Ein unzureichender Wasserdurchlass beim Eberner Ortsteil soll ersetzt werden. Der Landkreis Haßberge und die Stadt investieren dafür über 300 000 Euro.
Die starken Regenfälle der vergangenen Tage haben ein Problem wieder ganz oben auf die Tagesordnung des Stadtrats geschwemmt: Der Hochwasserschutz für ihr Dorf ist den Bürgern im Eberner Stadtteil Neuses seit vielen Jahren ein dringendes Anliegen. Letztmals war mit Vertretern der Stadt bei einer Bürgerversammlung im September 2013 darüber diskutiert worden.
Bei der Sitzung des Stadtrates Ebern am Donnerstagabend in der Frauengrundhalle stand dieses Thema erneut auf der Tagesordnung, diesmal mit einem positiven Ergebnis. "Es geht voran, wir können das nun angehen", sagte Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD). Es ging darum, einer Vereinbarung mit dem Landkreis Haßberge zum Neubau des Durchlasses Albersdorfer Mühlbach an der Kreisstraße HAS 50 zuzustimmen.
Neuralgischer Punkt, das Hochwasser betreffend, ist in Neues der Durchlass, der in der Kreisstraße HAS 50 in Richtung Vorbach liegt. Dieser hat lediglich einen Abflussquerschnitt von 3,72 Meter, was bei entsprechender Hochwasserlage nicht ausreicht, so dass sich das Wasser in den Ort zurückstaut und dort für Überflutungen sorgt.
Wie der Bürgermeister erläuterte, soll nun ein neuer Durchlass aus Wellstahl als "Maulprofil" mit einem Abflussquerschnitt von 16,43 Metern eingebaut werden. Da der alte Durchlass deutliche Alterserscheinungen vorweise, habe sich der Landkreis bereiterklärt, Kosten von 40 Prozent der geplanten Maßnahme zu übernehmen. Die restlichen 60 Prozent muss die Stadt Ebern tragen.
"Nach einer Kostenschätzung des Tiefbauamtes des Landratsamtes liegen die Gesamtkosten bei 304 100 Euro", sagte Hennemann. Angenommen wird, dass es hierzu die Fördersumme von 190 420 Euro gibt. Daraus folgt die Summe der Eigenmittel in Höhe von 113 700 Euro. Somit würden sich Kosten für die Stadt Ebern (60 Prozent) von 68 300 Euro und für den Landkreis 45 500 Euro (40 Prozent) ergeben. Der Stadtrat stimmte der Maßnahme einstimmig der Maßnahme zu.
Dritter Bürgermeister Werner Riegel (SPD) merkte an, dass man daran denken sollte, in Neuses im Bereich der Brücke den Durchfluss ebenfallszu verbessern. "Das werden wir als Stadt dann wohl alleine schultern müssen", sagte der Bürgermeister, da es sich um eine Ortsstraße handele. Weiter wurde darüber erst einmal nicht diskutiert.
Riegel, der selbst aus Albersdorf stammt, zeigte sich erfreut, nach langer Zeit das Hochwasserproblem angepackt wird und dankte dem Bürgermeister und dem Landrat für ihren Einsatz. Hennemann hingegen sagte, er sei froh, dass man nun den "Neusesern endlich was Positives" verkünden könne.
13 800 Euro für Planer
Bei zwei Gegenstimmen wurde beschlossen, für die Planung der Freianlagen des Mensa- und Betreuungsgebäudes für die Grundschule Ebern den Landschaftsarchitekten Ammermann & Döhler ein Honorar von 13 800 Euro zuzugestehen. "Das ist ein Hauf`n Geld", befand Stadtrat Dieter Gerstenkorn (CSU). Er fragte, ob diese Planung nicht eventuell durch einen Landkreisbediensteten vorgenommen werden könnte, um die Kosten zu minimieren. Bürgermeister Hennemann entgegnete, dass das wohl im konkreten Fall nicht möglich wäre.
In der Gemarkung Eichelberg wird ein Teil einer bisher als öffentlicher Feld- und Waldweg ausgewiesenen Fläche zur Ortsstraße aufgestuft. "Durch Bau von Wohnhäusern habe sich dort schon vor mehr als zehn Jahren die Verkehrsbedeutung geändert", sagte Jürgen Hennemann, weshalb die Aufstufung erforderlich ist.
Der Bürgermeister gab noch bekannt, dass die Stadt für den Breitbandausbau einen Förderbescheid in Höhe von 67 600 Euro erhalten habe.
Vier Feuerwehren lösen sich auf
Personelle Engpässe bei den freiwilligen Feuerwehren zeichnen sich schon länger ab. Die Mindestpersonalstärke, Untergrenze ist die Zahl 18, wir in vielen Ortschaften nicht mehr erreicht. Deshalb ist auch im Stadtgebiet Ebern eine Umstrukturierung der Feuerwehren erforderlich.
So beschloss der Stadtrat, die bisher eigenständigen Feuerwehren Albersdorf, Brünn, Neuses und Welkendorf mit sofortiger Wirkung aufzulösen. Die Feuerwehr Brünn wird als Löschgruppe der Feuerwehr Frickendorf und die Feuerwehr Welkendorf der Feuerwehr Weißenbrunn zugeordnet.
Bis zu drei Gruppenführer werden aus den Reihen der Löschgruppen bestimmt, die der Verwaltung in Ebern zu melden sind. Ortssprecher Josef Kees sagte, dass die Feuerwehr Neues in Richtung Feuerwehr Vorbach tendiere. "Löschgruppen können jederzeit wieder eingesetzt werden", sagte Hennemann. Wichtig sei es ihm auch, Leute mit Ortskenntnissen in den Ortschaften zu haben.