"Über 30 Jahre dort": Anwohnerin sieht ehemaligen Arbeitsplatz in Flammen aufgehen

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Wohl ein Blitzschlag hat am Donnerstag (1. August 2024) ein Flammeninferno in der unterfränkischen Gemeinde Untermerzbach verursacht. Anita Meixner arbeitete in der Lagerhalle über 30 Jahre und hat den Einsatz miterlebt.

Am Donnerstag (1. August 2024) zog ein heftiges Gewitter über Untermerzbach im Landkreis Haßberge. Im Gemeindeteil Gereuth befand sich bis zu diesem Zeitpunkt eine große Lagerhalle, die privat genutzt wurde und wertvolle Fahrzeuge beinhaltete. "Gegen 17.30 Uhr schlug nach Augenzeugenberichten ein Blitz in die am westlichen Ortsrand gelegene Lagerhalle ein und setzte sie sofort in Brand. Bereits nach wenigen Minuten stand die Halle im Vollbrand, wenig später stürzte das Dach ein", fasst der BRK-Rettungsdienst Haßberge zusammen. 

Wie inFranken.de berichtete, gingen gut 70 Autos in Flammen auf - ein Schaden in Millionenhöhe entstand. Anita Meixner verbindet mit der Halle einen hohen emotionalen Wert, wie sie am Folgetag inFranken.de berichtet. "Ich war dort über 30 Jahre lang beschäftigt." Sie lebt mit ihrer Familie in unmittelbarer Nähe und wurde Augenzeugin des Großeinsatzes. 

"Feuer von allen Seiten bekämpft": Untermerzbacherin stößt unversehens zu Großeinsatz an Lagerhalle

Bis Mai 2022 arbeitete Meixner für ein in der Halle ansässiges Garten- und Terrassenmöbelgeschäft. Etwa zehn Jahre lang habe sie es selbst geleitet, nachdem sich der Hallen-Eigentümer in den Ruhestand verabschiedet habe. "Schade, dass er es miterleben muss", sagt sie voller Mitgefühl in Hinblick auf die Katastrophe. Meixner sei zum Zeitpunkt des Ausbruchs in Ebern unterwegs gewesen und gegen 18.30 Uhr dazu gestoßen. Ihr Schwiegersohn und ihre Schwiegertochter seien unter den ersten gewesen, die den Notruf abgesetzt hätten. 

"Als ich hinkam, durfte ich nicht in meine Einfahrt", schildert sie das Erlebnis. "Die Feuerwehr musste über Nachbargrundstücke", um die Halle zu erreichen. Im Gespräch mit News5 betonte der Kreisbrandmeister des Landkreises Haßberge Ralph Morgenroth die herausfordernde Lage mitten im Ort. "Das Schwierigste war eigentlich, ringsum die Gebäude zu schützen, da wir Bereiche mit nur fünf bis sechs Metern hatten."

"Sie haben das Feuer von allen Seiten bekämpft", habe Meixner von ihrem Haus aus beobachtet. Das Feuer habe sich "rasend schnell" ausgebreitet. "Es ging letztlich nur, darum, die Nachbargrundstücke zu retten", denn die Lagerhalle sei unweigerlich verloren gewesen. "Das ist uns Gott sei Dank gelungen", lautet Morgenroths Fazit gegenüber News5. Die ganze Nacht hätten die zahlreichen Einsatzkräfte laut Meixner alles gegeben. 

Augenzeugin mit Forderung: Gemeinden sollen Feuerwehren mehr unterstützen

"Am Morgen haben noch zwei bis drei Feuerwehren Brandnester bekämpft", so die Untermerzbacherin weiter. Sie drückt daraufhin ihre Dankbarkeit für die Rettungskräfte aus. Ihr Mann, Sohn und Tochter seien ebenfalls bei der Feuerwehr aktiv (gewesen).

"Die Gemeinden müssen mehr darauf achten, dass die Feuerwehren weiter unterstützt werden. Das darf nicht unterschätzt werden." Zudem zeigt sie sich froh, "dass niemand zu Schaden gekommen ist oder Familien auf der Straße gelandet sind".

Bis die Folgen des Flammeninfernos in Gereuth nicht mehr sichtbar sind, werde es wohl noch dauern. Andernorts in Franken kam es ebenfalls zu dramatischen Szenen aufgrund des Unwetters. In Fürth musste die Wasserrettung einen Menschen aus einem Auto befreien, auch in Nürnberg bewahrten zwei Lebensretter einen Mann vor dem Ertrinken. Weitere Nachrichten aus Haßberge und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.

Vorschaubild: © News5 / Ferdinand Merzbach