Die Neugestaltung von Eberns Westeinfahrt, der Neubrückentorstraße, wird bis Mitte Juli fertig. Vorher wird sie aber für zwei Wochen nochmals komplett gesperrt. Das letzte Hochwasser zeigte noch einige Schwächen der Planung auf.
So komisch es klingt: Das letzte Hochwasser hatte auch positive Aspekte. Zumindest findet dies Bürgermeister Robert Herrmann (CSU). Denn die über die Ufer getretene Baunach zeigte Schwächen auf, die bei der Umgestaltung der Neubrückentorstraße noch vorhanden sind. Die sollen nun im Zuge der letzten Arbeiten vor dem Teeren behoben werden, wie der zuständige Planer, Dipl.-Ing. Winfried Lamberty, bei einem Ortstermin des Bauausschusses am Mittwochabend erläuterte.
Zwar befinden sich die Arbeiten in der Endphase, aber Anlieger und Verkehrsteilnehmer müssen sich noch gedulden: Ab Montag, 17. Juni, wird wieder eine Vollsperrung notwendig. Für "mindestens zwei Wochen", so Lamberty. Die Freigabe der Straße ist für 19. Juli vereinbart. "Ich habe keine Zweifel, dass wir bis dahin fertig sind", versicherte der SRP-Planer den Stadträten.
Bauamtsleiter Martin Lang versprach, dass die Vollsperrung zu kurz wie nötig belassen wird und sämtliche Einfahrten und Geschäfte erreichbar bleiben. Als "neues Problem", so Lang, sei der Austausch einer Ferngasleitung hinzugekommen, was nicht auf eine Initiative der Stadt zurückgehe. "Aber der Energieversorger nutzt die Vollsperrung, um eine sowieso notwendige Reparatur zu erledigen. "Sonst hätten wir die Straße ja nochmals sperren müssen."
In die Karten gespielt "Das Hochwasser spielte uns in die Karten", umriss Lamberty die in den letzten Tagen gemachten Erfahrungen, als sich die Baunachfluten über einen Abflusskanal in die Stadt vorschoben und am tiefsten Punkte sammelten.
Dieser Kanal erhält nun eine Rückstauklappe. Des Weiteren wird ein Überlaufrohr zwischen den Kanälen auf beiden Straßenseiten verlegt, damit das Wasser besser in Richtung Süden abfließen kann, wenn aus dem Außenbereich in die Stadt hineindrückt.
"Ein richtig großes Hochwasser werden wir damit aber trotz dem nicht zurückhalten. Das Mühlenviertel bleibt eine Gefahrenzone", warnte Bauamtsleiter Lang, der beobachtet hat, dass "schon jetzt beim Juni-Hochwasser alle Bewohner im Mühlenviertel ihr Pümpla im Keller laufen hatten".
Verstopftes Kanalrohr Eine neue Erfahrung indes war die Überflutung des Anwesens Dorsch. Der Grund ward schnell entdeckt. Im Zuge der Straßenarbeiten war ein Abfluss verschlossen worden. Das Rohr in Richtung Herrgottswinkel wurde nun wieder frei gemacht, so dass das Wasser in diesem einstigen Graben am Anlagenring entlang wieder besser abfließt. Eine "große Hochwasserlösung" ist für Bürgermeister Herrmann nur durch einen Dammbau möglich, wie er bereits angedacht und vom Wasserwirtschaftsamt derzeit berechnet werde.
Neues Einfahrtstor Während der Vollsperrung erfolgt auch die Pflasterung des Überganges von Rückert- zur Karl-Hoch-Anlage, womit die Torsituation an der Westeinfahrt unterstrichen werden soll. "Die Gestaltung gefällt mir", schwärmte Bauamtsleiter Lang. "Die Straße ist zwar enger, aber auch gleichmäßiger und macht ein schönes Bild."
Winfried Lamberty verwies noch auf die besondere Systematik, mit der die Pflastersteine verlegt wurden - tangential und parallel - und Bürgermeister Herrmann ergänzte, dass ursprünglich ein ganz anderer Farbton gefordert gewesen war. "Zum Glück konnten wir uns mit unseren Argumenten durchsetzen."
