "Polkafreude" folgten bekannte Melodien wie "House oft he rising sun" oder auch von "Winnetou& Old Shatterhand".

Sehr eindrucksvoll erklang das Musical-Potpourri aus der "West Side Story", einer Erinnerung an die Tragödie von Romeo und Julia mit Titeln wie "Somewhere", "Tonight" oder "Maria". Ins Ohr gingen dann auch Titel wie "Liebling mein Herz lässt dich grüßen" oder "mein kleiner grüner Kaktus" der Comedian Harmonists und schließlich machte man Judo Jürgens noch alle Ehre mit dem "Hit Mix" von "aber bitte mit Sahne", "mit 66 Jahren" oder "ich war noch niemals in Erinnerung", bei dem viele in Erinnerung an einen großen Stark schwelgten. Mit einem "Gemeinschaftschor" klang dieser eindrucksvolle Konzertabend aus.