Die Feste in den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden haben gemeinsame Ansätze und doch gibt es entscheidende Unterschiede.
Früher stand der Pfarrer mit dem Rücken zur Gemeinde vor dem Altar und zelebrierte die Feier der Eucharistie. Der Volksaltar, von dem aus die Gottesdienste dem Kirchenvolk zugewendet gefeiert werden, ist eine der großen Errungenschaften, welche die katholische Kirche mit dem zweiten Vatikanischen Konzil und dem am Sonntag heilig gesprochenen Papst Johannes XXIII verbindet.
Dieser Volksaltar und die Feier der Eucharistie standen am gestrigen Sonntag auch im Mittelpunkt der Feiern in vielen Kirchengemeinden des Landkreises. Der weiße Sonntag, der erste Sonntag nach Ostern, ist vielerorts der Tag der Erstkommunion und in etlichen evangelischen Gemeinden wird an diesem Tag Konfirmation gefeiert. Wichtige Feste und Wegmarken im Leben eines jungen Christen.
Im Mittelpunkt von Kommunion und Konfirmation steht die Gemeinschaft, in die der junge Christ aufgenommen wird.
Dazu gehört die Hoffnung der Gemeinde auf aktive Mitglieder, die aktiv an den Gottesdiensten teilnehmen, sich mit dem Wort Gottes auseinander setzen und sich Gott anvertrauen. Vor allem sollen sie ein aktives Leben mit christlicher Verantwortung und Nächstenliebe führen.
In beiden Konfessionen werden die jungen Leute, nachdem sie durch die Taufe in die Glaubensgemeinschaft aufgenommen worden waren, zu mündigen Mitgliedern gemacht. Zentrale Handlung ist in beiden Kirchen das Abendmahl, an dem die jungen Leute fortan teilnehmen.
"Eins werden" mit Christus Der Begriff Kommunion (lateinisch "communio", deutsch "Gemeinschaft") steht für die geheiligten Speisen (Brot und Wein), für deren Austeilung und Empfang.
Der Gottesdienst wird in Verbindung mit dem "eucharistischen Mahl" zu einer Erinnerung an Leiden, Kreuzestod und Auferstehung Christi.
Doch gerade in diesem Ritus offenbaren sich wesentliche Unterschiede, die ökumenischen Bestrebungen im Wege stehen. Ein "Knackpunkt" ist die Vorstellung von der "Realpräsenz", dem Glauben, dass Hostie und Wein durch die heilige Wandlung zu Leib und Blut Christi werden. Den Glauben, man nehme bei der Kommunion Christus in sich auf, teilt die evangelische Kirche nicht. Sie geht davon aus, dass Brot und Wein ein Symbol bleiben.
Nach der Taufe ist die Kommunion nach katholischem Verständnis das zweite Sakrament, das den Gläubigen "eins werden" lässt mit Christus. Die Firmung und damit die bewusste Bestätigung des Glaubens durch den Herangewachsenen, folgt später als drittes dieser Sakramente. Es entspricht in etwa der bewussten Entscheidung der Konfirmanden zu einem Leben mit Gott.