An der Wallburg-Realschule in Eltmann hat die achte Schülerfirma ihre Arbeit aufgenommen. Das Produkt entstand aus einer pfiffigen Idee.
In einer Schülerfirma sollen Schüler wirtschaftliche Zusammenhänge verstehen sowie theoretisches Wissen praktisch anwenden können. "Ich bin stolz auf unsere Firma, da wir in der kurzen Zeit bis Weihnachten ein Unternehmen mit einer großartigen Geschäftsidee auf die Beine gestellt haben und unsere Produkte gut vermarkten konnten", betonte Nora Diem, die Vorstandsvorsitzende der neuen Schülerfirma EBRG (EltmannerBücherRettungsGesellschaft) der Wallburg-Realschule Eltmann, bei der ersten Hauptversammlung vor zahlreichen Aktionären, Eltern, Lehrern und Ehrengästen.
Nora Diem bezeichnete es als großes Glück, ein Teil der Schülerfirma zu werden, denn es habe so viele interessierte Schüler für dieses Wahlfach gegeben, dass ausgelost werden musste. Nur 16 Personen konnten zugelassen werden.Für sie sei es anfangs eine große Herausforderung gewesen, die Gruppe zu leiten. "Wir mussten schon einige extra Nachmittage in der Schule bleiben und arbeiten, da vieles an den wöchentlichen Donnerstagsterminen einfach nicht geschafft wurde. Organisation und Planung brauchen eben Zeit", sagte sie.
Die neue Schülerfirma EBRG ist die achte Firma der Wallburg-Realschule Eltmann. Nora Diem erläuterte um Hintergrund: "Hierbei sollen wir Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit erwerben. All diese Qualifikationen sind wichtig für unser späteres Berufsleben. Ich denke, dass wir bei unseren zukünftigen Bewerbungsgesprächen mit konkreten Beispielen aus dem Arbeitsleben in unserer Schülerfirma bei den Personalchefs punkten können. Wer kann schon von sich behaupten, während seiner Schulzeit eine eigene Firma gegründet zu haben?"
Mit Aktien hat sich die Schülerfirma ein Grundkapital geschaffen. "Die vorrangige Aufgabe der Produktionsabteilung ist die Entwicklung des Produktes", meinte Abteilungsleiterin Selina Vogel. Von Lehrern sei man darauf hingewiesen worden, dass Hunderte von Büchern durch den neuen Lehrplan nicht mehr benötigt würden und anderweitig verwendet werden könnten. "Wir fanden den Vorschlag gut und überlegten, wie und was wir aus diesen alten Büchern produzieren könnten. Schnell kamen wir auf die Idee, Hocker aus Büchern herzustellen." Das sei aber bis zu den Weihnachtsmärkten nicht zu schaffen gewesen und deswegen habe die Schulfirma aus solchen alten Schulbüchern erst einmal Weihnachtsdekoration wie Sternengirlanden, Mini-Weihnachtsbäume, Teelichter, Weihnachtskarten und Garderoben hergestellt.
Selina Vogel beschrieb weiter: "Nachdem unsere Produkte auf den Märkten ein Erfolg waren, trauten wir uns endlich an die Bücherhocker ran. Wir merkten aber schnell, dass das nicht so einfach wird, wie wir uns das dachten. Aber mit einem erneuten Zusatznachmittag und viel Hilfe unseres Wirtschaftspaten Gunther Krines aus Sand wurde der erste Hocker als Prototyp rechtzeitig zu dieser Versammlung fertig." Die Hocker werden jedoch nur auf Bestellung produziert und verkauft, da die Herstellung sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. "Wir sind aber sehr gespannt, wie die Hocker bei den Leuten ankommen", erklärte Vogel. Und das sind auch die beiden Schulpaten und Wirtschaftslehrer der Wallburg-Realschule, Susanne Müller und Manuel Fischer, die "ihre Firma" in allen Belangen unterstützen.
Jannis Höppel von der Marketingabteilung berichtete von den Verkaufsveranstaltungen wie der Wallburgweihnacht in Eltmann, dem interkulturellen Weihnachtsmarkt in Bamberg oder dem Weihnachtskonzert in der Schule. "Nun wird es unsere Aufgabe in der Zukunft sein, die Bücherhocker gut zu vermarkten. Wir werden dazu Schulen und Büchereien im Landkreis anschreiben, ob sie sich vorstellen können, einen solchen Hocker käuflich zu erwerben." Weiterhin werde man auf Märkten wie dem Sander Korbmarkt oder dem Kunsthandwerkermarkt in Westheim vertreten sein.
Pressesprecher Jonas Bühl wies darauf hin , dass der Schülerfirma ein großes Event ins Haus stehe. "Die spannendste Aufgabe wird es definitiv sein, die Schülerfirma zur internationalen Schülerfirmenmesse nach Riga zu begleiten."