Zum Jubiläum und den unterschiedlichen Auswirkungen, ein Facebook-Problem: Was passiert, wenn Bürgermeister-Kandidaten, die krank geschrieben sind, bei Parteiversammlungen auftreten? Ein aktueller Fall aus Pfarrweisach.
Wer so viele Freunde hat, wie sie auf Facebook vorgeben zu sein, braucht keine Feinde mehr: Ein am Samstag im "sozialen" Netzwerk, das heute vor zehn Jahren gegründet wurde, veröffentlichtes Foto sorgt für Ungemach beim CSU-Bürgermeisterkandidaten Markus Oppelt. Ausgerechnet Parteifreunde bereiten ihm jetzt Kummer.
Oppelt hatte sich bei der Aufnahme mit den CSU-Kreistagskandidaten zwar dezent im Hintergrund gehalten, fiel aber doch auf - zumindest seinem Chef. Denn der Autolackierer in führender Position ist seit 14 Tagen krankgeschrieben und hatte eben die Krankmeldung für 14 weitere Tage abgegeben.
"Zum Wahlkampf reicht's, aber geht's denn noch?", schimpfte daraufhin der Arbeitgeber und prangerte den Verstoß per Facebook an. Mittlerweile hatte das Bild schon die Runde gemacht, da es die meisten der Abgelichteten eifrig in die "Welt hinausgeschickt " hatten.
"Eine super Stimmung herrschte heute beim CSU-Kreistagskandidatentreffen mit unserem Landratskandidaten Willi Schneider in Königsberg!! Letzte Planungen wurden abgeschlossen! Die heiße Phase kann beginnen", schrieb beispielsweise der CSU-Kreisvorsitzende, MdL Steffen Vogel, dessen Bild MdB Dorothee Bär ebenso geteilt hatte, wie Eberns Bürgermeister-Kandidatin Barbara Baumbach, die über eine große Informantenschar verfügen. Die Lawine kam somit schnell ins Rollen.
So hatte sich Markus Oppelt die "heiße Phase" aber nicht vorgestellt. Sein Arbeitgeber zürnte gewaltig, fragte bei anderen Versammlungsteilnehmern nach und erwägt nun eine Aufhebung des Beschäftigungsverhältnisses, zumal "das nicht der erste Fall ist".
Markus Oppelt war zunächst zu einer Stellungnahme nicht bereit, da "ich das erst einmal mit meinem Chef im persönlichen Gespräch abklären will". Er verwies aber
darauf, dass es sich bei dem CSU-Treffen in Königsberg lediglich um ein Weißwurstessen handelte, bei dem "die Plakate unseres Landratskandidaten Wilhelm Schneider verteilt wurden". Laut seinem Arzt könne er aufgrund einer Lungenerkrankung, die am Abklingen sei, zwar am öffentlichen Leben teilnehmen, wegen der Dämpfe aber nicht in einer Autolackiererei arbeiten.
....in der heutigen Zeit wird dann sofort versucht ein evtl. unliebsamen und etwas älteren Mitarbeiter los zu werden.
Von den viell. jahrzehntelangen guten Arbeitsleistung weiß man dann nichts mehr....die Moral von der Geschicht...der kleine Arbeitgeber zählt dann nichts.
Überall erlebe ich nur noch Druck und Gas auf den kleinen Angestellten (komme sehr viel in versch. Branchen und Betrieben rum) und wenn er nicht spurt dann ab mit ihm, der Staat kann ja aufkommen.
Prinzpell hat in diesem Fall der Arbeitgeber keinerlei rechtl. Chancen hier eine Kündigung auszusprechen!!!
wenn man krankgeschrieben ist, darf man noch ein Leben haben. Und man darf tun, was die Genesung nicht behindert.
Wie ein Weißwurschtessen und Fotoshooting der Genesung von einer Lungenerkrankung abträglich sein sollte, ist nicht ersichtlich.
Also soll sich der Chef nicht so aufregen. Vielleicht steckt da eine andere politische Gesinnung dahinter. Ich bin auch kein Freund der CSU, aber hier sehe ich kein Unrecht.
Und die Moral bleibt auf der Strecke... Was etwa darf man von einem politischen Mandatsträger erwarten, eine gesellschaftliche Vorbildfunktion ?