Ebelsbacher Baugebiet "Am Herrenwald" ist ein Filetstück für Häuslebauer

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Oberhalb der jetzigen Bebauung hat Ebelsbach die letzte Möglichkeit, ein Baugebiet auszuweisen. "Am Herrenwald" heißt der Bebauungsplan, der gerade entwickelt wird. Begrenzt werden die Planungen allerdings von der Stromtrasse, die hier im Bild hinten gut zu erkennen ist. Foto: Sabine Weinbeer
Oberhalb der jetzigen Bebauung hat Ebelsbach die letzte Möglichkeit, ein Baugebiet auszuweisen. "Am Herrenwald" heißt der Bebauungsplan, der gerade entwickelt wird. Begrenzt werden die Planungen allerdings von der Stromtrasse, die hier im Bild hinten gut zu erkennen ist. Foto: Sabine Weinbeer

Mit den ersten Planungsentwürfen für den Bebauungsplan "Am Herrenwald" befasste sich der Gemeinderat Ebelsbach in seiner Sitzung am Mittwoch.

Ingenieur Frank Schönfelder von der Planungsgruppe Strunz stellte die planerischen Varianten für den Bebauungsplan "Am Herrenwald" vor und nahm die Anregungen der Ebelsbacher Gemeinderatsmitglieder für die nächsten Planungsschritte mit.

"Am Herrenwald" ist für Ebelsbach die letzte Möglichkeit, die Wohnbebauung zu erweitern. Rein theoretisch wären hier etwa 100 Bauplätze möglich, doch die Stromtrasse und ein Landschaftsschutzgebiet begrenzen die Möglichkeiten. Die Stromtrasse könnte irgendwann entfallen oder in die Erde verlegt werden. Deshalb ist das gesamte Gelände als Bebauungsplan vorgesehen. Für die konkrete Planung und als einen ersten Erschließungsabschnitt empfahl der Planer allerdings etwa ein Drittel der Fläche im Süd-Osten, oberhalb von Gleisenau in Richtung Ebelsbach. Er zeigte mehrere Varianten auf, wie eine Straßenerschließung aussehen könnte, was ausgiebig diskutiert wurde.

Die Gemeinderatsmitglieder hatten dabei besonders im Auge, dass die vorhandenen Siedlungsstraßen nicht durch zu viel zusätzlichen Verkehr belastet werden. Einer Überlastung des Kanalsystems beugen die Planer vor, indem sie eine separate Ableitung des Oberflächenwassers und zusätzliche Rückhalteeinrichtungen vorsehen.

In der Diskussion wurde deutlich, dass zunächst möglichst viel Abstand von der Überlandleitung gehalten werden sollte. Die Planung soll aber durchaus so gestaltet werden, dass bei einer Veränderung der Leitung das Baugebiet erweitert und die vom Planer vorgesehene ringförmige Straßenerschließung verwirklicht werden kann.

Für kurze Fußwegeverbindungen

Auch einen Spielplatz hätten die Gemeinderatsmitglieder gerne vorgesehen. Außerdem soll auf kurze Fußwegeverbindungen geachtet werden - und eventuell soll auch eine Haltebucht für Verkaufsfahrzeuge für die Nahversorgung entstehen.

Intensiv befassten sich die Ratsmitglieder mit den möglichen Zufahrten. Drei davon hat der Planer vorgesehen, damit sich der Verkehr verteilt. Eine Straße in Richtung Zeil, wie einmal andiskutiert, sei nicht machbar, weil "die Eingriffe in die Natur nicht beherrschbar wären", sagte Schönfelder.

Mit dem Auftrag, eine Reihen-Erschließung in Ost-West-Richtung vorzusehen und die Anregungen einzuarbeiten, verabschiedeten Bürgermeister Walter Ziegler (BNL) und die Gemeinderatsmitglieder den Planer in die nächste Phase. Zuvor hatte Ziegler noch erklärt, dass es gesetzlich möglich sei, das Verfahren des Bebauungsplanes etwas abzukürzen. Mindestens fünf Jahre werde es dennoch dauern, bis dort die ersten Häuser entstehen könnten, erklärte der Bürgermeister auf die Frage, ob man das neue Baugebiet nicht schon jetzt in die Kindergartenbedarfsplanung einbeziehen müsse.