"Entschieden, das Eingangstor abzusperren": Fränkisches Tierheim reagiert auf heftige Drohungen

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Tierheim Forchheim reagiert auf heftige Drohungen - "entschieden, das Eingangstor abzusperren"
Nachdem ein Unbekannter binnen weniger Tage gleich zwei Mitarbeiterinnen gedroht hat, bleibt das Eingangstor des Tierheims Forchheim bis auf Weiteres abgeschlossen ...
Tierheim Forchheim reagiert auf heftige Drohungen - "entschieden, das Eingangstor abzusperren"
Tierheim Forchheim

Gleich zweimal binnen weniger Tage wurden Mitarbeiterinnen des Tierheims Forchheim bedroht. Jetzt reagierten die Tierschützer und wollen das Eingangstor des Tierheims vorerst aus Sicherheitsgründen geschlossen halten.

Das Tierheim Forchheim kündigte am Mittwoch (10. Januar 2024) an, sein Eingangstor vorübergehend abgeschlossen halten zu müssen. Grund dafür seien demnach "aktuelle Ereignisse im Bezug auf die Sicherheit der Mitarbeiter".

Wie Andreas Hellmann, 2. Vorstand des Tierschutzvereins Forchheims, am Donnerstag (11. Januar 2024) auf Nachfrage von inFranken.de berichtet, seien in den vergangenen Tagen nämlich gleich zwei Mitarbeiterinnen von einem bislang unbekannten Anrufer bedroht worden. 

Tierheim-Mitarbeiterinnen von Unbekanntem bedroht - "drohte, sie an die Wand zu drücken"

"Die Situation war so, dass am Montagmorgen eine Kollegin von einem Mann mit unterdrückter Nummer angerufen wurde, der eine Hundeberatung wollte", erklärt Hellmann im Gespräch mit inFranken.de. Sie habe den Anrufer dann darauf hingewiesen, dass Beratungstermine zurzeit aus Kapazitätsgründen frühs nicht machbar seien und dass er sich ab 14 Uhr wieder melden solle. Der Mann habe dafür jedoch kein Verständnis gezeigt und sei "sofort aggressiv" geworden und habe "angefangen die Kollegin zu bedrohen". 

Wie Hellmann berichtet, habe der Anrufer seiner Kollegin sogar explizit körperliche Gewalt angedroht. "Er meinte, dass er sowieso ganz in der Nähe ist und auch einfach schnell vorbeikommen kann, wenn er so am Telefon keine Auskunft bekomme", so der Tierschützer. "Er drohte damit, sie dann einfach an die Wand zu drücken, bis sie ihm eine Auskunft gibt." In der Folge habe er sich dann aber nicht mehr gemeldet. "Wir haben eigentlich damit gerechnet, dass sich die Sache damit erledigt hat", so Hellmann. Doch weit gefehlt.

Am Mittwochvormittag (10. Januar 2024) habe der Mann dann nämlich erneut angerufen und um eine Hundeberatung gebeten. "Dieses Mal ist eine andere Kollegin ran gegangen und auch die hat ihm gesagt, dass das aus Kapazitätsgründen erst ab 14 Uhr möglich ist", berichtet Hellmann. "Da wurde er sofort wieder pampig und aggressiv und hat erneut gedroht, dass er vorbeikommt", so Hellmann. "Wir haben dann kurzerhand entschieden, das Eingangstor abzusperren, um uns zu schützen", erklärt er. Es gehe ihm dabei "vor allem darum, dass der Typ, wenn er wirklich kommt, nicht gleich im Tierheim steht, sondern zumindest erstmal nur vor der Tür". "Wir müssen da einfach vorsichtig sein, weil wir den Typen nicht einschätzen können", so der Tierschützer.

"Bei körperlicher Gewalt hört der Spaß auf": Tierschützer erwägen Anzeige 

"Es kommt zwar immer mal wieder vor, dass Leute am Telefon ausfällig werden und drohen, aber nicht allzu oft, das hält sich zum Glück in Grenzen", berichtet Hellmann. "Aber wenn Mitarbeitern körperliche Gewalt angedroht wird, dann hört der Spaß auf jeden Fall auf". Angezeigt habe man den Vorfall nach eigenen Angaben bislang aber noch nicht.

"Ich war gestern mal bei der Polizei und habe mich beraten lassen, was wir in einem solchen Fall machen können", berichtet Hellmann. Die einzige Möglichkeit sei demnach, eine Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten. "Wenn die Geschichte weitergeht, dann werden wir das auch auf jeden Fall machen", so Hellmann. Das Eingangstor zum Tierheim bleibe jedenfalls bis auf Weiteres abgesperrt. Auch Anrufe mit unterdrückter Telefonnummer werden demnach aktuell nicht entgegengenommen, für sichtbare Telefonnummern sei man aber auch weiterhin wie gewohnt erreichbar.

Wer in das Tierheim kommen möchte, könne "ganz einfach die Klingel am linken Torpfosten nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen", heißt es vonseiten der Tierschützer. "Dann öffnen wir euch gerne das Tor". Man wolle sich "von solchen Fällen nicht aus dem Konzept bringen und einschüchtern lassen", das Tierheim solle aber natürlich "auch weiterhin ein sicherer Ort für die Mitarbeiter bleiben". Weitere Nachrichten aus Forchheim findet ihr in unserem Lokalressort