Nach einem inFranken.de-Bericht über bedrohliche Anrufe an das Tierheim Forchheim meldete sich nun auch das Tierheim Haßberge mit ähnlichen Erfahrungen. Ein Mann terrorisiert das Team fast täglich.
Ein anonymer Anrufer bedrohte in den vergangenen Tagen zwei Mitarbeiterinnen des Tierheims Forchheim, wie inFranken.de berichtete. Er kündigte unter anderem an, vor Ort zu erscheinen und eine Tierschützerin an die Wand zu drücken. Als Folge hat sich das Team aus Sicherheitsgründen entschieden, das Eingangstor abzusperren.
Nach der Berichterstattung wandte sich die zweite Vorsitzende Yvonne Jung mit einer Nachricht an inFranken.de. "Das stimmt ziemlich überein mit den Erfahrungen, die wir gemacht haben. Der anonyme Anrufer hat fast täglich bei uns angerufen." Im Gespräch wird dann das widerliche Ausmaß deutlich.
"Er knallt uns ins Eck": Tierheim Haßberge wird Zielscheibe scheußlicher Anrufe
Geschätzt Anfang September 2023 habe der Mann das Tierheim Haßberge zum ersten Mal angerufen. Zunächst alle zwei bis drei Tage, dann auch an den Wochenenden. "Er hieß immer anders, er war sehr kreativ", so Jung. Er habe stets die gleiche Vorgehensweise angewandt. "Mit mir wollte er immer über Katzen sprechen, mit der Chefin über Hunde." Jedes Mal habe er angegeben, er befinde sich in der Nähe und könne gleich da sein. "Bei uns ging es immer um Sex und Vergewaltigung", sagt Jung und erklärt dann, inwiefern.
Zunächst habe er angegeben, sich Tiere anschauen zu wollen. Seine Gesprächspartnerinnen hätten ihm dann vorgeschlagen, einen Termin auszumachen. "Dann stellte sich raus, dass er wohl nicht in der Nähe ist. Ich hatte auch das Gefühl, dass er vielleicht gar nicht weiß, wo wir sind", sagt Jung. Schnell habe er das Gespräch dann darauf geführt, "dass er mit mir etwas direkt besprechen will". Ob das Tierheim ein Nebenzimmer habe, habe eine Frage gelautet. Bei den ersten Telefonaten habe das Tierheim noch nachgefragt, was er dort genau möchte. Seine Antwort: "Er knallt uns ins Eck, um uns zu ***, bis wir schreien."
Seine Stimme habe sich bei den Telefonaten von kühl bis zu "sehr ausfallend und fast schon jähzornig" gewandelt. Erscheint jetzt eine anonyme Nummer auf dem Display, "zuckt man schon zusammen", gesteht die zweite Vereinsvorsitzende. Der Großteil des Teams habe inzwischen die Anweisung bekommen, keine anonymen Anrufe mehr entgegenzunehmen. Mit der Bitte um eine Fangschaltung zur Rückverfolgung des Anrufes habe sich das Tierheim bereits an die Polizei gewandt. Solange nicht Leib und Leben gefährdet seien, komme diese Technik jedoch nicht infrage, sei die Antwort gewesen.
Tierheim erstattet keine Anzeige - Polizei gibt Verhaltensanweisungen
Eine Anzeige gegen Unbekannt habe das Team bisher nicht gestellt, zu gering seien die Erfolgschancen und zu hoch das Arbeitspensum im Tierheim. Es wolle weiter die Anweisung der Polizei befolgen, "sofort aufzulegen, wenn er wieder anruft". Falls er vor der Tür stehe, solle das Team die vorgewarnte Polizei informieren, die dann sofort anrücken werde, habe sie versichert. Wie auch in Forchheim wolle man sich in Knetzgau nicht einschüchtern lassen und hofft weiter, dass der Mann irgendwann das Interesse verlieren wird.
Ende November hatte das Tierheim Haßberge wegen eines weiteren Vorfalls Ärger: Ein Unbekannter klaute den frisch reparierten Tierheim-Bus - und baute mehrere Unfälle.
So Lange wie "Leib und Leben gefährdet [nicht] seien"? Aha, so ernsthaft wird der Sache also nachgegangen?! Man stelle sich mal vor ein Politiker würde solche Anrufe erhalten, würde dann auch so mit dem Fall umgegangen werden?
Hab ich keinerlei Verständnis dafür, wie hier weggeschaut wird in einer Zeit, in der es Ermittlungsbehörden ohne weiteres möglich wäre bei einer unterdrückten Nummer Empfänger inkl. Adresse herauszufinden, aber wenn er vor dem Tor steht, können sie ja anrufen. Dann ist ja alles gut und wie soll man jetzt optisch einen solchen Täter von einem "normalen" Besucher des Tierheims unterscheiden?
Laute Trillerpfeife nehmen und fest reinblasen
und selber eine Anzeige wegen Körperverletzung riskieren ?
Wärend der Anrufer sich nur einen Scherz erlauben wollte .