Angeregte Diskussionen gab es bei einer Bürgerversammlung in Ebern zu Möglichkeiten der Photovoltaik. Vor allem die Frage nach Speichermöglichkeiten interessierte die Bürger.
Erich Wolfert (67) ist pensionierter Finanzbeamter und lebt im Eberner Ortsteil Heubach. Der Eigentümer einer kleinen Photovoltaik-Anlage diskutierte bei der Bürgerversammlung der Gesellschaft für erneuerbare Technologieprojekte (GUT) fleißig mit. Um die Energiewende voranzubringen, wünscht sich der Rentner mehr Solarzellen auf öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Kindergärten sowie bei neugebauten Eigenheimen. Genau dieses Ziel verfolgt auch GUT-Ingenieur Gunter Häckner mit dem Bürgerprojekt "Photovoltaik-Anlage leicht gemacht", das er in der Veranstaltung vorstellte.
Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) nannte die griffige Formel der "drei Es" zur Energiewende: Energieeinsparung, Energieeffizienz und erneuerbare Energie.. Erstens gehe es darum, soviel Energie wie möglich einzusparen.
Zweitens müsste durch energetische Gebäudesanierungen und energieeffizientere Geräte und Anlagen auch in Privathaushalten die Energieverschwendung gestoppt werden. Und drittens bleibe die Aufgabe, durch den Ausbau der erneuerbaren Energien die atom- und kohlebetriebenen Kraftwerke abzulösen.
Auf die Gemeinde zugeschnitten Aufmerksam lauschten die Besucher den Ausführungen von Simon Achhammer von der Hochschule Amberg-Weiden, der das Konzept der Energienutzungspläne für jede einzelne Gemeinde im Haßbergkreis vorstellte. Ergebnis dieses Planes werde ein "Gemeindesteckbrief" sein, der aufzeige, wo man stehe und welche Projekte und Maßnahmen in welcher Zeit angepackt werden sollen.
Dabei, so betonte er, sei die Mitwirkung und Beteiligung der Bürger nicht nur möglich, sondern ausdrücklich erwünscht.
Der seit kurzem für die GUT tätige langjährige Landrat Rudolf Handwerker brach erneut eine Lanze für den Ausbau der "Erneuerbaren". "Windräder und Biogasanlagen könne man nicht in den großen Städten bauen, der Schwenk hin zur Energiewende in Bürgerhand ist eine einmalige Chance für den ländlichen Raum" unterstrich er. Daran, dass die Bevölkerung alleine in den Haßbergen jährlich etwa 90 Millionen Euro nur für den Strom bezahle, erkenne man das riesige Potenzial. Ein möglichst großer Teil dieser Wertschöpfung solle künftig im Kreis verbleiben, lautete das Credo des erfahrenen Kommunalpolitikers.
In einer regen Diskussion war vor allem Projektleiter Häckner ein gefragter Ansprechpartner.
Nach der drastischen Absenkung der Einspeisevergütungen ist nach seinen Worten eine PV-Anlage heute vor allem für den Eigenverbrauch interessant. Wie berichtet, entwickelt die GUT derzeit ein internetbasiertes Planungsinstrument. Damit kann sich jeder Dachbesitzer mit wenigen Mausklicks eine PV-Anlage aufs eigene Dach setzen. Er sieht dann sofort die Eckdaten für Aufwand und Einsparung. Wer nicht selber investieren will, kann die Anlage auch pachten. Das Simulationsprogramm wird voraussichtlich zu Beginn des nächsten Jahres allen interessierten Bürgern zur Verfügung stehen, ergänzte der GUT-Geschäftsführer.
Problem der Speicherung Von einigen Seiten wurde nachgefragt, ob es möglich sei, den selbst erzeugten Solarstrom zu speichern.
Zurzeit, lautete die Antwort Häckners, sei die Speicherung noch relativ teuer, aber es gebe eine "Riesendynamik am Markt." Wenn die Speicheranlagen erst mal reif seien für die massenhafte Serienfertigung - Häckner geht von zwei bis drei Jahren aus - würden sich auch die Preise drastisch reduzieren, prophezeite er.
Die großen Stromkonzerne seien von dieser Perspektive alles andere als begeistert, da sie weiterhin möglichst viel Strom verkaufen wollten. Leute wie Wolfert dagegen sitzen schon in den Startlöchern. Im Laufe der nächsten Jahre, sagt der Rentner, will er sich auf jeden Fall einen Stromspeicher anschaffen und den großen Konzernen ein Schnippchen schlagen.
