Im Landkreis Haßberge gab es wegen des Wintereinbruchs keine nennenswerten Unfälle. Die Polizei in Haßfurt meldete nur sieben kleinere Vorfälle. Die Autofahrer reagierten besonnen. Der Winterdienst funktionierte wie ein Uhrwerk.
Solche Burschen wie Walter Stappenbacher, "Deutsche Eiche", strahlen bei diesem Wetter. Denn dann packen sie den selbstgebauten Spezialschieber aus der Garage und legen los. Der 67-Jährige springt jeden Morgen um 4.30 Uhr aus den Federn und beginnt sein Tagewerk, das freilich nicht nur aus Schneeschippen besteht.
Um 5 Uhr kommt pünktlich der FT ins Haus (seit 1965!), doch dafür hat Stappenbacher erst einmal keine Zeit. Wenn es schneit - wie jetzt am Samstagnachmittag - räumt er den Gehweg an seinem Haus in Unterschleichach, und weil's die Nachbarin nebenan nicht mehr so kann, auch gleich den Gehweg am Steinhäusla vorbei. Und, weil er so dabei ist, noch runter bis fast zur Kreuzung - "dann können die alten Leutla" da besser laufen".
Keine Zeit... Durch Oberschleichach braust der Winterdienst mit breitem Schieber, der Fahrer grüßt aus dem offenen Fenster.
"Komm' ich jetzt nei die Zeitung", fragt er, weil er die Kamera erspäht hat? "Klar!" Er grinst ein bisschen müde und winkt - es gibt noch ein paar Straßen, die er räumen muss, weg ist er.
Am Berg nach Unterschleichach Richtung Eltmann das Kontrastprogramm: Norbert Popp sitzt im Führerhaus seines Räumfahrzeugs, das er in der Einmündung eines Feldwegs an der Straße abstellen musste: Das Ding verliert Wasser, ein Mechaniker ist zwar im Anmarsch, doch fällt der Trossenfurter auf seiner Route erst einmal aus.
Und das bedeutet für den Kollegen in der Straßenmeisterei des Staatlichen Bauamts Schweinfurt in Zeil: Umplanen und die Kollegen verständigen. Denn die müssen jeder ein paar Straßen mehr abfahren...
Auch hier in der Straßenmeisterei schauen die Männer nicht mehr ganz so taufrisch aus am späten Samstagnachmittag.
Seit 1 Uhr in der Frühe sind die meisten unterwegs. Eines aber spürt man trotzdem ganz deutlich: Sie machen ihren Job gerne.
Sieben Unfälle Die Polizeiinspektion in Haßfurt meldete am Sonntag eine witterungsbedingte Häufung von Verkehrsunfällen im Landkreis Haßberge. Zu immerhin sieben Unfällen mussten die Streifenbesatzungen fahren.
In drei Fällen (Eltmann, Knetzgau, Haßfurt) kamen die Fahrzeugführer aufgrund Schneeglätte von der Fahrbahn ab, es entstand ein Gesamtsachschaden von 9000 Euro, heißt es im Pressebericht der Polizei, zudem erlitt eine Pkw-Fahrerin einen Schock.
Bei Fällen in Zeil und Obertheres überschätzten die Fahrer die Griffigkeit ihrer Reifen beim Abbiegen und touchierten am Fahrbahnrand geparkte Autos.
Hier kam es zu einem Gesamtschaden von 2600 Euro, wobei einer der Unfallverursacher sogar flüchtete. Ein Zeuge sowie die Spuren im Schnee gaben aber doch Hinweise, sodass der Geschädigte nicht auf dem Schaden sitzen bleiben muss.
Zack, Spiegel weg Bei den letzten beiden Unfällen spielte laut Polizei die Witterung wohl nur eine untergeordnete Rolle. In Kirchaich touchierten sich zwei Fahrzeuge im Gegenverkehr und beschädigten sich hierbei die Außenspiegel. Der Schaden beläuft sich auf 600 Euro. An der Ampel Godelstadt /B26 in Haßfurt fuhr ein Autofahrer zunächst los, hielt dann trotz Grünlicht an, setzte zurück und fuhr auf den Pkw dahinter auf. Der Hintermann konnte zum Glück geistesgegenwärtig das Kennzeichen ablesen, denn der Unfallverursacher flüchtete in Richtung Haßfurt. Bei diesem Unfall entstand ein Schaden von 1000 Euro.
Und auch die Polizeiinspektion in Ebern verzeichnete Unfälle, etwa den bei Dörflis: Auf der Kreisstraße von Dörflis kommend in Richtung Neubrunn kam ein Rot-Kreuz-Fahrer mit seinem Wagen nach einer Linkskurve von der schneebedeckten Fahrbahn ab und landete im Straßengraben. Schaden entstand in Höhe von 5000 Euro. Das Fahrzeug musste abgeschleppt werden.
Ab in den Straßengraben Bei Pfarrweisach auf der B 279 wiederum rutschte am Samstag gegen Mitternacht ein 19-jähriger Mann aus Junkersdorf mit seinem Peugeot 206 bei schnee- und eisglatter Fahrbahn in den Straßengraben. An dem Fahrzeug wurde eine Radaufhängung verbogen, Fremdschaden entstand nicht.
Und ein Blick in Richtung des Landkreises Schweinfurt: Hier geriet wegen Straßenglätte am Samstag gegen 16.30 Uhr der 75-jährige Fahrer eines Mitsubishi zwischen Steinsfeld und Donnersdorf auf schneeglatter Fahrbahn ins Schleudern. Quer stehend landete er auf der Gegenfahrbahn, wo ihm ein entgegenkommender BMW in die rechte Seite fuhr.
An beiden Autos entstand Totalschaden (10 000 Euro). Die drei Insassen in den Autos mussten leicht verletzt in Krankenhäuser.