Die Metzger arbeiten stärker zusammen

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Alfred Kaiser aus Aidhausen (links) ist der Obermeister der neu gebildeten Metzgerinnung Main-Rhön. Zur Übernahme dieses Amtes gratulierte der Kreishandwerksmeister Hans-Georg Häfner. Sabine Weinbeer
Alfred Kaiser aus Aidhausen (links) ist der Obermeister der neu gebildeten Metzgerinnung Main-Rhön. Zur Übernahme dieses Amtes gratulierte der  Kreishandwerksmeister Hans-Georg Häfner. Sabine Weinbeer
Alfred Kaiser ist der Obermeister der neu gebildeten Metzger-Innung Main-Rhön. Unser Bild zeigt ihn bei der praktischen Arbeit bei der Ausbildungsbörse an der Berufsschule in Haßfurt.
Alfred Kaiser ist der Obermeister der neu gebildeten Metzger-Innung Main-Rhön. Unser Bild zeigt ihn bei der praktischen Arbeit bei der Ausbildungsbörse an der Berufsschule in Haßfurt.
 

Innungen schließen sich zur neuen Innung Main-Rhön zusammen. Der Obermeister kommt aus Aidhausen.

Um die Kräfte zu bündeln in Zeiten des Strukturwandels, hat sich dieser Tage die Metzgerinnung Main-Rhön gegründet. Zusammengeschlossen sind darin 77 Betriebe aus der Stadt Schweinfurt und den Landkreisen Schweinfurt, Haßberge, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Kitzingen. In der turnusmäßigen Sitzung der Kreishandwerkerschaft Haßberge in Zeil gab der Kreishandwerksmeister Hans-Georg Häfner (Eltmann) bekannt, dass der Obermeister dieser neuen Innung Alfred Kaiser aus Aidhausen ist, der bisherige Obermeister der Metzgerinnung Haßberge.

Die Kollegen aus den anderen Innungen gratulierten und freuten sich über diesen grenzüberschreitenden Zusammenschluss. Schließlich ist damit nicht zuletzt auch gewährleistet, dass die Metzger-Auszubildenden aus der Region (mit Ausnahme von Kitzingen) weiterhin an der Berufsschule Haßfurt unterrichtet werden.

Als wichtige Aufgabe sieht die neue Metzgerinnung die Nachwuchswerbung an. Gerade die Nahrungsmittelberufe haben Probleme, Auszubildende zu finden, was zu einem guten Teil auch am Image liegt. Andere Berufe zeigten, dass offensive Werbung durchaus Erfolg bringe, so Häfner. Gleichzeitig wünschte er sich von den Handwerksmeistern - gleich welcher Branche - mehr Engagement in den Innungen.

Im Landkreis Haßberge waren zuletzt elf Betriebe in der Innung. "Da macht es schon Sinn, sich größer aufzustellen", so der neue Obermeister Alfred Kaiser. Durch die Geschäftsstelle beim Fleischerring in Schweinfurt hätten Schweinfurt, Haßberge und Rhön-Grabfeld ohnehin schon viele Berührungspunkte gehabt, da habe der Zusammenschluss nahegelegen. Bad Kissingen und Kitzingen hätten sich dann angeschlossen.

Häfner berichtete bei der Sitzung davon, dass das Handwerk sowohl in Unterfranken als auch im Landkreis Haßberge in diesem Jahr wieder mehr Ausbildungsverträge abschließen konnte. Ein Plus von 13,5 Prozent sei derzeit zu verzeichnen und bis zum 1. September würden sicherlich über die bisher 580 hinaus noch einige Verträge geschlossen. Eine Lücke bleibe jedoch. Im Landkreis sind laut Häfner derzeit 490 offene Ausbildungsstellen gemeldet; dem stehen 152 sogenannte "unversorgte" Schulabgänger gegenüber.

Keinen Imagegewinn sieht Häfner in der Neuregelung, Handwerksmeister künftig als "Bachelor Professional" zu bezeichnen. Schon 2020 solle das greifen; die Handwerkskammer Unterfranken sei die letzte gewesen, die kürzlich darüber abgestimmt hat. "Bei einer Gegenstimme, die war von mir", erklärte der Kreishandwerksmeister. "Ich habe in 27 Ländern dieser Erde gearbeitet und ich bin noch keinem begegnet, mit dem die Ausbildung eines deutschen Handwerksmeisters vergleichbar wäre. Nichts gegen eine angemessene Einstufung, die auch international vergleichbar ist, aber diese Berufsbezeichnung ist für mich keine Aufwertung", erklärte Häfner.