Lamberty wagte auch einen (Seiten-)Blick voraus: "Diese Gestaltung ist richtungsweisend und zeigt, wie es in den Seitenstraßen weitergehen kann."
Ein zweiter Ortstermin fand am Gemeindehaus in Fierst statt, das eine Dach- und Außendämmung und neue Ziegeln erhalten hat. "Am Gebäude wurde einiges verbessert und die Fierster müssen künftig nicht mehr mit so viel Holzscheitla schüren", war sich das Stadtoberhaupt sicher. "Das wird man am Raumklima und dem Energieverbrauch merken."
Neuer Ofen für Fierster Haus Doch dazu bedarf es eines neuen Ofens, denn der alte ist kaputt. "Der hat sich total verzogen und Abgase strömten aus", erklärte Wolfgang Lappe, der den Kauf eines neuen Pellet-Ofens für rund 2000 Euro anregte.
Ob so einen Kauf noch "drin ist", wollte der Bürgermeister wissen? Die Maßnahme sei auf 40.000 Euro geschätzt, gab Martin Lang zur Antwort und es gebe noch einen Rest von 3000 Euro. "Also wird der Ofen gekauft, wenn sich die Fierster mit einem Anteil daran beteiligen", befand der Bürgermeister.
Das nagelneue Feuerwehrfahrzeug, das kurz vor Weihnachten bei einer Übungsfahrt nahe Jesserndorf verunglückte, wird an eine interessierte Firma verkauft. Den Erlös erhält aber nicht die Stadt, sondern wird von der Summe der Vollkasko-Versicherung abgezogen. Darüber informierte Bürgermeister Robert Herrmann bei der Bauausschuss-Sitzung, da ein Neukauf beschlossene Sache ist. Allerdings muss dieses Vorhaben erneut EU-weit ausgeschrieben werden, da es sich um ein Projekt mit einem Volumen bis zu 370.000 Euro handelt, was noch im Juni erfolgen soll. Dennoch wird die Lieferzeit - geschätzt - eineinhalb Jahre betragen.
Und noch ein Feuerwehr-Fahrzeug bereitet Kummer. Weil ein Mannschafts-Transportwagen beim TÜV scheiterte, steht eine Neuanschaffung an. Feuerwehrreferent Dieter Gerstenkorn (CSU) fand: "6000 Euro in ein 20 Jahre altes Auto zu stecken, rentiert sich doch nicht mehr." Deswegen soll der für 2014 geplante Kauf vorgezogen werden, was sich bis Oktober hinziehen dürfte.
Keine neuen Gesichtspunkte Keine neuen Gesichtspunkte erkannte Bürgermeister Herrmann in dem Antrag der SPD-Fraktion, die Rosengasse bei der Parkregelung auszuklammern. "Wenn wir die Gesamtregelung nochmals durchkauen und einzelne Bereiche mit Sondervorschriften belegen, würde dies nur Unklarheiten schaffen."
Außerdem wunderte sich Herrmann darüber, dass "Anlieger jetzt kommen und erklären, dass sie nicht wussten, was auf sie zukommt", da doch viele Informationsveranstaltungen stattgefunden hatten. "Jeder kann doch weiter vor der eigenen Einfahrt oder Garage parken oder parken lassen, wenn es keinen anderen stört."
Die gemeinsam beschlossene Zonenregelung solle nun in Kraft gesetzt werden, um Erfahrungen zu sammeln. "Mit dieser Lösung gehen wir nun in die Praxis, aber nichts ist in Stein gemeißelt."
Weiter verwies Herrmann auf die geschaffenen Parkplätze in Innenstadtnähe. So solle auch der Stellplatz gegenüber der Aral-Tankstelle noch in diesem Jahr als Schotterlösung hergestellt werden. In Eigenregie erledigten die Fierster schon den Anbau einer Außentreppe, um künftig das Dachgeschoss zu nutzen