Awo übernimmt Pausenverkauf der Realschule Ebern

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Alle Hände voll zu tun hatte Sandra Berthel (rechts) an ihrem ersten Arbeitstag in der Realschule. Foto: Ralf Kestel
Alle Hände voll zu tun hatte Sandra Berthel (rechts) an ihrem ersten Arbeitstag in der Realschule. Foto: Ralf Kestel
Daumen hoch: Philipp schmeckt's
Daumen hoch: Philipp schmeckt's
 
Foto: Ralf Kestel
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Auch so manche Mutter griff zu Foto: Ralf Kestel
Auch so manche Mutter griff zu Foto: Ralf Kestel
 
 
 

In der Realschule von Ebern hat die Arbeiterwohlfahrt den Pausenverkauf übernommen. Die Kostproben am ersten Tag wurde mit höchstem Lob bedacht.

"Wow Pizza!" Da spitzte doch ein ganz Gewiefter um die Ecke. Erst staunte der Neuntklässler, dann frohlockte er. Der Schulstart an der Ernst-Schmidt-Realschule markiert einen Neubeginn. Den Pausenverkauf hat die Arbeiterwohlfahrt (Awo) übernommen. Schule Nr. 8, die beliefert wird.

Den Anbieterwechsel nach einer entsprechenden Ausschreibung des Landkreises nutzt die Awo zum "Anfüttern": Zwei Tage lang gibt es Kostproben zum Nulltarif. Und nicht nur die Pizza, auch vegetarisch, kam bestens an. "Du musst mal des probieren, total lecker", empfahl Philipp aus der siebten Klasse seinen Kollegen und streckt den Daumen hoch, als er gefragt wird, ob es ihm mundet?

Und Sandra Berthel, die wegen der Pausenverpflegung in der Realschule den Arbeitgeber wechselte, fühlt sich in ihrer Entscheidung bestätigt.
"Prima, dass unser Angebot gleich so gut ankommt", freut sie sich, während die anstürmende Menge sie samt Tischen fast an die Wand drückt. "Alles heute morgen erst frisch zubereitet", versichert die 32-Jährige, die dabei in der Awo-Küche in der einstigen Kaserne mithilft.

Die gelernte Bäckereifachverkäuferin aus Fischbach ist aber auch am Nachmittag im Einsatz: Bei der Ganztagsbetreuung im Kujathhaus: "Ich freu' mich schon auf 'meine' Kinder."

Sandra ist mittlerweile die 57. Beschäftigte bei der Awo, die sich in Voll- und Teilzeitkräfte aufteilen. 27 Mitarbeiter kümmern sich um die Schulverpflegung "In Spitzenzeiten liefern wir 400 Essen am Tag aus", erzählt Toni Michels, der mittlerweile vom Sozialpädagogen zum "Manager" mutierte. "Die Nachfrage ist allerdings viel höher. Wir sitzen zwischen zwei Stühlen. Die Küche in der Kaserne wäre zu klein, wenn wir alle Nachfragen erfüllen wollten. Zum anderen ist uns der Erhalt der hohen Qualität, die wir liefern, wichtiger als eine quantitative Steigerung. Wir spüren aber deutlich, dass sich gerade die Kindergärten momentan große Gedanken über ihre Verpflegungsweise machen."

Dies war auch in der Realschule nicht anders. Rektor Hartmut Weiß verweist auf die Teilnahme am Projekt "ge
sunde Schule", weswegen im Schulforum, dem Lehrer, Eltern und Schüler angehören, seit drei Jahren schon Überlegungen angestellt werden, ob "die Pausenverpflegung nicht anders ausgerichtet wird?"

Zufriedener Schulleiter

Weiß: "Durch die Zusammenarbeit mit der Awo bei der Ganztagesbetreuung war uns durch die Verpflegung in der Mensa das Angebot bekannt, das ein ausgewogenes und regionales Konzept verfolgt." Deswegen sei bei der Ausschreibung auch innerhalb des Schulforums für die Awo plädiert worden.

Mit dem Anbieterwechsel einher gehe auch die Gestaltung eines neuen Verkaufsraumes, der eine schöne Ausgestaltung erhält. "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit." Die Resonanz unter den Schülern bestätigt den Entschluss.

Nicht billig, aber seinen Preis wert

"Ich kann natürlich dem ganzen Team mit Toni an der Spitze nur danken für diesen Erfolg. Die Anerkennung und die steigende Nachfrage zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", jubiliert Awo-Vorsitzende Simone Bastian. "Am Anfang, als wir mit der Ganztagsschule im Kujath-Haus starteten, gab es viele gut gemeinte Empfehlungen, doch auf die eigene Küche zu verzichten und das Essen zuzukaufen. Hier hat sich aber der gesamte Vorstand hinter Tonis Konzept gestellt, weil alle Erfahrungen gezeigt haben, dass das Mittagessen in der Kinderbetreuung ein wichtiger Qualitätsfaktor ist."

Gutes Essen sei mehr als Nahrungsaufnahme. Simone Bastian: "In vielen Schulen laufen regelmäßig Aktionen wie 'gesundes Frühstück', um das Bewusstsein für eine ausgewogene Ernährung bemühen sich Krankenkassen, Gesundheitsämter, die Landfrauen. Nur muss auch klar sein: Billig kann dieses Essen nicht sein. Es ist aber seinen Preis wert - dessen sollten sich Eltern und Schulträger bewusst sein."