Die Rebellen aus Reutersbrunn und Eichelberg haben die Herzen der Besucher in Ebern mit dem Windradprotest im Sturm eingenommen
Die Stadt hat einen neuen Stadtteil und eine neue Vorstadt. In beiden residieren wilde und renitente Völker. Einmal die Rentweinsdorfer, da die Delegation aus der Marktgemeinde beim Faschingszug als Vorstädter begrüsst wurde, und dann noch diese aufsässigen
Eichelbrunner aus dem gallischen Dorf, die sich einfach dem Willen des Stadtrates widersetzten und so viel Wirbel machten, dass die geplanten Windräder einknickten, noch ehe sie aufgerichtet waren. Einer der Glanzpunkte beim Gaudiwurm des Kulturringes.
Nachwehen aus dem Vorjahr waren auch noch spürbar, da die Fleisch- und Wurstfreunde wegen ihre Bremsen am Gespann die die Kelle der Polizei gezeigt bekamen. Sie schlüpften ins Büßergewand in Form von Gefängniskleidung.
Als Knastorologen passten sie gut zum DJ auf dem Marktplatz, der ob seiner Musikauswahl aber nicht eingekerkert wurde, sondern für gute Laune auf dem Marktplatz sorgte, was bei diesem Wetter und den entsprechenden Stimmungsmachern kein Problem war. Zumal etliche der Gruppen zu Fuß und auf den Wägen ihre Trinkkultur tüchtig zelebrierten und auslebten.
Nicht blau, aber als Farbklecks fielen die quietsch-gelben Minions aus dem städtischen Kindergarten auf und die Concor Divas aus Maroldsweisach, die auch bei Tageslicht Aufsehen erregten. Drei Musikkapellen kämpften gegen phonstarke Wägen samt Stromaggregat an, wobei die Neubrünner eine Stellenausschreibung vorneweg trugen: Pfarrer für die Heiligen Länder gesucht.
Seitens der Polizei gab es bei zehn Wagen und umfassenden Informationen im Vorfeld diesmal keine Beanstandungen. Zumindest wurde kein Traktor aus dem Verkehr gezogen.
Stark vertreten waren Gruppen aus dem Umland. So aus Junkersdorf, Dürrenried, Maroldsweisach, Rentweinsdorf, Pfaffendorf, Seßlach, Schottenstein und Pfarrweisach.