Beim Weiberfasching in Eltmann vollzog sich heuer der Generationswechsel bei den Faschingsweibern: Die jungen Dschungselköniginnen treten an.
"Die alten Weiber von Eltmann" nahmen ihren Abschied, tanzten einen letzten Rollator-Rock'n‘Roll und übergaben dann - teils widerstrebend - die Insignien des Faschings an die jungen Dschungelköniginnen (Sophie Herpich, Julia Reitz, Corinna Karl, Anna Rehm, Nicole Rippstein und Regina Huber).
A bissla Dreck zamgekehrt
Als gescheitert bekannten sich die "Powerfrauen aus der Kleinstadt Eltmann", als sie vor ihrem endgültigen Abgang "erst nuch a bissla Dreck zamm kehrn" wollten. Ohne die Faschingsweiber sei der Stadtrat im halbleeren Bus nach Frankreich gefahren. Auch die Stadtentwicklung lasse zu wünschen übrig trotz der vielen Ratschläge der Faschingsweiber.
Und der Bürgermeister sei auch immer noch nicht unter der Haube "An uns liegt's nicht, wir haben gedichtet, wir haben gesungen, aber keine ist auf ihn gesprungen". "Diesen Männern haben wir nichts mehr zu sagen, solln sich doch die Junga mit denna plagen."
Feierlich wurden dann die Faschings-Insignien überreicht: die Schere, Sekt und Aspirin und schließlich die Standarte mit den vielen abgeschnittenen Krawatten.
Auf zur Dschungelprüfung
Die Jungen ließen sich nicht zweimal bitten und forderten die Stadträte zur Dschungelprüfung, denn die Verfehlungen des Stadtrats blieben auch den Jungen nicht verborgen. Angeblich zu niedrig angebrachte Pissoirs im Sportheim, die Unfälle im Vorfeld des Mainathlon, vieles wurde zur Sprache gebracht. Der eine Stadtrat hat offenbar Midlife-Crisis, der andere wird im Ruhestand zum Restauranttester und der dritte macht Diät.
Einer bereitet sich wohl auf den Ruhestand vor, wurde aber nachdrücklich eingeladen, doch wieder Büttenreden zu halten.
Kaum das Christkind erkannt
Kräftig ins Gebet genommen wurde Bürgermeister Michael Ziegler, denn "in der Weihnachtszeit ist der Michel breit". Bei der Wallburg-Weihnacht habe er erst hilfsbereit den Räucherofen mit repariert, dann ein paar gehoben und schließlich kaum mehr das Christkind erkannt. Er gestand alles ein, tat Abbitte und nutzte die Gelegenheit, sich "bei den alten, liedschäftigen Weibern" herzlich zu bedanken, denn sie hätten über viele Jahre den Eltmanner Fasching geprägt.
Aus der kleinen Gaudi auf dem Marktplatz sei eine große Show geworden, die viele Zuschauer anlockte: "Im Fernehen läuft oft so ein Käs, in Eltmann seherten die Leut' was gscheits", lobte er die Frauen.