Gemeinderat Tobias Ziegler (BNL) sprach ebenfalls von einem Präzedenzfall. "Ich habe das Gefühl, dass das Landratsamt die Entscheidung des Gemeinderates bewusst revidieren will. Das Landratsamt will hier eine Kann-Entscheidung durchdrücken, und dies ist nicht verständlich."
Gemeinderat Helmut Schöpplein gab zu bedenken, dass die Landwirte immer weniger würden. Dann sollte man solche Hallen auch einer Umnutzung zuführen. Ob Wohnwagen drinnen stehen oder etwas anderes, sei ihm dann eigentlich egal.
Debatte auch um die "Winterleite"
Bürgermeister Ziegler wehrte sich gegen eine solche Auffassung. Das sei nicht Sache der Gemeinde, sondern dann wäre der Gesetzgeber gefordert, hier eine Änderung herbeizuführen.
Bei drei Gegenstimmen hielt der Gemeinderat dann am bisherigen Beschluss fest und erteilte dem Bauantrag auf Nutzungsänderung auch diesmal nicht sein Einvernehmen.
Auch hinsichtlich der zweiten Änderung des Bebauungsplanes "Winterleite" in Schönbach gab es unterschiedliche Meinungen über die weitere Vorgehensweise. Hier hatte der Gemeinderat im November einstimmig einen Aufstellungsbeschluss gefasst, nach dem auch der bisherige Sportplatz in das Baugelände miteinbezogen werden sollte. In der Folge hatte sich in Schönbach erheblicher Widerstand in der Weise geregt, dass der alte Sportplatz auf jeden Fall erhalten bleiben sollte. Dies spürte man auch bei der Gemeinderatssitzung, denn rund 15 Bürger aus Schönbach wohnten dieser bei.
Bürgermeister Walter Ziegler meinte: "Man sieht, dass das Interesse der Bürger groß und die Auffassung nicht so ist, wie es sich der Gemeinderat vorgestellt hat." Die Aufregung nach der Sitzung sei groß gewesen, und deshalb habe es auch ein Treffen mit Bürgern in Schönbach gegeben. Diese hätten dabei unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass eine Bebauung des alten Sportplatzes für sie nicht infrage komme.
Für ihn mache es fast keinen Sinn, nur unten zu bebauen, zumal diese Bauplätze auch nicht so leicht erschließbar seien. Seine Meinung wäre, die Planung aufrechtzuerhalten und Baurecht zu schaffen. Der Ausbau sei dann das andere, das man ja unterschiedlich umsetzen könne. Dazu sollte man eine Streuobstwiese nehmen, die von einem Bürger noch angeboten wurde.
Gemeinderätin Hedi Kraft (CSU) meinte, dass man nun einen Auftrag der Schönbacher habe und sie das Anliegen verstehe, den alten Bolzplatz zu erhalten. Eigentlich hätte man darüber vorher mit den Bürgern reden sollen. Es tue ihr jetzt leid, dass der Aufschrei so groß ist.
Bürgermeister Walter Ziegler vertrat dagegen die Auffassung, dass man alle brachliegenden Flächen beplanen sollte, wenn man für die Entwicklung eines Ortes etwas tun will. Aufgabe der Gemeinde sei es nämlich, auch die Ortsteile zu entwickeln. Außerdem wäre es jetzt leichter möglich, Baurecht zu schaffen, was vielleicht in fünf bis 15 Jahren so nicht mehr möglich sei.
"Verärgerung war vermeidbar"
Gemeinderat Christian Zehendner (CSU) vermisste ein vorheriges Gespräch mit den Bürgern, dann hätte man sich diese Verärgerung ersparen können. Damals habe es keine kritischen Stimmen gegeben, auch nicht von der Ortssprecherin.
Dem widersprach aber die Schönbacher Ortssprecherin Annette Kutzner: Sie habe damals schon das vorgesehene Baugebiet als sehr groß angesprochen.
Gemeinderat Andreas Hoch (BNL) gab auch zu bedenken, dass ihm nicht bekannt gewesen sei, dass sich in Schönbach so ein Widerstand regt. Auf der anderen Seite habe man sich ja noch nichts verbaut. So könne man den Willen der Bürger noch berücksichtigen, auch wenn der untere Teil des vorgesehenen Baugeländes nicht so attraktiv sei.
Der Vorschlag von Gemeinderat Reinhold Strätz, das ganze Gebiet, einschließlich des Sportplatzes, erst einmal zu überplanen, erhielt nur eine Stimme, während sich dann die überwiegende Mehrheit für die neue Überplanung des Bereiches 2 (unterer Teil und Grünfläche/Wiese) sowie den Bereich 3 (Streuobstwiese) ohne Einbeziehung des Sportplatzes aussprach.