"Zwetschgenbaames" für Serranoschinken

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Sophia Treubel, Referentin Monika Gerner und Karin Hümmer (von links) bei der Zubereitung von Blutwursttalern Foto: Gerda Völk
Sophia Treubel, Referentin Monika Gerner und Karin Hümmer (von links) bei der Zubereitung von Blutwursttalern Foto: Gerda Völk

Blutwursttaler und Baggers mit Forellenmousse: Fränkische Tapas können genauso lecker sein wie die spanischen.

Was haben Oberfranken und Spanien gemeinsam? Vielleicht nicht gerade das Wetter, aber die Lebens- und die Genussfreude. Schließlich gilt Oberfranken als Genussregion. Spanische Tapas standen schon einmal auf der Speisekarte eines Kochkurses in der Lehrküche des AELF (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten).
Jene köstlichen Appetithäppchen, die es auch in einer fränkischen Variante gibt, die mit heimischen Lebensmitteln zubereitet nicht minder köstlich schmecken. Zunächst gab es eine kleine Einführung durch Ernährungsfachfrau Monika Gerner zum Thema, dann ging es auch schon an den Herd. Die Aufgaben unter den 15 Teilnehmerinnen waren schnell verteilt.
Für ihre Gruppe haben sich Sonja Gilch und Birgid Koschade ein Gericht ausgesucht, das es in ähnlicher Form auch als spanische Variante gibt. In der fränkischen Form werden die Datteln durch getrocknete Pflaumen ersetzt und der Serranoschinken durch "Zwetschgenbaames", einen langsam geräucherten, rohen Rinderschinken.


Arbeitsteilung war angesagt

Zunächst wurden die Pflaumen mit Walnüssen gefüllt und mit einer Schinkenscheibe umwickelt, anschließend mit einem Holzspießchen festgesteckt. Hier war angesichts der Menge an Speckfrüchten Arbeitsteilung angesagt. Eine Köchin wickelte, die andere war für das Feststecken zuständig. Eigentlich sollte es eine Bärlauchsuppe geben, in Ermangelung dessen gab es eine Petersiliensuppe, die in kleinen Gläsern angerichtet wurde.
Der größte Teil der neun Rezepte erforderte keinen großen Zeitaufwand, lässt sich also auch für die Bereicherung der Alltagsküche verwenden. Auch an eine Süßspeise hatte Monika Gerner gedacht. In Ermangelung frischer Erdbeeren wurden tiefgekühlte Himbeeren verwendet.
"Ich war neugierig, was da gekocht wird", begründete Sophia Treubel ihre Teilnahme am Kochkurs. Die 19-Jährige hat sich gemeinsam mit Karin Hümmer für die Zubereitung von zwei Gerichten entschieden. Für die marinierten Pilze und Schalotten wird das Gemüse zunächst vorbereitet und dann in Rapsöl angedünstet. "Rapsöl ist ein regionales Produkt, das sich wie Olivenöl verwenden lässt", erklärt die Referentin. Mit einer Mischung aus Rapsöl, Weißwein, Weinessig, Petersilie und grobem Salz wurde das angedünstete Gemüse mariniert.
Unterdessen wendete sich Sophia Treubel dem nächsten Gericht zu. Für die Blutwursttaler wurden Kartoffelen in Scheiben geschnitten und in Rapsöl goldbraun gebraten, anschließend mit einer gebratenen Scheibe Blutwurst und Apfelschnitzen aufgeschichtet und mit einem Holzspießchen fixiert. Es dauerte nicht lange und auch die anderen Speisen schmurgelten ihrer Vollendung entgegen.


Fleischbällchen mit Paprika

Eine Teilnehmerin bereitete aus geriebenen Kartoffeln kleine Baggers zu, die mit einer Mousse aus geräucherten Forellen serviert wurden. Eine weitere Teilnehmerin briet unterdessen kleine Fleischbällchen, die mit einer scharfen Paprikazubereitung in kleinen Schälchen angerichtet wurden. Dann konnte das Kräuterbrot aus dem Ofen.
Nach gut einer Stunde waren die meisten Gerichte fertig. Noch schnell einmal abgeschmeckt, dann konnte auch schon angerichtet werden.