Was Sie als offensichtlicher Techniklaie als tolles EE-Beispiel bejubeln, ist nichts anderes als ein isolierter Baustein in einem Haus, das erst noch als Energiearchitektur gegen die Gesetze der Energie-Statik gebaut werden muss. Ich bin mir sicher, dass einige der Kontra-Kommentatoren hier (dazu zähle ich auch mich) mehr aktuelle EE- Beispiele in der Praxis gesehen und evaluiert haben als Sie mit ihrem offensichtlich technisch laienhaften Kinderglauben. Aber egal, für Fachleute haben Sie jedenfalls einen großen Heiterkeitserfog erzielt. Bravo.
Da könnte sich Erzbischof Schick freuen, wenn er solch treue Schäflein hätte. Ich meine das jetzt garnicht zynisch, denn solch feste Prinzipientreue, auch gegen naturwissenschaftliche Logik, wünscht man sich auch in anderen Lebensbereichen. Ein Sprichwort sagt: "Der Frosch sieht die Welt durch den Rand des Brunnens". Wäre es vielleicht doch nicht schlecht, wenn Sie sich etwas mit den Grundlagen der Energietechnik und gebietsübergreifenden Stromnetzen befassen würden?
... habe ich den Brunnen Franken und den Teich Bayern schon verlassen und habe mich in ganz Deutschland und Westeuropa umgesehen, während Sie noch immer auf die Unmöglichkeit von EE-Einrichtungen beharren, die es aber schon längst gibt.
Was den Vergleich mit Herrn Schicks Schäflein betrifft, nun, nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich.
Bei Herrn Schick soll man an etwas glauben, das man nicht sehen/beweisen kann.
An EE glaube ich, weil ich sehen kann, daß es existiert und wie es funktioniert.
Sie hingegen glauben nicht daran, weil Sie es nicht sehen möchten. Sie schauen aktiv weg, erwägen nicht einmal, sich über die Anlagen zu informieren und diesen selbst und persönlich einen Besuch abzustatten. Ich kann Ihnen soviel verraten, daß man dazu Bayern nicht und Franken ebenfalls nicht verlassen muß, falls Sie Probleme mit Ausländern haben.
Sie sollten Ihr Gurkenglas verlassen, wieder mal an die frische Luft gehen und nicht alles vom Computer aus erledigen. Bewegung und frische Luft erhöht und fördert die sauerstoffreichere Durchblutung des Denkorgans.
Solange Sie funktionierende und existierende EE-Anlagen nicht selbst besucht und sich ein Bild davon gemacht haben, können Sie viel schreiben. Im Gegensatz zu Ihren Internetrecherchen habe ich reale Besuche vor Ort gemacht. Mit anderen Worten: Sie beziehen Ihr Wissen aus der Theorie, ich aus der Praxis.
Theoretisch dürfte eine Hummel wegen ihres Gewichtes, der Körperform und der Flügelfläche gar nicht fliegen können. Sie tut's aber trotzdem ...
Denn Energietechnik ist mein Beruf, ausgebildet auf einer deutschen Technischen UNI und in den USA. Ich arbeite als Berater in der Industrie und mit verschiedenen Fraunhofer-Instituten in technischen Projekten zusammen - aber nicht in Diensten einer EEG- Firma oder Lobby. Das Begutachten von lokalen EEG-Lösungen ist quasi mein tägliches Brot. Sie werden deshalb nachvollziehen können, dass ich mit Ihren sturen und unbelehrbaren (Sie haben wohl nicht einmal einen Batchelor in Engineering) Glaubens-Diskussionen meine Zeit nichtmehr verschwenden will.
Nein, einen "Batchelor" habe ich nicht, einen Bachelor auch nicht, dieses "Dipl. light" gab es damals noch nicht.
;-)
Schwer zu glauben, daß Sie als Gutachter unvoreingenommen an die Sache herangehen. Wie wird dann wohl so eine Begutachtung ausfallen?
Es sollte wohl auch EE heißen und nicht EEG, oder sind Sie etwa gutachterlich in der Gesetzgebung tätig?
Ansonsten muß ich nichts glauben, ich gehe einfach mit offenen Augen durch die Welt und sehe mir die Realität an.
Ihnen empfehle ich, die Scheuklappen abzunehmen und auch mal über Ihren Ereignishorizont hinauszusehen. Es mag Ihnen schwer fallen, aber es hilft Ihnen dabei, zu erkennen, was heute schon in Sachen EE gemacht wird und möglich ist.