Die Rummelsberger Diakonie in Ebern möchte mit der Aktion "Komm und spiel mit" behinderte und nichtbehinderte Menschen zusammenbringen.
"Komm und spiel mit" lautet ein neues Projekt der Rummelsberger Diakonie in Ebern. Damit möchte die Einrichtung in den nächsten Monaten und übers Jahr den Gedanken der Inklusion fördern und dabei Bürger aus Ebern und Umgebung mit Menschen mit Behinderung zusammenbringen.
Bei der Auftaktveranstaltung konnten die Teilnehmer miterleben, mit welcher Begeisterung die Personen aus der Wohngruppe beim Spielenachmittag mitwirkten. Sie suchten den Kontakt zu den Gästen und animierten zum Mitspielen.
In der Wohngruppe der Rummelsberger Diakonie in Ebern leben derzeit 20 Menschen mit Behinderung in der Altersspanne von 25 bis 89 Jahren. Sie sind in zwei Wohnbereichen in der Sutte und am Marktplatz untergebracht. Oberstes Ziel bei der Betreuung von Menschen mit Behinderung ist es, ihnen Teilhabe zu ermöglichen. 20 Mitarbeiter helfen ihnen bei alltäglichen Situationen und Handgriffen wie dem Waschen der eigenen Wäsche, beim Kochen und Putzen.
Wie Wohngruppenleiterin Anja Hegen mitteilt, gehen einige Bewohner in eine "Werkstatt für angepasste Arbeit" in Augsfeld und Seßlach. Diejenigen, die aber nicht in eine solche Einrichtung können, müssen in einer bestimmten Tagesstruktur beschäftigt werden. So hat die Einrichtung eine eigene Holzwerkstatt und bietet Bewegungstherapie an.
Ein wichtiger Punkt ist, die Inklusion voranzutreiben. "Da haben wir lange überlegt, was wir in Ebern auf die Beine stellen können, wie man eine Abwechslung in den Alltag solcher Menschen bringt und einen Treffpunkt für Menschen mit und ohne Behinderung schaffen kann", erläutert Anja Hegen. Dabei ist sie auf "Main Connect" gestoßen, das in Ebern bei Festen schon in Aktion war und Menschen befähigt, durch gemeinsame Erlebnisse spielerisch Grenzen zu überwinden und positive Erfahrungen zu machen. In einigen Projekt-Meetings sei man zu einem guten Ergebnis gekommen, sagt Hegen. "Als Ziel haben wir uns gesetzt, einmal im Monat zusammenzuspielen und einmal im Quartal einen öffentlichen Termin ,spiel mit' zu präsentieren, bei dem es auch eine Bewirtung geben soll." Damit sollen viele Menschen die Einrichtung wahrnehmen und erleben können, was hier geleistet wird.
Bernd Bullnheimer von "Main Connect" betont: "Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt." "Main Connect" setze drei Schwerpunkte, und zwar erstens in den Kindertagesstätten und Schulen, zweitens in Unternehmen zum Kennenlernen von Auszubildenden sowie in der Teamarbeit und dem Management. "Community" sei der dritte Bereich, der spielerisch Menschen verbinde. Mit dem Modul "Komm und spiel mit" lade man ein, miteinander zu spielen und nicht daneben zu stehen. Hier gehe es nicht um sture Regeln, sondern man könne quasi im Vorbeigehen in das Spiel einsteigen und, wenn man keine Lust mehr habe, wieder aussteigen.
Anja Hegen sieht darin den Vorteil: "Unsere Bewohner können dadurch ihr Selbstwertgefühl steigern und dabei anderen Menschen zeigen, zu welchen Qualitäten sie es in einem Spiel bringen, die sonst bei ihnen nicht so zum Tragen kommen."